Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 16-BudgetDez-Teil2.pdf
- S.26
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Wohnkostensenkung drängen? Das wäre
uns wirklich wichtig!
alle haben uns das im Wahlkampf auf die
Fahnen geheftet.
Nun möchte ich zum Thema Stadtplanung
kommen und zu den Aufgaben, die vor uns
liegen. Diese Projekte werden ja auch uns
betreffen, weil wir dann alles zu beschließen
haben.
Kurz vor der Wahl 2012 habe ich eine Ausgabe vom "Stadtblatt Innsbruck" aus dem
Jahr 1994 in die Hand bekommen. Die
Schlagzeilen vor der damaligen Wahl lauteten auch schon: "Wir bauen 2.000 Wohnungen in der Regierungsperiode!" Das ist
jetzt 20 Jahre her.
Wir brauchen Mut für einen neuen Stadtteil für den sozialen Wohnbau an Innsbrucks
Stadträndern.
Wir brauchen Mut zur Mischwidmung für
Wohnen und Gewerbe, wenn dieses emissionsarm ist.
Wir brauchen Mut zur Vorbehaltsflächenwidmung für den sozialen Wohnbau bei der
Neuauflage des Örtlichen Raumordnungskonzepts (ÖROKO). Darüber wird es eine
heiße Diskussion geben - hoffe ich!
Wir brauchen Engagement, um die berechtigten und sinnvollen Verdichtungsanliegen
der gemeinnützigen Bauträger und der Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG (IIG)
mit großer Effizienz und Schnelligkeit zu
bearbeiten. Mitunter hat man den Eindruck,
dass sich, was Dichte und die rasche Abwicklung betrifft, die gewerblichen Bauträger
oft besser durchsetzen können als die gemeinnützigen. Das sollte nicht der Fall sein,
eine absolute Gleichbehandlung wäre wohl
angemessen.
Aus unserer Sicht braucht es auch die Bereitschaft, einen Stadtentwicklungsplan zu
erarbeiten. Das ist etwas anderes als das
ÖROKO. Er sollte mit externen ExpertInnen
formuliert werden - in einer ähnlichen Qualität wie der Wirtschaftsflächenplan, der von
der Ecostra GmbH vorgelegt worden ist. Wir
sehen in ihm eine sehr gute Grundlage für
die Wirtschaftsflächenentwicklung.
Wir alle hier brauchen den Weitblick, damit
wir die Stadt Innsbruck auch als die Bildungsstadt Westösterreichs weiter forcieren
können. Wir brauchen die Standhaftigkeit,
um die schon seit Jahren gegebene Bauqualität in unserer Stadt weiter hochzuhalten.
Abschließend darf ich noch meinen Dank an
alle MitarbeiterInnen aussprechen.
GR Appler: Das Thema Wohnen hat in dieser Stadt Priorität, das hat Bgm.Stellv. Kaufmann schon angesprochen. Wir
Es ist schön, dass derartig viele Menschen
zu uns kommen wollen, dass die Stadt Innsbruck so lebenswert ist und wir als Universitätsstadt in diesem Maß honoriert werden.
Die Wohnraumschaffung ist aber aufgrund
der topographischen Lage nicht so einfach.
Unlängst fand eine Diskussion mit drei
Schweizer Stadtplanern hier in diesem Plenum statt. Da hat man gesehen, wie unterschiedlich oft die Meinungen und Zugänge
sind, auch wenn die Voraussetzungen sich
ähneln.
Ich bin der Überzeugung, wir werden in dieser Sache viele Schritte brauchen. Wir benötigen einen Anreiz zur Nachverdichtung
und eine stärkere Verdichtung dort, wo es
möglich ist. Zusammen mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Stadtentwicklung,
Wohnbau und Projekte, GR Mag. Krackl,
habe ich gerade auch in Hinblick auf die
Südtiroler Siedlung die Meinung vertreten,
dass man sich schon ein wenig mehr wünschen könnte. Bei dem einen oder anderen
Projekt ist unser Wunsch in Erfüllung gegangen.
Wir brauchen aber auch einen neuen Stadtteil. Wir müssen uns auch Gedanken über
studentisches Wohnen machen - aber eher
in der Form eines Wohn-Campus. Also in
einer größeren Dimension, getragen von
und mit der Stadt. Wie richtungsweisend
hier die Entscheidungen sein werden und
wieviel Mut diese Regierung und dieses
Gremium hat (da gebe ich Ihnen vollkommen recht, GRin Dr.in Pokorny-Reitter), das
wird das Örtliche Raumordnungskonzept
(ÖROKO) zeigen.
Diese Aufgabe, die uns im nächsten Jahr
bevorsteht, wird der Grundpfeiler dafür sein,
wohin wir in Richtung Wohnbau gehen.
Nicht nur geographisch bei der Positionierung der Stadt, sondern auch in dem Sinn,
welche Entwicklung für uns möglich ist. Wie
weit sind wir bereit zu gehen? Ich bin der
vollen Überzeugung, dass wir viel Potenzial
GR-(Budget-)Sitzung 6.12.2013 (Fortsetzung der am 5.12.2013 vertagten Sitzung)