Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-02-24-GR-Protokoll.pdf
- S.52
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sogar die Verkehrsbehörde gesagt hat,
dass die Beschilderung nicht eindeutig war.
Ein letzter Punkt. Das Rathaus hat
1.700 MitarbeiterInnen. Rechnet man die
Bediensteten aller Beteiligungen hinzu, sind
es sogar ca. 4.000 Angestellte! Man könnte
von einem großen Konzern sprechen. Ich
bin als Bürgermeister und Beteiligungsreferent für den gesamten Konzern zuständig.
Bei mir beginnt ein Tag um 07:30 Uhr. Mittagspausen kann ich beinahe nie einlegen.
Ich nehme beinahe nie ein Mittagsessen zu
mir, weil einfach die Zeit fehlt! In vielen Sitzungen ist ein/eine MitarbeiterIn dabei. Es
hängt immer davon ab, welches Thema behandelt wird. Aus Sitzungen ergeben sich
Arbeitsaufträge.
Wenn ich Arbeitsaufträge an meine MitarbeiterInnen, besonders an meine Büroleiterin, erteile, ist es eine Zumutung, von mir zu
verlangen, zu jedem Auftrag einen Aktenvermerk zu schreiben! Soll ich etwa schreiben, ich habe um 09:15 Uhr meiner Büroleiterin den Auftrag gegeben Herrn XY zu
schreiben? Das ist doch völlig anachronistisch! Solche Aufträge müssen schnell erledigt werden! Die Menschen erwarten, dass
Anliegen schnell abgearbeitet werden.
Es läuft so ab. Wir sitzen zusammen und
ich sage: "Frau Büroleiterin, Du machst dies
und jenes, den Rest erledige ich." Da werden keine Aktenvermerke geschrieben!
Diese Punkte werden sofort umgesetzt! So
läuft es!
Wollt Ihr wirklich, dass ich persönlich für
jede Einladung oder jedes Präsent, das
€ 10,-- oder auch einmal € 200,-- kostet, unterschreibe? (Ja-Rufe und Unruhe im Saal)
Das ist doch ein völlig überholtes Mikromanagement! Wir sind im 21. Jahrhundert! Wo
ist Euer Vertrauen, dass solche Ausgaben
analog den Bestimmungen vorgenommen
werden? Ich müsste jeden Tag 15 Minuten
früher in das Büro kommen und alles unterschreiben! (Unruhe im Saal)
Ich empfehle, dass wir alle zusammen einmal in einen Lehrgang gehen, in dem modernes Management beigebracht wird. (Unruhe im Saal)
GR Mag. Stoll: Ich schließe bei einer Deiner letzten Aussagen an. Natürlich ist es
wichtig, Dinge schnell zu erledigen. Viel
GR-Sitzung 24.02.2022
wichtiger ist, dass alles richtig abläuft! Bei
aller Bescheidenheit, aber ich hoffe, dass
kein Konzern auf solche Weise geführt wird.
Ich hätte Angst um ein solches Unternehmen. (Gelächter im Saal)
Zum Glück wird die Stadt Innsbruck mit öffentlichen Geldern gespeist, somit ist eine
Insolvenz beinahe ausgeschlossen.
Bgm. Willi, Du hast an uns appelliert, konstruktiv zu sein, um einen fruchtbaren Nährboden zu schaffen. Wenn ich mir Deine Verteidigungsstrategie anschaue, hinterlässt
Du lediglich einen Boden verbannter Erde.
Du erwähnst ständig das Projekt Patscherkofelbahn. Du kannst dieses Thema noch
zehnmal ausgraben! Wenn die Bahn bei einer Windgeschwindigkeit von 85 km/h steht,
sitzen bestimmt viele BürgerInnen auf den
Bänken. (Gelächter im Saal)
Die meisten Menschen werden bei solch
hohen Windgeschwindigkeiten nach Hause
gehen und sich schützen. Als der Verkauf
der Mutterer Alm an Ausländer, die zuvor
sechsstellige Minusbeträge erzielten,
Thema war, habe ich Dein kaufmännisches
Verständnis bereits vermisst.
Ich weiß nicht, wer sich bei einer Windgeschwindigkeit von 85 km/h auf eine Bank
setzt. Die meisten raten, sich zu schützen,
damit niemandem ein Baum auf den Kopf
fällt! Ein Sprichwort besagt, dass der geistige Horizont der Abstand zwischen einem
Brett und dem Gehirn ist.
Nun zum Bericht der Kontrollabteilung. Ich
lasse den monetären Betrag in Höhe von
€ 6.000,-- außen vor. Es geht um das Prinzip und die Handlungsweise! Wenn es im
Kleinen schon nicht funktioniert, frage ich
mich, wie ein großes Projekt wie das Kulturquartier umgesetzt werden soll! Mir schwant
nichts Gutes.
Die Chronologie dieser Aufstellung der
Bänke macht mich einfach nur noch wütend. Der Verein hat um eine Subvention
angesucht. Unter dem Punkt Allfälliges
wurde dieses Ansuchen in einer Sitzung
des Ausschusses für Arbeit, Wirtschaft und
Tourismus behandelt. Dann wurde vorgeschlagen, eine breitere Basis für dieses Vorhaben zu schaffen.
Es gibt in dem Stadtteil einen zweiten Verein. Wir wollten also, dass die Vereine sich