Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 02-Protokoll-28-02-2019_gsw.pdf
- S.42
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als Amtsvorstand, die im Bericht der Kontrollabteilung erwähnt wurde. Dabei wurden
Überstundenleistungen, qualitative sowie
quantitative Mehrleistungen sowie die Telearbeit erwähnt.
Nicht Personen möchte ich ankreiden, sondern die Vorgangsweise. Aus dem Bericht
ist nicht schlüssig hervorgegangen, wie es
zu so einem Sondervertrag kommen
konnte.
Dass in gewissen Bereichen des Stadtmagistrats Innsbruck Mehrdienstleistungen
vonnöten sind, steht außer Frage und ist
dringend notwendig, um einen Dienstbetrieb
aufrecht zu erhalten. Ich finde es gut, dass
pauschalierte Mehrdienstleistungen bezahlt
werden, denn damit kann im Schnitt die zusätzliche Arbeit abgefangen werden. Dem
Arbeitnehmer stehen diese Vergütungen sowieso zu.
Dass Frauen ein Kind bekommen ist ganz
natürlich. Das wird in Zukunft hoffentlich immer öfter der Fall sein und daher sollte diesen die Rückkehr in den Job erleichtert werden. Wir wissen, dass die Geburtenrate zurückgeht, daher wäre ich froh, wenn wieder
mehr Kinder geboren werden. Dass es
Frauen nach der Geburt ermöglicht wird, einer Arbeit nachzugehen und dieses Ansinnen durch die Herabsetzung der Arbeitszeit
vom Arbeitgeber unterstützt wird, ist auch
lobenswert. Ich verstehe, dass Telearbeit
genehmigt wird, allerdings ist mir das Ausmaß in diesem Fall nicht verständlich.
Eine Person, die eine leitende Position innerhalb eines Betriebes innehat, muss wissen, dass mit dieser Stelle auch gewisse
Pflichten einhergehen. Ich kann daher solche Verträge nicht verstehen. Bei 77,5 %
Telearbeit kann man die leitende Position
nicht ausreichend wahrnehmen.
In der Sitzung des Kontrollausschusses
wurde angesprochen, dass wir keine Neiddebatte führen sollten. Diese möchten wir
nicht, aber eine solche wurde bereits geschaffen. Darin besteht das Problem. Wenn
wir alle Mitarbeiter gleich behandeln, dann
ist das in Ordnung. Ausreißer sind aber
nicht zu tolerieren, denn sonst möchten andere Mitarbeiter so ein Modell auch in Anspruch nehmen.
Zudem ist anzuführen, dass in gewissen
Positionen bestimmte Pflichten gegeben
GR-Sitzung 28.02.2019
sind und einem bewusst sein muss, dass
nicht immer nur die "Zuckerlen" herausgeholt werden können. Die Arbeit muss wie
sie anfällt erledigt werden. Ich möchte dafür
plädieren, dass Überlegungen angestrebt
werden, ob es gut ist, einzelnen Dienstnehmern solche Dinge zu gewähren. Welchen
Rattenschwanz zieht das mit sich? Jeder
Arbeitnehmer muss gleich behandelt werden. Daher kann es sein, dass jemand denselben Anspruch stellt. Irgendwann kommt
der Arbeitgeber dann in die Lage, dass so
ein Modell nicht mehr genehmigt werden
kann.
Wenn man die Telearbeit ein wenig reduziert hätte, wäre sie anderen Mitarbeitern
auch zugutegekommen. Mein Appell geht
daher in Richtung bessere Planung, weil
dieses Modell so nicht in Ordnung ist.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
GR Onay: Aus meiner Sicht kann ich nur
sagen, dass eine Kontrolle stattfand und wir
sehen, dass es bei den Belegen einige
Schwierigkeiten auf Grund der Umstellung
gab. Die Abteilung Geschäftsstelle Kommunikation und Bürgerbeteiligung sowie die
Mag.-Abt. I, Bürgerservice und Außenbeziehungen, wurden durch eine Organisationseinheitentrennung verändert. Automatisch
entstehen daher bei der Verbuchung der
Belege Änderungen, die einfach ausgemerzt werden können. In den Stellungnahmen für den Bericht der Kontrollabteilung
wurde darauf eingegangen, dass mit der
Zeit weniger Probleme entstanden sind. Ich
denke mir, dass wir in Zukunft achtsam sein
sollen. Vielleicht regen wir in zwei Jahren
nochmals eine Prüfung an oder richten die
Follow-up-Berichte dahingehend aus. Wir
können dann sehen, ob die Umstellung inhaltlich greift.
Zu dem Punkt, den GR Lassenberger kritisiert hat, darf ich sagen, dass Führungskräfte selber über ihr Beschäftigungsausmaß bestimmen sollten. Darüber ist auch in
einem anderen Rahmen und nicht hier im
Gemeinderat zu debattieren. Ob Telearbeit
genehmigt wird oder nicht, darin sehe ich
überhaupt keine Schwierigkeiten. Ich
möchte nicht jemandem, der ein Kind geboren hat, vorschreiben, wie diese Person die
Arbeit am besten zu organisieren hat. Das