Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-07-15-GR-Protokoll.pdf
- S.34
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kann man nur mit einer Doppelgarnitur hineinfahren, wenn beide Garnituren selbstständig fahren können.
Der Plan sieht vor, dass zu Spitzenzeiten
zwei vollwertige Fahrzeuge eingesetzt werden, die hin- und herfahren können, ohne
an der Endstation wenden zu müssen. Nach
den Schulferien werden wir es so praktizieren. Diese Fahrzeuge haben wir und sie
sind bereits im Einsatz. Ich wiederhole, es
gibt keine Beiwägen, es hat sie nie gegeben
und sie waren auch nicht im Konzept vorgesehen. Sie wären technisch gar nicht einsetzbar gewesen.
Nun komme ich auf die technischen Risiken
der Batterien zu sprechen. Es gibt einige
spektakuläre Videos - nicht nur Ihre,
GR Depaoli -, die zeigen, was passiert,
wenn solche Batterien brennen. Es ist gewaltig! Neulich habe ich ein Video eines
Kollegen aus China gesehen, das gezeigt
hat, wie innerhalb weniger Sekunden eine
gesamte Abstellhalle mit Bussen verbannt
ist.
Dieses Risiko haben leider alle Batterien.
So ist es nun einmal. Das Risiko bei den
Fahrzeugen im Privatsektor ist weitaus größer, weil dort viel mehr genutzt werden.
Viele von ihnen stehen in Tiefgaragen. Natürlich wird es dafür Lösungen brauchen,
aber ich kenne noch keine einzige. Wir befinden uns gerade am Beginn des massenhaften Einsatzes solcher Batterien.
Ich erinnere mich gut daran, dass es bei
einem Hersteller Probleme mit den Dieselantrieben gegeben hat. Auf einmal haben
die Dieselbusse hinten gebrannt. Bei den
Batteriefahrzeugen ist der Löschvorgang
natürlich ein Hindernis. Es gibt noch keine
Lösung, wie man dieses Problem in den
Griff bekommen kann, aber wir müssen sie
dennoch nützen. Es ist ein Dilemma. Mit
diesem Spagat werden aber alle eine gewisse Zeit leben müssen.
Es wurde gefragt, warum wir nicht mit anderen Städten außer Wuppertal Kontakt hatten. Wir haben nicht mit VertreterInnen der
Stadt Wuppertal gesprochen, sondern mit
ExpertInnen der Universität Wuppertal. Sie
sind auf Elektrotechnologie spezialisiert und
haben Maßgebliches beizutragen. Wir pflegen Kontakt mit vielen Städten landauf- und
landabwärts.
GR-Sitzung 15.07.2021
Ich habe nicht nur in der Bundesrepublik
Deutschland und anderen Nachbarländer
gute Kontakte, sondern die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH
(IVB) tauscht sich intensiv mit vielen Menschen weltweit aus. Vor etwa zwei Jahren
waren wir in Norddeutschland unterwegs,
als dort die ersten Betriebshöfe vollständig
für Batteriebusse umgebaut wurden. Wir
waren sofort dort und haben uns ein Bild vor
Ort gemacht, um zu erfahren, wie sie diesen
Schritt umsetzen.
Ich halte fest, mit Wuppertal war die Universität Wuppertal gemeint. Der Austausch mit
anderen Städten ist sehr intensiv.
StRin Mag.a Schwarzl: Als Stadträtin, die für
Mobilität zuständig ist, möchte ich zuerst auf
eine Kleinigkeit eingehen. Die letzte Woche
präsentierte Machbarkeitsstudie Seilbahnen, die vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck in Auftrag gegeben wurde, hatte nicht
das Ziel, zu zeigen, wo nun Seilbahnen in
der Stadt gebaut werden.
Nein, das Ziel der Studie ist, mehrere Varianten zu untersuchen und herauszufinden,
ob und welche sinnvollerweise umgesetzt
werden könnten. Selbstverständlich hängen
die Machbarkeitsstudie und die Dekarbonisierungsstrategie zusammen.
Ich teile die Einschätzung von GRin
Mag.a Seidl überhaupt nicht! Ich bin sehr
enthusiastisch und optimistisch. Es ist sehr
spannend für mich, dass ich in einer Zeit, in
der die Debatte über diese Themen beginnt,
für Mobilität zuständig sein darf. Ich weiß,
dass ich zum Zeitpunkt der Realisierung unserer Vorhaben wahrscheinlich nicht mehr
politisch zuständig sein werde.
Ich möchte dieses Thema in seiner Gesamtheit betrachten und bei StRin Mag.a OppitzPlörer anknüpfen. Wenn man sich die Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs
und den zunehmend größeren Wunsch der
Menschen nach mehr Platz im öffentlichen
Raum anschaut, sieht man, dass Fahrradfahren und Zu-Fuß-Gehen wichtige Bausteine sind, um eine Entlastung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu gewährleisten. Darum ist die ganzjährige Nutzbarkeit der Radwege so wichtig. Nur so können wir den ÖPNV im Winter entlasten.