Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 02-Protokoll-22.02.2018.pdf
- S.18
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aus eine Verantwortung. Du singst hier eigentlich das hohe Lied des Egoismus und
Heroismus.
Ich glaube, dass wir Gott sei Dank in einer
Zeit leben, in der man sich "selbstverwirklichen" kann. Viele von uns tun das auch.
Das Problem unserer Gesellschaft ist es
aber, dass diese Selbstverwirklichung die
Solidarität nicht miteinbezieht. Das betrifft
junge und ältere Menschen. Die Auswirkungen dieser gesellschaftlichen Entwicklungen
spüren wir jeden Tag. Es ist dann Frustration und Hass. Wissen Sie, was das Beste
gegen all diese Dinge ist? In der Gemeinschaft leben, füreinander da sein oder in einem Verein arbeiten.
Die größte Geißel der Gesellschaft ist heute
nicht nur bei älteren Menschen, sondern
auch bei den Jungen, die Einsamkeit. Es
gibt so viele Rezepte und Möglichkeiten, um
dem entgegenzutreten. Da sollten wir in einem Gesellschaftsbild, das sich vor allem
im städtischen Raum sehr modernisiert und
geöffnet hat, auch immer wieder mitgehen.
Es gibt Verantwortung, Solidarität und Gemeinschaftssinn.
Bei der Familie als Zelle, egal in welcher
Form, gibt es auch moderne Varianten. Ich
bin auch ein Patchwork Vater. Die Familie
hier als Zelle zu definieren, hat weder etwas
mit Indien noch mit Europa zu tun. Der
Mensch ist ein soziales Wesen, heißt es in
der Soziologie. Das ist eigentlich schon
gottgegeben.
Ich war gestern in einer Podiumsdiskussion.
Dort ging es genau um dieses Thema der
Sozialpolitik. Ich glaube, wir müssen als Politik - alle Parteien, die solidarisch und für
andere da sind - ein Programm haben und
stärker aktiv werden.
GRin DIin Sprenger, ja 80 % der älteren
Menschen werden noch zu Hause gepflegt.
Das ist gut so. Wir müssen aber die Angehörigen unterstützen, da diese neuen Modelle des Zusammenlebens die ursprünglichen Varianten nicht mehr so stützen. Deshalb benötigt es hier auch von der öffentlichen Hand Unterstützung. Ich denke, dass
ich somit alles gesagt habe.
GR Haager: Ich bin jetzt etwas verwirrt, da
ich zuerst nicht zuordnen konnte, wie dieses
Thema von GR Kritzinger gemeint ist. Darüber bin ich jetzt aufgeklärt.
GR-Sitzung 22.02.2018
Zum zweiten Mal hat mich GRin Duftner verwirrt. Ich weiß jetzt nicht, in welchem Staate
ich überhaupt lebe. Wie Sie das jetzt erklärt
haben, sind wir eine Missgeburt, überflüssig
und dieses Österreich nie richtig gelaufen.
Ich habe mich in diesem Lande wohlgefühlt,
tu es heute noch und möchte auch, dass es
so bleibt. Das sage ich Ihnen jetzt klipp und
klar. Ich möchte, dass unsere Gesellschaft
bleibt wie sie ist und sich nicht spaltet.
Ich gebe GRin Mag.a Schwarzl recht, denn
ich möchte nicht, dass man in Kinder,
Junge, Jugendliche, Seniorinnen und Senioren aufgegliedert wird. GR Federspiel und
ich sind zwei schon länger dienende Senioren, fühlen uns jedoch als vollwertige Teile
der Gesellschaft. Ich glaube, dass sich unsere Gesellschaft auch so entwickeln sollte.
Es ist klar, dass Seniorinnen und Senioren
andere Probleme als Kinder haben.
Es wurde auch gesagt, wie man Seniorinnen und Senioren bzw. älteren Menschen
das Leben leicht machen kann. Das beginnt
bereits in der frühen Jugend. Diese muss
zum Sport animiert werden. Man muss den
Hebel bereits früh ansetzen. Wer Sport betreibt, ist für den Rest des Lebens wahrscheinlich viel gesünder als manch andere/anderer. Es sei denn, sie/er verlegt
sich auf Extremsportarten.
GRin Mag.a Schwarzl hat auch gesagt, dass
jene/jener, die/der auf den Berg geht, dort
sehr viele Seniorinnen und Senioren sieht.
Ich bin auch dort. Mit 65 oder 70 Jahren
muss niemand mehr beginnen auf den Berg
zu gehen. Dabei denke ich an die E-Bikes,
die jetzt Mode geworden sind. Wenn ein
70-Jähriger, der sein ganzes Leben keinen
Sport betrieben hat, sich auf ein E-Bike
setzt, ist die Gefahr groß, dass er beim Herunterfahren stürzt. Das kommt nicht selten
vor. Ich wollte damit sagen, dass das ein
wichtiger Ansatzpunkt wäre. Ich unterschreibe fast alles, was hier gesagt wurde.
GR Onay, bitte immer bei der Sache bleiben. Das eine ist das und das andere jenes.
Das gilt auch für GR Dr. Stemeseder. Ich
verzichte darauf, hier Wahlkampftöne anzustimmen. Andere haben es auch nicht gemacht. Bei diesem Thema hat man das
auch nicht notwendig.
Hochinteressant war die Aussage von GRin
DIin Sprenger über das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch (ABGB). Wir haben auch