Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf
- S.57
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wir sicher noch einen weiteren Lockdown
bis zum Frühling brauchen, ist für mich
keine Option.
Wir werden uns bei dieser Ausfallshaftung
enthalten. Nicht, weil wir grundsätzlich dagegen sind, sondern weil wir der Meinung
sind, dass es unter einem anderen Titel und
einer detaillierten Ausarbeitung der Unterlagen bzw. der Richtlinien, wie das Geld vergeben wird, vielleicht heute zu weniger Debatte geführt hätte.
Es muss die Aufgabe von uns, dem Land
Tirol und der Bundesregierung sein, einen
dritten Lockdown zu verhindern. Das ganze
Jahr war unvollständig. Wir brauchen jetzt
eine Lösung und kein "Herumeiern". Wir
müssen uns überlegen, was wir im Februar
machen. Wenn wir da gleich dastehen wie
heuer im September, muss ich auswandern.
Ich kann dann niemandem mehr in der Politik vertrauen, dass sie das, was sie uns versprechen, vorleben und umsetzen.
Wir sind auf jeden Fall dafür, dass wir die
Kosten für die Grundüberlassung - sollte es
zu einer kommen - reduzieren. Das ist klar.
Das Gleiche gab es ja auch schon bei den
Gastgärten, was ich sehr sinnvoll finde. Ich
finde es auch schade zu hören, dass gewisse Weihnachtsmärkte bereits schon
komplett abgesagt haben.
Die Meinung von GR Mag. Plach teile ich
nicht. Ich glaube sehr wohl, dass es wichtig
ist, Hoffnung zu wecken - auch wenn die
Aussichten unter Umständen nicht so gut
sind. Ohne Zuversicht und Hoffnung gibt es
keine Wirtschaft und die Menschen werden
die Maßnahmen und Einschränkungen nicht
in dem Ausmaß mittragen, wie sie es aktuell
machen. Die Menschen haben die Hoffnung, dass es danach besser wird und sie
ein soziales und wirtschaftliches Leben führen können.
Deshalb teile ich die negativen Ansichten
von GR Mag. Plach nicht. Ich glaube, wenn
ein Funken Hoffnung besteht und auch
wenn es nur drei Stände am Marktplatz, der
Maria-Theresien-Straße oder in der Altstadt
sind, sollten wir auf jeden Fall versuchen,
für drei, vier oder fünf Wochen irgendetwas
hinzubekommen. Ich wäre sehr dankbar,
wenn dann etwas stattfinden könnte. Man
darf aber nicht vergessen, dass das dann
alles "Horuck-Aktionen" sein müssen und
schnell reagiert werden muss. Das ist in
Zeiten wie diesen immer schwierig.
Unser Bürgermeister erklärte in der Zeitung,
dass wir noch einen dritten und einen vierten Lockdown brauchen werden. Da war ich
sehr schlecht gestimmt, da ich mir gedacht
habe, dass das so nicht funktioniert. Nun
hier in diesem Raum die Hoffnung zu verstreuen, aber in einem Interview in einer
großen österreichischen Tageszeitung, das
dann auch vom Österreichischen Rundfunk
(ORF) übernommen wurde, zu sagen, dass
GR-Sitzung 19.11.2020
Hoffnung und Zuversicht sind angebracht.
Ich würde mich sehr freuen, auch wenn es
nur ein sehr kleines "Standl" gibt. Ich finde
es aktuell nämlich in der Stadt sehr traurig
und trist, auch wenn alles leuchtet. Es sollte
nicht bis zum nächsten Frühjahr so weitergehen, sondern es muss das Ziel sein, gemeinsam wieder in eine Situation der angeglichenen Normalität zu kommen.
GR Kunst: Hoffnung ist für die Menschen
und für mich persönlich etwas sehr Wichtiges. Als ich die Bilder aus der Lombardei
das erste Mal sah, wo die Särge gestapelt
wurden und das italienische Militär die
Särge wegbringen musste, dachte ich mir:
"Hoffentlich ist das bald vorbei!"
Was sollten unsere Vorfahren z. B. nach
dem Zweiten Weltkrieg machen, als Österreich und die Stadt Innsbruck zerstört war?
Auch damals gab es in der Bevölkerung die
Hoffnung des Wiederaufbaus. Wenn man
sich in Bergnot befindet, ruft man 144 an
und hofft, dass der Hubschrauber bald
kommt, um einen zu holen. Wenn man bei
einem Date z. B. durch einen Stau zu spät
kommt, hofft man auch, dass die Dame
noch da ist.
Zu sagen, dass Hoffnung ein Blödsinn ist,
bestürzt mich. Wenn die Hoffnung nicht
mehr vorhanden ist und stirbt, sieht es traurig aus. Die Hoffnung garantiert meiner Meinung nach auch den sozialen Frieden in der
Stadt Innsbruck. Wenn die Bevölkerung
diese nicht mehr hat, fangen die Steine an
zu fliegen. Das hatten wir alles schon einmal. Ich hoffe auch, dass wir diese Krise gut
meistern und dass sie hoffentlich bald vorüber ist.