Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-04-22-GR-Protokoll.pdf
- S.75
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schon möglich, den Versuch zu starten, für
den geringen Anteil an Eltern, die aus plausiblen Gründen einen anderen Schulplatz
für ihre Kinder benötigen, eine Lösung zu
suchen!
Ja, mindestens 95 % der Kinder besuchen
gerne die Schule, welche die Sprengeleinteilung für sie vorsieht, sind zufrieden und
haben nie vorgehabt, einen Schulwechsel
vorzunehmen. Die anderen Eltern, die einen
Wechsel für ihr Kind benötigen, sind darauf
angewiesen, dass dieser auch durchgeführt
werden kann!
Wenn man die Sprengeleinteilung nutzen
muss, kann man sie doch dynamisch ausrichten. Es ist bereits jetzt schon möglich,
Schulplätze zu wechseln. Warum kann man
dieses System nicht transparent gestalten?
Momentan entscheiden von insgesamt 21
stets nur die zwei beteiligten Schulen, ob
ein Kind den Schulplatz wechseln kann oder
nicht!
Unter Umständen muss ich als Schuldirektorin eine solche Entscheidung treffen, obwohl ich vielleicht gar nicht weiß, ob es für
das Anliegen der Familie einen besseren
Schulstandort geben würde. Professionalität
setzt einen gewissen Überblick voraus und
daher steht in dem Antrag, dass wir eine
Datenbank anlegen sollten! So könnten wir
unterschiedlichste Kriterien bedienen!
Ein Kriterium ist der persönliche Schulwunsch. Weitere Kriterien können besondere Bedürfnisse der Kinder und der Eltern
oder sprachliche Kompetenzen sein.
Anscheinend will man diesen Fortschritt
nicht, sondern es wird abgewartet, bis Ergebnisse anderer Städte vorliegen.
Schauen wir einmal in die Landeshauptstadt
Graz. Dort gibt es gar keine Sprengeleinteilung! Die Eltern wählen lediglich die
Wunschschule für ihre Kinder! Dort sieht
man, dass die meisten sowieso die nächstgelegene Schule besuchen wollen.
Was erreichen wir, wenn unser Vorschlag
nicht überprüft wird und sich der Ausschuss
für Bildung, Gesellschaft und Diversität
keine Gedanken über diese Thematik
macht? Der Jetzt-Zustand wird bestehen
bleiben! Eltern müssen sehr lange warten,
wenn sie mit dem Wunsch für einen Schulwechsel an die Bildungseinrichtung heran-
GR-Sitzung 22.04.2021
treten. Die Planungssicherheit für die Schulen wird weiterhin nicht gegeben sein, weil
sie bis zum Herbst nicht wissen, wie viele
SchülerInnen sie überhaupt haben werden.
Die Schulen wissen nicht, ob sie ein Kind
überhaupt aufnehmen können, weil unter
Umständen ein Zuzug stattfinden könnte
und ein neues Kind in den Sprengel kommt.
Man müsste die Schulstruktur verändern,
weil eine neue Klasse eröffnet werden
müsste. Wen habe ich in diesem Fall wegzuschicken? Die Schulen werden in diesem
Szenario völlig im Stich gelassen! Diesen
Fall hat es letztes Jahr gegeben. Die Antwort der Stadt Innsbruck war, das entscheidet die Direktorin der Schule.
Ich finde, Eltern und Schulen werden mit
dieser Problematik alleine gelassen. Die Situation könnte besser und qualitativer sein.
Man kann natürlich abwarten und sich das
Thema später noch einmal anschauen. Wir
von den NEOS finden es sehr bedauerlich.
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Ich habe
das Glück, Vorsitzende eines Ausschusses
zu sein, in dem wir auf extrem hohen Niveau über Themen reden. Wir haben viele
ExpertInnen und eine Stadträtin, die sehr
engagiert und offen für Anregungen ist, in
unserem Ausschuss.
Der Antrag wird heute anscheinend nicht
angenommen werden. Natürlich gibt es
viele Proargumente für die Aufhebung der
Sprengeleinteilung, aber eben auch gegensätzliche Meinungen. Ich gebe StRin
Mag.a Mayr Recht. Man kann nicht mit der
Aufhebung der Sprengel beginnen, solange
die Schulen nicht auf dem gleichen Niveau
sind.
Wir alle wissen, es ist ein Problem, dass
einige Schulen attraktiver als andere sind.
Ich finde es dennoch problematisch, den Eltern die Pflicht aufzubürden, sich an die
Sprengeleinteilung halten zu müssen. Es
gibt noch Diskussionsbedarf. Ich biete an,
dass wir im Ausschuss für Bildung, Gesellschaft und Diversität noch einmal darüber
sprechen.
Es gibt ein Projekt der Bundesregierung, in
dem 100 Schulen in Österreich ausgesucht
wurden. Diese mussten ein Konzept einreichen, um Unterstützungen des Bundes zu
erhalten. An diesem Projekt nehmen auch
Schulen aus der Stadt Innsbruck teil. Wir