Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-04-22-GR-Protokoll.pdf

- S.18

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2021-04-22-GR-Protokoll.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2021
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 280 -

eines der Wichtigsten, für heute und für die
nahe Zukunft.
Wir haben in der Pandemie gesehen, dass
es Lücken in der Digitalisierung gibt. Diese
machen sich beim Ausbau von Homeoffice,
der gehäuften digitalen Kommunikation - die
derzeit massiv genutzt wird -, dem digitalen
Angebot, um zu Behördengängen eine Alternative zu bieten oder beim Homeschooling bemerkbar. Es werden Menschen zurückgelassen und dabei geht es nicht nur
um SchülerInnen, sondern auch um ältere
Menschen bis hin zu Unternehmen.
Mit dem Ziel eine Smart-City zu werden,
entscheiden sich Städte, sich für die Zukunft
zu wappnen. Aber Smart-City heißt nicht
nur den technischen Fortschritt voranzutreiben, sondern sich auch verantwortungsvoll
weiterer Themen anzunehmen, wie z. B.
Mobilität, Nachhaltigkeit, Lebensraum, Soziales. Innsbruck muss sich verändern, um
krisensicherer und nachhaltiger zu werden.
Wir haben uns bei Menschen bedankt, die
in systemrelevanten Berufen arbeiten. Wir
haben uns bei Menschen bedankt, die sich
ehrenamtlich in der Nachbarschaft eingesetzt haben, die für andere einkaufen gingen oder in der Kinderbetreuung unterstützt
haben. Wir bedanken uns bei Menschen,
dass sie die Covid-Maßnahmen einhalten.
Ich finde, jetzt müssen wir zeigen, dass das
alles nicht nur dafür da ist, um die CovidPandemie zu bekämpfen, sondern dass die
Politik sich ihrer Verantwortung stellt, um
mit innovativen Konzepten die Erneuerung
der Strukturen herbeizuführen. Diese sollen
dazu beitragen, dass alle Menschen ein
gleichberechtigtes Leben führen können,
unabhängig von ihrem Einkommen.
In Zukunft werden weitere Krisen auf uns
zukommen. Eine große Krise, die schon da
ist, ist die Klimakrise. Während sich andere
Städte dieses Themas verantwortungsvoll
annehmen, diskutieren wir hier in der Stadt
Innsbruck auch heute wahrscheinlich wieder
über Parkraum und Parkgebühren, ob es
sie geben sollte oder nicht.
Die für die Mobilität zuständige Stadträtin
hat viele neue Konzepte wie den Rad-Masterplan 2030 eingebracht. Solche Konzepte
werden einfach zerrissen, teilweise mit Argumenten wie dem, dass wir GRÜNE die
Autohasserpartei sind. Ich finde, dass die
GR-Sitzung 22.04.2021

GRÜNEN ja eigentlich die Lobby der AutofahrerInnen sind, nicht jene der Autos! Es
tut uns leid, dass den Menschen eingeredet
wird, dass das Auto die einzige Mobilitätsmöglichkeit ist. Ein Auto steht durchschnittlich 23 Stunden pro Tag, ist immens teuer.
Es ist teilweise ein Statussymbol und das ist
sehr traurig.
Wir wollen den Menschen einfach die Mobiltätsfreiheit bieten. Wir wollen den Menschen
Möglichkeiten aufzeigen, wie sie schneller
von A nach B kommen, ohne immense Kosten auf sich zu nehmen. Sie tun damit
gleichzeitig etwas für ihre Gesundheit und
die der Stadt und tragen auch zu einer gesunden Zukunft bei.
StRin Mag.a Schwarzl hat schon von Projekten erzählt, wie man Raum anders nutzen
kann. In Düsseldorf, meiner Heimatstadt,
gibt es z. B. Pop-Up-Rad- und Fußwege,
die je nach Verkehrsaufkommen erweitert
oder verschmälert werden können.
Wenn ich z. B. durch das Olympische Dorf
gehe, durch die Schützenstraße mit einer
vierspurigen Fahrbahn, in der am Sonntag
pro Minute vier oder fünf Autos fahren, tut
mir das in der Seele weh, weil so immenser
Raum nicht genutzt werden kann. (Beifall)
Dieser Raum ist wichtig. Das haben wir in
der Stadt Innsbruck gerade in Zeiten der
Pandemie gesehen. 80 % der InnsbruckerInnen verfügen über keinen eigenen Garten. Wir brauchen dringend eine Attraktivierung des öffentlichen Raumes. Wir
brauchen die Begrünung von öffentlichem
Raum, damit sich Menschen, Jugendliche,
Familien, ältere Menschen, ohne Konsumzwang draußen aufhalten können.
Wir brauchen intelligente Konzepte, um den
Menschen Zuversicht zu geben. Wir sollten
keine Energie bei einer Diskussion vergeuden, dass Millionen von Euros in einen Busparkplatz gesteckt werden, damit TouristInnen nach Innsbruck kommen, die sich
vielleicht hier nur ein paar Stunden aufhalten. Sie schießen ein paar Fotos, kaufen
sich ein, zwei Souvenirs, setzen sich dann
wieder in den Bus und essen dort auf der
Fahrt nach Hause. (Unruhe im Saal)
Wir müssen Anreize schaffen, damit TouristInnen länger in der Stadt bleiben. Wir müssen aber … (Unruhe im Saal)