Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-02-24-GR-Protokoll.pdf
- S.78
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GR Mag. Plach: Ich möchte den Punkt mit
meiner zweiten Wortmeldung gar nicht in
die Länge ziehen. Wir sollten uns aber
schon überlegen, in welche Richtung wir gehen wollen. Ich verstehe die Personalsituation bei der IVB, die offenbar so prekär ist,
dass es nicht einmal möglich war, meine
Anfrage zu beantworten.
Es sind Überlegungen, die ich nachvollziehen kann. Nur, wenn wir immer davon reden, dass sich die Stadt Innsbruck als Weltstadt sieht, wir von einer Mobilitätswende,
von einem Infrastrukturangebot sprechen,
mit dem wir uns nicht im Mittelfeld einordnen, sondern zur Spitze gehören wollen, ist
z. B. eine Ferientaktung nichts Zeitgemäßes.
Wir können nicht von den Leuten erwarten,
dass sie an den Randzeiten und vor allem
in den Ferien für den Weg von und zur Arbeit vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel
umsteigen. Sie können zu diesen Zeiten
nicht mit dem gewohnten Komfort, den die
Öffis normalerweise bieten, unterwegs sein.
Daher muss es eine Möglichkeit geben, das
Thema anzugehen. Ich kann dem Gesagten
zustimmen, aber wir müssen uns einige
grundsätzliche Dinge ansehen. Ja, ich
glaube auch, dass die Anbindung des Bahnhofes ein großer Wunsch war. Wenn die
Regionalbahn in der Endausbaustufe ist,
kann dann mit der S-Bahn ohnehin von
Rum bis Völs fahren. Dann muss man sich
ansehen, ob die Führung der Linie "5" über
den Hauptbahnhof das Richtige ist.
Ich glaube, da gibt es einige offene Diskussionspunkte. Ich bedanke mich für das Angebot hinsichtlich einer vertieften Information durch die IVB. Im Stadtsenat kann man
den Antrag gut behandeln.
StRin Mag.a Mayr: In diesem Antrag geht es
um den Ferienfahrplan der Linien "2" und
"5", auch im Zuge des Ausbaus der Regionalbahn.
Wir haben gesehen, dass sich die Taktung
an Samstagen, die sich ja an den Ferienfahrplan lehnt, sehr stark verschlechtert hat,
auch auf den Linien "A", "C", "F" und "M".
Diese verkehrten vor Corona im 15-Minuten-Takt, jetzt nur noch im 20-Minuten-Takt.
Es ist einfach ein Unterschied, ob man viermal pro Stunde eine Verbindung hat oder
GR-Sitzung 24.02.2022
nur dreimal. Wenn man umsteigen muss,
verschärft sich das noch zusätzlich.
Wir sind davon ausgegangen, dass die Taktung nach Corona wieder verbessert wird.
Es wurde für die Gratis-Park-Stunden Geld
in die Hand genommen - gegen unsere und
die Stimmen der GRÜNEN. Wir holen damit
den Individualverkehr an Samstagen begünstigt in die Stadt. Parallel dazu gibt es
die Verschlechterung bei der Taktung der
Öffis.
Ich verstehe nicht, wie das mit einer Stadt
vereinbar ist, die sich die Klimaneutralität
als Ziel gesteckt hat. Das passt für mich
nicht zusammen. Man muss, gerade mit einer grünen Partei an der Spitze, diese Verschlechterung revidieren.
Zum Ferienfahrplan allgemein hat
GRin Ringler, BA gesagt, dass die Situation
beim Personal der IVB schwierig ist. Es
stimmt, dass die FahrerInnen während der
Ferien Urlaub nehmen möchten. Ich kenne
das aber auch von anderer Seite, wenn es
um die Kinderbetreuung in den Ferien geht.
Berufstätige Eltern haben nur fünf Wochen
Urlaub pro Jahr. Wir haben aber gehört,
dass ein Drittel des Jahres Ferien sind.
Für die Ferienbetreuung für SchülerInnen
haben wir drei Standorte, nämlich Ost, Mitte
und West. Genau da besteht für viele Eltern
die Notwendigkeit eines entsprechenden
Öffi-Taktes, um diese Standorte zu erreichen und dann rechtzeitig zur Arbeit zu
kommen. Dazu habe ich sehr viele Rückmeldungen erhalten.
Mit der Situation bei den Kindergärten
möchte ich gar nicht anfangen, denn da haben wir von den 30 Standorten nur etwa ein
Drittel geöffnet. Finanziell ist es nicht möglich, in den Ferien überall eine Betreuung
anzubieten. Genau hier fällt das aber mit
der schlechteren Taktung der Öffis zusammen. Damit kann man Familie und Beruf
noch schlechter vereinbaren.
Ich denke, genau aus diesem Blickwinkel
müssen wir es sehen. Ferienzeit ist für Eltern zum großen Teil Arbeitszeit und das mit
einer guten Taktung der Öffis zu unterstützen, sehe ich auch als Maßnahme für klimaneutrale Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Deshalb müssen wir in diese Richtung gehen und an der Verbesserung arbeiten. Ich