Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-12-10-GR-Protokoll.pdf
- S.23
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bzw. Erweiterungen - für eine Mehrgenerationenfamilie erforderlich werden, sollten wir
solche Vorhaben unterstützen.
Durch solche Wohngemeinschaften können
Ältere die Kinder betreuen und später selbst
von der Familie gepflegt werden. Diese
Wohngemeinschaften wirken auch unserem
Pflegekräfteengpass entgegen. Außerdem
können die Großeltern auch auf die Kleinkinder aufpassen, wenn die Eltern oder die
älteren Geschwister einmal nicht Zeit haben.
Zweitens: In den letzten Jahren hat die
Stadt Innsbruck sehr gute Bauvorhaben umgesetzt. Es wurden SeniorInnenwohnungen
errichtet und betreute Wohnmöglichkeiten
für Ältere ermöglicht. In diesem Bereich ist
die Stadt Innsbruck Vorreiterin. Viele Umlandgemeinden gehen nun ebenfalls auf
dieses Modell ein. Mit Freude kann ich berichten, gestern wurde im Aufsichtsrat der
Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co KG
(IIG) gesagt, dass drei bis vier solcher Projekte in naher Zukunft umgesetzt werden.
Dort erhalten SeniorInnen die Möglichkeit,
eine barrierefreie Wohnung zu erhalten. Sie
können mit anderen älteren Menschen zusammenleben, haben aber auch die Möglichkeit, sich tagtäglich bei jemandem zu
melden, der/die dabei hilft, die täglichen
Aufgaben des Lebens zu bewältigen.
Drittens: Auch ich möchte einen Appell an
alle MandatarInnen und auch an die ZuhörerInnen aussprechen. Nehmt Euch an der
eigenen Nase, denkt in der kalten Winterund Weihnachtszeit über Folgendes nach:
Wen habt ihr im Bekanntenkreis, der/die
vielleicht einsam sein könnte? Besucht bzw.
ruft diese Person an. Das ist eine Form der
Wertschätzung und Ihr werdet sehen, es tut
Euch und vor allem der Person, die sich
vergessen und einsam fühlt, gut.
Auf diesem Wege möchte ich mich auch bei
allen Ehrenamtlichen bedanken, vor allem
bei jenen des TSB, aber auch jenen MitarbeiterInnen anderer ehrenamtliche Institutionen. Wir haben bereits gehört, sie haben in
letzter Zeit viel dazu beigetragen und Kontakt mit SeniorInnen gesucht, die ansonsten
alleine wären. Das ist eine ausgesprochen
wichtige Arbeit.
Mein Dank gilt aber auch allen - vor allem
jenen, die vor mir die Verantwortung über
GR-Sitzung 10.12.2020
die Ressorts Gesundheit und Soziales innehatten. Sie haben vorrausschauend viele Alten- und Pflegeheime errichten lassen. Nur
darum haben wir jetzt die Möglichkeit, eine
so gute Arbeit zu leisten.
Zum Schluss möchte ich auf eine Hotline
verweisen. Es gibt die Telefonnummer 0800
400 120. Ruft dort an, wenn ihr Hilfe benötigt. (Beifall)
GR Schmidt: Meine Aussage bezüglich des
Wegsperrens der Führungskräfte wurde völlig falsch aufgefasst. Vielleicht habe ich es
unglücklich formuliert. Ich wollte damit Folgendes sagen:
Herr Bürgermeister soll in irgendein Pflegeheim gehen und mit dem Personal, das direkt an der Front arbeitet, sprechen, ohne
dass ein Vorgesetzter zuhört.
Ich ziehe die Qualität dieser Führungskräfte
überhaupt nicht in Zweifel! Das wurde leider
völlig falsch aufgefasst und war keineswegs
von mir beabsichtigt. Dennoch kann das
Personal in den Heimanstalten meine Aussagen exakt, so wie ich sie dargebracht
habe, bestätigen. Ich wiederhole: Das Wegsperren der Führungskräfte war so nicht gemeint. Ich möchte nur, dass das Personal
frei sprechen kann, ohne dass Führungskräfte zuhören können.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
Bgm. Willi: Wenn das so ist, bitte ich Sie,
sich das nächste Mal klarer auszudrücken.
GR Onay: Ich möchte mich bedanken. Ich
danke GR Mag. Falch für die Themenwahl,
aber auch allen BürgerInnen, die sich in der
Stadt Innsbruck ehrenamtlich oder auch beruflich für die Betreuung, die Pflege und für
eine inklusive Gesellschaft der SeniorInnen
einsetzen.
Es ist kein Zufall, dass es einen Unterschied
bei der Entwicklung der gesellschaftlichen
Vereinsamung zwischen Städten und ländlichen Gegenden gibt. Der Schlüssel zum Erfolg ist, ein funktionierendes Gemeinwesen
mit einem funktionierenden sozialen Gefüge. Durch die Individualisierung der Gesellschaft und eine gewisse Schnelllebigkeit
entsteht diese Einsamkeit. Auch die Anonymisierung in den Städten trägt ihren Teil
dazu bei.