Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf

- S.104

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- 822 -

An den Innsbrucker Pflichtschulen in anderen Gemeinden zeigt sich, dass die Qualität
dieser Nachmittagsbetreuung mit dem Personal fällt und steht. Ich habe den Antrag
sehr genau ausgeführt. Wir sprechen hier
von einem Berufsbild, das nicht sehr attraktiv ist. Es gibt folgende Sprüche: "Wer bis
drei nicht auf dem Baum ist, wird ein/e Freizeitpädagoge/in!" So einer Meinung muss
man dringend entgegentreten, weil dies einer der wichtigsten Berufe ist, die wir haben, damit unsere Kinder eine pädagogisch
hochwertige Freizeitbetreuung bekommen.
Ein Aspekt, der zu diesem geringen Ansehen führt, ist, dass dieser Beruf sehr gering
bezahlt und daher als Nebenjob von Studierenden durchgeführt wird. Es wird damit argumentiert, dass die StudentInnen Pädagogik oder Erziehungswissenschaften studieren und daher eine adäquate Ausbildung
haben. Man muss sich vorstellen, dass sich
eine Nachmittagsbetreuung in der Freizeit
unter anderem wie ein durchgängiger Kindergeburtstag anfühlt. Jede/r kennt es, wie
es ist, eine ganze Schulklasse zu einem
Geburtstag einzuladen. So eine Veranstaltung ist nicht unbedingt so leicht zu führen.
Jemand, der gerade in einem Erziehungswissenschaftenstudium steckt und dieses
noch nicht abgeschlossen hat und überhaupt keine Praxis vorweisen kann, hat im
Grunde nicht wirklich eine Ausbildung. Ich
bin ständig im Gespräch mit FreizeitpädagogInnen und beobachte, dass ich oft die Antwort bekomme, dass für einen solchen Job
eine Ausbildung gemacht werden soll. Daher denke ich, dass man in dem Bereich
wahnsinnig viel tun kann.
Mir ist klar, dass das eine Sache der GemNova ist und schwierig anzugehen. Wir haben in den letzten drei Jahren, in denen ich
dem Gemeinderat angehöre, schon oft damit zu tun gehabt, dass es wahnsinnig wenig Qualitätssicherungsmöglichkeiten für die
Stadt Innsbruck gibt, wie die GemNova mit
diesem Thema umgeht. Daher würde ich
dringend bitten, dass man sich die Sache
nochmals genauer ansieht und mit GemNova ins Gespräch kommt. Ich habe das
bereits mit der Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Gesellschaft und Diversität
besprochen.
Ich ersuche, den

GR-Sitzung 13.10.2021

beiliegenden Antrag dem Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung zuzuweisen.
Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, in
den Ausschuss für Bildung, Gesellschaft
und Diversität die VertreterInnen von GemNova einzuladen, um die Themen zu besprechen. Das Ziel wäre natürlich, dass der
Bürgermeister gemeinsam mit der Bildungsstadträtin in Verhandlungen tritt, um bei
GemNova eine Änderung der Praxis zu bewirken. Auch wenn wir den Betrag von
€ 1,3 Mrd., den wir nicht haben, brauchen
könnten, sollen das nicht die Kinder in der
Stadt Innsbruck büßen.
GRin Denz: Ich kenne aus meiner langjährigen Erfahrung das Problem mit den Schulassistenten. GemNova bezahlt diese nicht
gut. Es handelt sich aber um keinen Vollzeitjob. Niemand kann mit einem Teilzeitjob
leben, denn das ist auch in anderen Berufen
nicht der Fall. Das sehe ich als großes
Problem. Wenn jemand nur nachmittags arbeitet, hat er nur einen Halbtagsjob.
Es gibt auch Schulen, an denen am Vormittag Schulassistenten benötigt werden, welche dann sehr wohl einen Ganztagesjob
hatten. Das Problem liegt auf dem Tisch.
Die Ausbildung ist sehr unterschiedlich. Ich
bin mir allerdings nicht sicher, ob der Gemeinderat der richtige Ansprechpartner ist.
Daher möchte ich Stimmenthaltung für unsere Fraktion anmelden.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
StRin Mag.a Mayr: Ich danke GRin
Mag.a Klingler-Newesely für diesen Antrag,
der das Problem ausführlich darstellt. Dahinter steckt viel Arbeit und Erfahrung. Wir
haben Gespräche mit GemNova geführt
und es sind bereits Verbesserungen feststellbar. Es werden nun auch viele Fortbildungen angeboten. Wir wissen alle, dass
die Qualität beim Unterrichten oder bei der
Freizeitpädagogik mit der Person steht und
fällt. Die Qualifikation ist auch zu berücksichtigen.
Das ist ein Thema, das österreichweit besprochen und politisch diskutiert gehört, damit auch die entsprechenden Beschlüsse
gefasst werden können. Davon betroffen
sind das Berufsbild, die Bezahlung und die
Vollanstellung. Wie kommt man zu einem