Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf
- S.86
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kunft des Pavillons zu nehmen. Daher stimmen wir der von StRin Mag.a Oppitz-Plörer
begehrten Zuweisung des Antrages an den
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
sehr gerne zu. Wir bringen uns in eine hoffentlich jetzt endlich zügige und konsistente
und - ich wiederhole mich - schnell zu einem Ergebnis führende Diskussion über die
Zukunft des Glaswürfels vor dem Tiroler
Landestheaters ein.
Weiters lehne ich mich jetzt sehr weit aus
dem Fenster. GR Depaoli, ich weiß nicht, ob
Du in den Räumlichkeiten des Würfels
warst. Wenn nicht, stelle ich Dir gerne den
Kontakt zum Verantwortlichen her, der Dir
sicher eine Führung gibt. Wenn Du von Innen die Durchblicke wahrnimmst, findest Du
vielleicht gar nicht mehr, dass das Bauwerk
so hässlich ist. Der Pavillon ist ziemlich interessant. Das möchte ich hier nur so nebenbei anmerken.
GR Appler: Ich versuche meine Wortmeldung zeitökonomisch kurz zu machen. Man
sieht, dass es die mannigfaltigsten Zugänge
zu diesem Würfel gibt. Wir haben bereits
angekündigt, dass wir einen Antrag zu einem breiten Diskussionsprozess einbringen.
Daher kann ich mit der Zuweisung des Antrages an den Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung sehr gut leben. Wir müssen
alle Dinge zusammenfassen und diese in einen Diskussionsprozess führen, in den
dann alle Seiten, nicht nur die politischen,
eingebracht werden können. Ich freue mich
schon auf diese Debatte.
GR Gleinser: Die öffentlichen WC-Anlagen
in der Stadt Innsbruck sind ein eigenes Kapitel. Ich bin mit meinem Betrieb am Landhausplatz ansässig und erlebe solche Szenen jeden Tag, wenn Klein und Groß sowie
Mütter mit ihren Kindern von der Straße
kommen und die Toiletten aufsuchen.
Worin liegt der Unterschied zwischen meinem Lokal am Landhausplatz zu den restlichen Betrieben in der Stadt Innsbruck? Ich
könnte einfach sagen, ich lasse die Nutzung
der Toilette nicht zu. Aber der Großteil der
anderen Lokale mietet Flächen für die Nutzung eines Gastgartens von der Stadt Innsbruck. Die Stadt hat die Verträge sehr clever gestaltet. Es wird ein Gastgarten auf
städtischem Grund genehmigt, dafür sind
die Toiletten kostenlos zur Verfügung zu
stellen.
GR-Sitzung 13.10.2021
Daher umgeht die Stadt Innsbruck die Anschaffung von öffentlichen Toiletten, von
welchen es viel zu wenig gibt. In Wirklichkeit
muss nicht eine WC-Anlage beim Würfel
eingerichtet werden, sondern mindestens
15, die auf die Stadt flächig verteilt werden.
Vielleicht ist die Zahl auch zu gering angesetzt.
Über dieses Know-How, dass wir die GastronomInnen dieser Stadt unter Druck setzen
- ob dies von der Bevölkerung angenommen wird, ist eine andere Frage -, können
wir auf dem Papier sagen, dass wir 100 öffentliche Toiletten haben. In jedem Café
darf die WC-Anlage benützt werden.
Ich frage jetzt, warum wird auf diesem schönen Platz mit dem wunderbaren Kubus, der
auch einmal als gastronomischer Betrieb
genutzt worden ist, daher gab es eine öffentliche Toilette dort, nicht wieder eine solche errichtet? Darauf haben die InnsbruckerInnen sicherlich ein Recht, aber die jetzige
Regelung ist sehr einseitig.
Auch andere Institutionen, die gefördert oder im Bezug zur Stadt Innsbruck stehen,
sollten für die Menschen und ihre Bedürfnisse geöffnet werden. Was ist mit dem Tiroler Landestheater, der Hofburg, der Congress und Messe Innsbruck oder dem Haus
der Musik? Habe ich als Stadt Innsbruck
nicht die eine oder andere Möglichkeit den
Verhandlungshebel anzusetzen, um dort
genau die gleichen Möglichkeiten für die
Bevölkerung zu schaffen? Ich glaube schon.
Wenn man schon den Kunstgriff nimmt und
alle GastronomInnen, die einen Gastgarten
mieten, zu einer öffentlichen Toilettenanlage
verpflichtet, dann kann man auch die anderen Institutionen auf diesem Platz dazu bringen, mitzumachen.
Im Lokal Brahms ist es schon so, dass man
über den Seiteneingang zur Toilette kommt.
Bei der Hungerburgtalstation gibt es auch
eine öffentliche Toilettenanlage. Ich will gar
nicht über den Verwendungszweck des Kubus diskutieren, aber in diesem wunderschönen - Geschmäcker sind verschiedenen - architektonischen Objekt auf diesem
Platz eine Design-High-Glas-Toilette zu verwirklichen, ganz ehrlich, dazu fällt mir ein
anderer Verwendungszweck ein.