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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf

- S.37

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Vorwegschicken möchte ich, dass der gesamte Radmasterplan in die Radverkehrsstrategie des Landes Tirol eingebettet ist.
Vor eineinhalb Wochen bekamen wir die
Mitteilung des Landes Tirol, dass der Masterplan so in Ordnung geht. Auf die Finanzmittel werde ich später noch näher eingehen.
Der Masterplan ist die Voraussetzung dafür
und eine Anforderung aller FördergeberInnen in Bund und Land. Er ist die Voraussetzung, damit wir für Einzelprojekte um Förderungen ansuchen können. Die werden wir
auch brauchen und die werden wir holen.
Das Programm für die nächsten zehn Jahre
ist ambitioniert. Ich glaube aber, dass wir
diese Herausforderung gemeinsam mit den
MitarbeiterInnen annehmen. Die Annahme
dieser Herausforderung ist für die Stadt Innsbruck essentiell.
Der Kostenrahmen, der vielleicht manche
beim ersten Mal Lesen erschreckt, mit
knapp unter € 38 Mio. für zehn Jahre,
scheint auf den ersten Blick sehr hoch. Je
nach Kategorie eines Radweges bzw. eines
Lückenschlusses, kommen wir auf Förderungen seitens Bund und Land Tirol zwischen 25 % und 70 %. Damit wird auch der
städtische Investitionsbedarf und die Darlehensaufnahme drastisch reduziert.
Was mich freut, ist, dass es für den städtischen Finanzierungsanteil gelungen ist, im
Investitionshaushalt für die kommenden drei
Jahre von 2021 bis 2023 und insgesamt für
die nächsten sieben Jahre € 7 Mio. für den
Radverkehr vorzusehen. Das ist eine eklatante Erhöhung gegenüber den Vorjahren
und damit können wir guten Mutes in die
Umsetzung starten. Mit dem Beschluss des
heutigen Masterplanes ist der politische
Wille manifestiert. Jetzt geht es erst so richtig los.
Eines ist mir noch wichtig zu sagen: Rund
die Hälfte der Investitionen, die wir in die
Radinfrastruktur tätigen werden, kommt
auch FußgängerInnen zugute. Jeder neue
Fuß-/Radweg, vor allen Dingen aber auch
jede neue bzw. verbesserte Unterführung
und jede neue Fuß-/Radbrücke schafft
Raum für FußgängerInnen, die genauso wie
die Radfahrenden sehr umwegempfindlich
sind. Es wird dadurch eine wesentlich bessere Barrierefreiheit geschaffen.
GR-Sitzung 19.11.2020

Das ist auch meine Antwort auf die Frage
von StRin Dengg aus der vorherigen Debatte. Ein sehr zentraler Punkt im Radmasterplan ist die Anbindung von Mentlberg/Klosteranger, die derzeit sowohl für
FußgängerInnen als auch für Radfahrende
eigentlich eine Zumutung ist. Mit der Investition in den Radverkehr investieren wir zugleich in den Fußverkehr.
Ich glaube, dass der Masterplan in Summe
eine gelungene Strategie ist, die den Weg
der Stadt Innsbruck in die Zukunft weist.
Gerade gestern gab es im Hitradio Ö3 einen
tollen Bericht über "Salzburg wird zur Radhauptstadt". Der Hintergrund war dabei,
dass dort eine neue Radzählstelle eröffnet
wurde. Wir brauchen uns mit diesem Radmasterplan im Hauptstädtevergleich nicht
zu verstecken. Im Gegenteil, ich denke,
dass wir für viele ein neues Kapitel aufschlagen. Das wird auch auf Bundesebene
sehr interessiert beobachtet.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei
den vielen BürgerInnen bedanken, die sich
beteiligt haben. Noch vor dem Lockdown luden wir in die Stadtbibliothek ein, um an unterschiedlichsten Tischen mit Plänen die
Wunschrouten und andere Anliegen der
BürgerInnen abzuholen. Wir mussten die
Türen dieser Veranstaltung nach zehn Minuten schließen, weil es so überlaufen war,
dass es nicht mehr möglich gewesen wäre,
Personen hereinzulassen. All diese Wünsche wurden von der Radkoordination auf
Plänen dargestellt, genau aufgelistet, bearbeitet und finden sich in diesem Masterplan
wieder. Ich bedanke mich sehr herzlich bei
den Menschen dafür.
Es werden immer mehr, die das Fahrrad
entdecken. Ich selbst bin in der Stadt eine
Nur-Radfahrende. Wenn ich in der Früh mit
dem Rad in die Stadt fahre, sehe ich, wie
viele SchülerInnen z. B. von der Ausweichschule Sillgasse im Westen der Stadt mit
dem Rad unterwegs sind. Auch viele Eltern
mit ihren Kindern in Anhängern sind unterwegs, aber auch mit ihren Kindern mit den
Laufrädern. Hier wächst eine Generation
heran, die sich nicht mehr das Elektro- oder
Tretauto zu Weihnachten wünscht, sondern
das Laufrad.