Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf

- S.21

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2021
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 739 -

Ja, unser Konsumverhalten hat Einfluss auf
unseren überbordenden ökologischen Fußabdruck, das steht außer Frage. Die spannende Frage ist aber, wie wir als politische
EntscheidungsträgerInnen auf solche Entwicklungen Einfluss nehmen?
In Europa gibt es mittlerweile mehr Handys
als Menschen. Umso mehr freut es mich,
dass soeben im Ministerrat eine Gesetzesnovelle zum Bundes-Abfallwirtschaftsgesetz inklusive Mehrwegquoten und Einwegpfand beschlossen wird, die die ersten notwendigen Schritte hin zu einer Kreislaufwirtschaft einläutet. Deshalb fordere ich auch
von PolitikerInnen bei uns ein, nicht einfach
z. B. den Bau eines zweiten Recyclinghofes, der auch ein Ressourceneingriff ist, zu
fordern, sondern sich zu überlegen, welche
Konsequenzen und Auswirkungen solche
Gesetze auf lokaler Ebene haben. Wie gilt
es, die Abfallpolitik der Zukunft für eine
Stadt wie Innsbruck zu gestalten, bevor die
Umsetzung so weitreichender und kostenintensiver Projekte gefordert wird.
Es gibt auf unserem Planeten mehr als eine
Milliarde Autos und seit dem Jahr 2010
kommen täglich 200.000 Neuwagen hinzu.
95 % der Zeit sind Autos geparkt. In Tirol
sind mehr als die Hälfte der mit dem Auto
zurückgelegten Wege kürzer als zwei Kilometer. Ich bin dankbar für die Realisierung
der ersten Schritte des Radmasterplans, die
wir nun kontinuierlich und vehement umsetzen können und die im Gemeinderat mehrheitlich beschlossen wurden. Dennoch gehört hier weiter angesetzt und nicht nur die
Infrastruktur, sondern auch weitere Maßnahmen in die Wege geleitet. Das beziehe
ich auch auf uns selbst.
Diese beharrliche Arbeit ist nicht nur, aber
auch unserem Bürgermeister und StRin
Mag.a Schwarzl zu verdanken, die eine klimafitte Stadt bereits auf den Weg gebracht
haben. Wir können, müssen und werden
aber auch noch weitere Verbesserungen
benötigen. Tagtäglich werden in Österreich
Böden im Ausmaß von 14 Fußballfeldern
versiegelt. Es geht darum, jeden Eingriff kritisch zu hinterfragen. Das nehme ich mir
auch für uns mit.
Gestern wurde im Stadtsenat die Erstellung
eines Grün- und Freiraumkonzeptes inklusive Gewässer für das Stadtgebiet Inns-

GR-Sitzung 13.10.2021

bruck beschlossen und ein Baumreihenkonzept, das auch ein Erhalt für gefährdete
Tier- und Pflanzenarten und ein Beitrag zur
Biodiversität ist.
Auch die zunehmenden Aktivitäten im Bereich der Fassadenbegrünung leisten einen
Beitrag. Fakt ist, dass heute Tier- und Pflanzenarten durch den Einfluss des Menschen
bis zu hundertmal schneller aussterben als
in den vergangenen Millionen Jahren. Es
fallen uns sicher noch unzählige Beispiele
ein, ich finde es aber besonders wichtig,
dass wir auch darauf schauen, dass es
nicht nur in der GRÜNEN Verantwortung
liegt, sondern alle hier mit ihren Ressortführungen und mit ihren Beschlüssen einen
Beitrag zu diesem Thema leisten können.
Nun möchte ich mit dem Zitat des anerkannten Philosophen Richard David Precht
schließen: "Die Zukunft kommt nicht, sie
wird von uns gemacht!"
GRin Ringler, BA: Die Bedeutung von Klimaschutz und die Notwendigkeit, gerade
mit politischen Entscheidungen dem Klimawandel entgegenzuwirken, stellt niemand
mehr in Frage. Ich getraue mich sogar zu
sagen, dass das gar nicht mehr geht, wie
wir an einigen Beispielen schon gehört haben.
Je länger wir uns aber damit aufhalten, alleine die Wichtigkeit dieses Themas zu erörtern, umso mehr Zeit verlieren wir, wichtige
Maßnahmen umzusetzen. GRin Bex, BSc
sagte gerade, dass jetzt die Zeit des Handelns ist. Das wissen wir schon lange genug.
Innsbruck wird die Klimakrise nicht alleine
und schon gar nicht durch parteipolitische
Spielchen lösen. Auch nicht, wenn jede/r
einzelne Innsbrucker/in nur mehr mit dem
Fahrrad fährt, und schon gar nicht, indem
vereinzelt Autos aus der Innenstadt verbannt werden - so gut diese Maßnahmen im
Detail auch sein mögen.
Wir brauchen nicht noch mehr theoretische
Konzepte, sondern konkrete Maßnahmen.
Gerade haben wir gehört, dass gestern wieder ein solches beschlossen wurde. Ohne
Frage müssen wir auch in Innsbruck unseren Beitrag leisten. Das aber in Zusammenarbeit mit allen anderen Regionen, Städten
und Gemeinden in Österreich und ganz Europa. Vor allem müssen wir darauf schauen,