Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-03-18-GR-Protokoll.pdf
- S.17
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Auch der Anteil von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache wird ausschlaggebend
sein. Manche Schulen werden dann keine
Förderklassen mehr einsetzen können, da
das Gebäude relativ alt und der Stadtteil
nicht gewünscht ist. Ich glaube, dass es
noch zusätzlichen Diskussionsbedarf gibt,
dem wir uns stellen müssen.
Ein toller Satz von GR Onay war, dass wir
nicht nur darauf schauen müssen, dass wir
die Universitäten hochhalten, sondern alle
Bildungsreinrichtungen in der Stadt auf einen gewissen Qualitätslevel bringen und
halten.
An dieser Stelle wirklich nochmals ein großes Lob an alle PädagogInnen, die eine
fantastische Arbeit machen. Ich spreche
aus eigener Erfahrung. Meine Tochter hat
auch die Volksschule besucht, hat die Zeit
genossen und war sehr zufrieden.
GR Mag. Falch: Welche Schule ist die richtige für mein Kind? Welche Möglichkeiten
und Optionen haben wir? Diese Fragen
werden permanent gestellt. Auch meine
Frau und ich haben uns damit befasst.
Wie wir alle wissen und heute schon öfters
gehört haben, ist die Stadt Innsbruck in
Schulsprengel eingeteilt. Das ermöglicht auf
jeden Fall einen Besuch der Volksschule in
der Nähe der Wohnung mit einem relativ
kurzen und sicheren Schulweg. Das ist
dann auch ein Besuch der Schule in der
vertrauten Umgebung bzw. dem Umfeld.
Durch dieses System ist aber auch für die
Stadtführung eine klare Schulbedarfsplanung mit einem mehr oder weniger gleichhohen Qualitätsstandard im ganzen Stadtbereich möglich.
Es gibt Schulklassen, in denen SchülerInnen mit nicht deutscher Muttersprache die
Mehrheit bilden. Dadurch werden aber
Brennpunktschulen und vor allem, wie wir
schon gehört haben, der Transferverkehr
durch die Stadt vermieden. Die Eltern wollen natürlich, dass die Begabung ihrer Kinder optimal gefördert wird. Eine hohe Qualität an den Schulen ist gewünscht. Der
Schulweg soll kurz sein, das soziale Umfeld
entsprechend vorhanden und der Freundeskreis in der Nähe.
Die gezielte Bevorzugung einzelner Schulen
durch die Eltern würde eine genaue Infrastrukturplanung durch die Stadt unmöglich
GR-Sitzung 18.03.2021
machen und wäre auch unsolidarisch anderen Schulen und Kindern gegenüber.
Deshalb begrüßt der Tiroler Seniorenbund
(TSB) die Sprengeleinteilung, obwohl, wie
wir schon gehört haben, nicht alles optimal
ist. Englischsprachige und bilinguale Volksschulen können ja, sofern das gewünscht
ist, außerhalb der Sprengeleinteilung besucht werden.
Meine Meinung ist auf jeden Fall, dass in
Innsbruck alle Kinder im gesamten Stadtbereich gleiche Chancen haben sollten. Ich
möchte mich auch bei allen PädagogInnen
für den tollen Job, den sie machen, bedanken. Vielen Dank!
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Ich danke
den NEOS für die Auswahl des Themas in
der "Aktuellen Stunde". Ich freue mich immer wieder, wenn dem Thema Bildung im
Gemeinderat Raum eingeräumt wird. Bildung ist für mich einfach der wichtigste
Schlüssel, um die Zukunft zu gestalten.
Wenn man in die Vergangenheit blickt, zum
Beispiel in die letzten 70 Jahre, sehen wir,
wie sich die Lebenswelten grundlegend verändert haben. Besonders im Arbeitsleben
gab es große Entwicklungen. Vor 40 Jahren
war es noch üblich, dass jemand eine Lehre
in einem Betrieb begonnen und dann dort
auch in Pension gegangen ist.
Heutzutage ist es so, dass Menschen
durchschnittlich alle drei bis fünf Jahre den
Arbeitsplatz freiwillig wechseln, weil sie ein
besseres Angebot bekommen haben. Familiäre Gründe sind auch oft ausschlaggebend. Zudem kann auch ein Wechsel unfreiwillig auf Grund von Kündigungen erfolgen.
Die Kinder, die dieses Jahr in die Volksschule kommen, werden in Zukunft Berufe
ausüben, die es heute noch gar nicht gibt.
65 % der Kinder, die jetzt in die Volksschule
gehen, werden später in Berufen tätig sein,
die wir derzeit noch gar nicht kennen. Das
heißt, wir wissen noch nicht, welche Rahmenbedingungen in Zukunft notwendig sind.
Trotzdem unterrichten wir immer noch mit
Methoden aus der Vergangenheit, um Kinder und Jugendliche auf eine Zukunft vorzubereiten.
Die Realität sieht so aus, dass wir in Österreich immer noch ein System haben, mit
dem Bildung vererbt wird. Das heißt Kinder
von AkademikerInnen haben es auf Grund