Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-01-21-GR-Protokoll.pdf

- S.41

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2021-01-21-GR-Protokoll.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2021
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 36 -

Mehrheitsbeschluss (bei Stimmenthaltung
von ÖVP, NEOS, FRITZ, TSB, ALI und
GRin Dengg und wegen Befangenheit GERECHT, 12 Stimmen; gegen SPÖ, 4 Stimmen):
Der von GR Mag. Krackl eingebrachte Ergänzungsantrag (Punkt 7.) (Seite 31) wird
angenommen.
GR Depaoli betritt den Sitzungssaal.
Bgm.-Stellv. Lassenberger unterbricht um
13:05 Uhr die Sitzung für eine Pause. Nach
Feststellung der Beschlussfähigkeit werden
die Beratungen um 14:00 Uhr wieder fortgesetzt.
Schriftführerin Spielmann übernimmt die
Schriftführung.
17.

Rede zum Tag der Kinderrechte

Bgm.-Stellv. Lassenberger: Ich darf Konstantin Malchev und seine Mutter sehr herzlich bei uns im Gemeinderat begrüßen.
StRin Mag.a Mayr wird dazu die einleitenden
Worte sprechen.
StRin Mag.a Mayr: Ich habe Konstantin an
der Neuen Mittelschule Hötting-West vor
zwei Jahren kennengelernt. Konstantin hat
eine schnelle Auffassungsgabe und ist vor
allem auch am Robotik-Schwerpunkt der
Neuen Mittelschule sehr interessiert. Man
merkt gleich, dass dieser junge Mann Großes vorhat.
Die zweite Begegnung fand im Zuge des
Redewettbewerbs "SAG"S MULTI" statt, wo
die Erstsprache, wenn diese nicht Deutsch
ist, präsentiert werden kann. Das war auch
ein großartiges Erlebnis.
Heute wird Konstantin eine Rede zum Tag
der Kinderrechte im Gemeinderat halten.
Ich bin froh, dass die ZuseherInnen diesen
Beitrag mitverfolgen können. In der Pandemie müssen wir die Rechte der Kinder besonders beachten.
Konstantin hat GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan
und mir erzählt, dass er gerade Distance
Learning macht. Er schafft das, auch wenn

GR-Sitzung 21.01.2021

es sehr schwierig ist und gewisse Herausforderungen bestehen. Wir sehen heute ein
sehr positives Beispiel, an dem wir uns orientieren können.
Daher freue ich mich jetzt auf diese wichtige
Rede zum Tag der Kinderrechte.
Malchev: Mein Name ist Konstantin Malchev. Ich bin 16 Jahre alt und komme aus
Bulgarien. Drei Jahre lang besuchte ich die
Neue Mittelschule Hötting-West. Derzeit besuche ich eine fünfte Klasse des Oberstufenrealgymnasiums Adolf-Pichler-Platz.
Heute möchte ich meine Meinung zu den
Kinderrechten äußern, soweit ich mir diese
bilden konnte. Wenn ich über Rechte nachdenke, sieht es für mich so aus, als ob dies
ein ganz normales Spiel wäre, nämlich ein
Zusammenspiel aus Rechten und Pflichten.
Bei jedem Spiel gibt es ganz klare Regeln,
wer welche Rechte und Pflichten hat. Ganz
ähnlich ist es auch im normalen Leben. Es
gibt viele Mitspieler, wie Familienmitglieder,
SchulkollegInnen und MitbürgInnen. Alle
müssen sich an Regeln halten, die genau
gesagt aus Rechten und Pflichten zusammengesetzt sind.
Jetzt kommt die grundsätzliche Frage, warum es überhaupt Gesetze bzw. im speziellen Fall Kinderrechte gibt. Jeder vernünftige
Mensch würde antworten, damit es kein
Chaos gibt, das ist doch klar. Aber, warum
sollte ein Chaos entstehen, wenn es keine
Gesetze gibt? Die Antwort ist recht simpel,
aber dennoch einleuchtend.
Menschen haben unterschiedliche Interessen, die nicht gleichzeitig miteinander vereinbar sind. Diese Unvereinbarkeit der Interessen entsteht nicht daraus, dass Menschen gut oder böse sind, sondern dass es
Unterschiede bezüglich Alter, Geschlecht,
Herkunft und Entwicklungsstand gibt. Es bestehen unterschiedliche körperliche und
geistige Potentiale. Das Gesetz, das Chaos
verhindern soll, ist nur die halbe und sogar
die unwichtigere Antwort. Der viel wichtigere
Zweck des Gesetzes liegt meiner Meinung
nach woanders, nämlich im Schutz des
Wohles des Menschen bzw. des Kindes.
Natürlich muss man zugeben, dass das
Wohl des Kindes recht allgemein formuliert
ist. In Artikel 3 der Kinderrechte heißt es,
das Wohl der Kinder ist der Gesichtspunkt,
der vorrangig zu berücksichtigen ist.