Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_03_24-GR-Protokoll.pdf
- S.19
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Der Nutzen für erwerbstätige Eltern liegt auf
der Hand. Ohne Nachmittagsbetreuung
kann man teilweise gar keinen Arbeitsstelle
finden. Der weitere Nutzen ist das innerbetriebliche Schulungsangebot, das die GemNova anbietet, indem sie über € 100.000,-für interne Schulungen investiert. Das ist
Geld, das wir uns als SteuerzahlerInnen in
der Stadt Innsbruck ersparen.
Es kann alles kritisiert werden, liebe NEOS.
Man kann sagen, dass die MitarbeiterInnen
zu wenig verdienen, besser geschult sein
sollten oder dass es Glückssache ist. Wir
würdet Ihr aber dieses Problem lösen? Ihr
fordert Verbesserungen und Lösungen, habt
aber selbst keine. Es würde mich interessieren, wie Eure Lösungsvorschläge als Bildungspartei zur Nachmittagsbetreuung aussehen, auf die so viele Eltern angewiesen
sind.
GR Onay: Öffentliche Verantwortung privat
auslagern und sich danach aufregen, dass
nichts funktioniert, ist nicht der politische Stil
der Alternativen Liste Innsbruck (ALI). Uns
ist es wichtig, dass wir als Stadt Innsbruck
in der Verantwortung bleiben. Insofern finde
ich es wichtig, dass wir jetzt nicht über die
Firma reden, sondern auch über unsere
Rolle.
In zwei Punkten sind wir uns alle einig. Viele
Eltern brauchen die Nachmittagsbetreuung
wirklich bzw. sind abhängig davon. Sie wollen aber ihre Kinder in die besten Hände geben. Das steht ihnen auch zu. Zweitens wird
durch die dadurch stattfindende Ganztagsbetreuung eine große gesellschaftliche Aufgabe erfüllt, und zwar in Richtung Bildungsgerechtigkeit. Somit ist die gesamte Nachmittagsbetreuung sowohl Chance als auch
Verantwortung für uns als Stadt Innsbruck.
Wenn eine derartige Aufgabe ausgegliedert
wird, was ja nicht immer der Fall war, tragen
wir die Verantwortung, die wir den InnsbruckerInnen schuldig sind. Wir müssen als öffentliche Hand Qualitätskriterien einrichten,
wobei ich hier sowohl vom pädagogischen
Konzept als auch davon rede, dass ordentlich mit den MitarbeiterInnen umgegangen wird. Das ist auch in unserer Verantwortung, weil wir am Ende den BürgerInnen
Rede und Antwort stehen müssen.
Es ist wichtig, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sind, und dann können wir
uns die Frage stellen, ob das jetzt im Status
GR-Sitzung 24.03.2022
quo so ist und wir ordentliche Qualitätskriterien eingerichtet haben und eine regelmäßige Evaluierung stattfindet. Ehrlich muss
man sagen, dass wir da Aufholbedarf haben. Diese Verantwortung haben wir in die
Hände des Bürgermeisters und in die
Hände der amtsführenden StRin Mag.a Mayr
gelegt. Wir erwarten uns hier, dass da etwas weitergeht. Man kann nicht leugnen,
dass es Probleme gibt, die man angehen
muss.
Wir als ALI sind selbstverständlich offen und
unterstützen jede Maßnahme in Richtung
Qualitätsverbesserung in der ganztägigen
Betreuungstätigkeit. Wir unterstützen auch
jede Maßnahme hinsichtlich der Transparenz. Nur, weil wir die Aufgabe ausgelagert
haben, haben wir nicht die Verantwortung
ausgelagert. Diese bleibt bei uns und wir
forden sie auch ein.
GR Mag. Falch: Ich bin auf diesem Gebiet
kein Experte, aber auch mir ist klar, dass
die Nachfrage nach einer schulischen Nachmittagsbetreuung sehr, sehr groß ist, weil
meistens beide Elternteile berufstätig sind.
Die Nachmittagsbetreuung ist daher auch
sehr wichtig für eine bessere Vereinbarkeit
von Familie und Beruf. Sie sorgt für mehr
Chancengerechtigkeit und ist ein wichtiger
Beitrag für mehr Bildungsqualität.
Mit der freizeitmäßigen Nachmittagsbetreuung wurde die GemNova beauftragt, die die
FreizeitpädagogInnen stellt und auch für die
entsprechende Qualität der Nachmittagsbetreuung sorgt. Wir haben bereits sehr viel
über die positiven und negativen Seiten der
GemNova gehört. Ich kann nur sagen, dass
dem Vernehmen nach über 80 % der MitarbeiterInnen eine adäquate bzw. äquivalente
Qualifikation besitzen. Dazu wird ein umfangreiches Fortbildungsangebot gestellt.
Über 90 % der MitarbeiterInnen in der schulischen Betreuung sollen grundsätzlich bzw.
überwiegend mit ihrer Arbeit zufrieden sein.
Die Bedingungen für die MitarbeiterInnen,
sowohl in der schulischen Tagesbetreuung
als auch innerhalb der GemNova, sollen gut
sein. Ich glaube, dass diese Zahlen und
Fakten eigentlich für die GemNova sprechen sollten. Natürlich gibt es wie überall
Verbesserungsmöglichkeiten.
Die Verantwortung für die Umsetzung der
schulischen Tagesbetreuung liegt bei der je-