Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 12-November.pdf

- S.56

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Jahr 2015 zu realisieren, weil ich dem
Unternehmen nicht zumuten kann, in
einen gesetzlosen Zustand, mit allen
Konsequenzen, die sich daraus ergeben
können, zu kommen. (Beifall)
Dipl.-Ing. Zit: Ich werde versuchen, nur
die technischen Punkte ergänzend zu
erläutern. GRin Dr.in Waibel hat das Thema
"Graßmayr-Kreuzung" angesprochen. Wir
nehmen nur die Abwässer, die bis zur
Graßmayr-Kreuzung aus dem Süden
kommen und leiten diese über die
Südbahnstraße, Karmelitergase, Adamgasse, Bozner Platz bis zur Zeughausgasse. Es handelt sich grundsätzlich nur um
jene Abwässer, die bis zum Knoten
kommen. Sie gehen nicht mehr über die
Leopoldstraße bis ins Zentrum, zum
Goldenen Dachl und bis zur Ottoburg,
sondern werden in Richtung Südosten
über diesen neuen Sammler abgeleitet.
GR Haller hat nach der Lebenszeit von
Kanalsystemen gefragt. Hier gibt es
natürlich sehr unterschiedliche Ansätze.
Grundsätzlich werden die Systeme auf
eine Lebensdauer von fünfzig Jahren und
darüber hinaus ausgelegt, wobei die
Qualität natürlich sehr unterschiedlich ist.
Wir haben Leitungen, die zwanzig Jahre
alt sind und leider nicht ordnungsgemäß
gebaut wurden. Es gibt aber auch Kanäle,
die mehr als hundert Jahre alt und in
einem sehr guten Zustand sind. Es ist hier
also wichtig, die Baugeschichten entsprechend zu überwachen und sauber zu
planen.
Als Richtwert kann ich die begehbaren
Kanäle angeben. Das sind jene Kanäle,
die wir immer schon begehen konnten also größer als 1 m. Diese befinden sich in
einem sehr guten Zustand, weil der Stadtmagistrat Innsbruck schon immer mit
seinen MitarbeiterInnen darauf geachtet
hat, diese Leitungen in einem ordnungsgemäßen Zustand zu halten.
Wir haben zum Beispiel in den Jahren
2004/2005 in der Reichenauer Straße den
Hauptsammler über eine Strecke von
mehr als 600 m grabenlos saniert. Dieser
Kanal ist 110 Jahre alt und ist jetzt wie neu
bzw. in einem perfekten Zustand. Diese
Hauptleitungen befinden sich meistens in
den Hauptverkehrsstraßen. Sind sie
einmal verlegt und werden nicht durch
GR-Sitzung 18.11.2010

andere Dinge, wie zum Beispiel durch
Tiefgaragen, wieder herausgerissen, dann
sind sie bei entsprechender Instandhaltung hundert, hundertfünfzig bis zu
zweihundert Jahre aufrecht erhaltbar. Die
Anlage hat natürlich einen hohen Anlagenwert.
Das ist mit einem Haus vergleichbar.
Wenn man das Dach rechtzeitig abdichtet,
damit keine Feuchtigkeit ins Gebäude
gelangt, kann man das Dach bzw. das
Haus lange stabil halten. Bei Kanälen
verhält es sich ähnlich. Wer zu spät
saniert, muss aufgraben, denn dann sind
diese grabenlosen Sanierungsmethoden
nicht mehr möglich.
Wir haben uns seit dem Jahr 2004 sehr
intensiv mit grabenlosen Techniken
beschäftigt und von den Leitungsträgern
mittlerweile die mit Abstand größten
Längen umgesetzt. Wir haben in sieben
Jahren 13.000 lfm Kanal grabenlos
saniert. Ich war sehr froh, dass im
Stadtsenat und in den Ausschüssen viele
gar nicht mitbekommen haben, in welchen
Straßenkanälen saniert wurde. Das ist für
uns erfreulich, da "Kanalleute" an sich
eher einen negativen Beigeschmack
haben.
Ab einem gewissen Zustand des Kanals
ist ein grabenloses Sanieren mit diesen
Techniken - ich spreche das Thema
Schlauchlining an - nicht mehr möglich.
Dann schießen die Kosten in die Höhe
und die Beeinträchtigungen im Verkehr
sind natürlich das Zigfache.
Zum Thema Starkregen kann man
bestätigen, dass es darüber auch von den
Universitäten und anderen Großbetreibern, wie Linz, Graz und Salzburg, mit
denen wir intensiv zusammenarbeiten,
keine genauen Aussagen gibt. Das ist so
ähnlich wie beim Hochwasserschutz, wo
es Bemessungsansätze gibt, die immer
wieder angepasst werden. Es kann aber
niemand sagen, wie viel es im nächsten
Jahr im Juni regnen wird.
Es gibt so ähnlich wie beim Hochwasserschutz Jährlichkeiten und Ballungszentren.
Wirtschaftsbereiche sind höher schützenswert und haben eine höhere Jährlichkeit mit der gerechnet wird. Solche
Berechnungen sind hochkomplex und
daher kann ich das nicht in fünf Minuten