Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 03-Maerz-Fortsetzung.pdf

- S.10

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- 275 -

Menschen und Eltern mit Kindern gibt es
auch Reibereien, das ist ganz klar. Es gibt
aber auch Schwierigkeiten mit jenen, die
in den Höfen parken.
Ich glaube aber doch, dass es notwendig
ist, dass dieser Gemeinderat einmal ein
Bekenntnis zu einer kinderfreundlichen
Gesellschaft abgibt und auch bei den
Wohnbaugesellschaften deponiert, dass
uns das wichtig ist. Man sollte einen
Grundkonsens finden, weil wenn wir alles
nur darauf abstellen, was die Mehrheit der
Mieter will, geht in einem Haus mit zehn
Wohnungen, in dem es eine junge Familie
mit Kindern gibt, diese unter. Hier muss
man wirklich auch einen politischen
Konsens zu einer kinderfreundlichen
Gesellschaft finden.
Ich möchte noch etwas sagen, was mich
wahnsinnig gestört hat. In den letzten
Wochen habe ich gehört, dass in einer
großen städtischen Wohnanlage mit
einem Innenhof, der in erster Linie für die
parkenden Autos genutzt wird und wo es
auch diese Nutzungskonflikte zwischen
älteren Mietern und jungen Familien gibt,
ein Schild in der Hofeinfahrt steht. Auf
dem Schild steht, dass in dem Hof - es ist
dies ein großer Hof - nur Kinder aus dem
Haus spielen dürfen. Es dürfen keine
Kinder aus anderen Häusern in dem Hof
spielen. Das Zuwiderhandeln wird mit
Besitzstörungsklage verfolgt. Ich habe
natürlich grinsen müssen, denn wie
verfolgt man spielende Kinder mit Besitzstörungsklage und wer achtet darauf, ob
die Kinder aus diesem oder aus dem
Nachbarhaus sind? Aber im Grunde
genommen, habe ich es sehr traurig
gefunden, dass so etwas dort steht.
Ich habe dann bei der Wohnbaugesellschaft gesagt, dass das Schild entfernt
werden soll, denn das ist nicht kinder- und
familienfreundlich. Man hat sich geweigert,
das Schild zu entfernen. Eigentlich
müssten wir dort hinschreiben, dass wir
uns freuen, wenn die Kinder miteinander
spielen und so ein gesundes Wachsen
und Gedeihen haben und wir das nicht
verbieten und untersagen sollten.
Bgm. Zach: Das ist vollkommen richtig.
Zum Miteinander der Generationen fällt
mir einiges ein, wie wir diesbezüglich im
Stadtsenat weiter vorgehen.
GR-Sitzung 27.4.2006

StR Mag. Oppitz-Plörer: Das Thema ist,
hier hat GR Hüttenberger Recht, nicht
neu, denn das kommt immer wieder. Ich
habe mich in diesem Zusammenhang
gerade im Bereich mit den Schulen damit
beschäftigt und kann auch ein Beispiel
bringen.
Ich habe in der Franz-Fischer-Straße in
dem ganz kleinen Innenhof, wo Parkplätze
für die Kindergärtnerinnen und die Lehrer
vorhanden waren, angeordnet, dass dort
ein kleiner Spielplatz für Kinder errichtet
wird. Von Telefonaten aus dem gesamten
umliegenden Innenhof sind solche
Argumente gekommen, dass die Kinder
durch die Tauben gefährdet sind etc. Es
war der Bevölkerung nichts fremd die
Kinder zu schützen, dies allerdings vor
dem Hintergrund, dass Kindergeschrei in
dem Fall als Belästigung empfunden
wurde.
Ich kann hier StR Dr. Pokorny-Reitter
absolut Recht geben, denn natürlich dient
es dazu, quasi das Bewusstsein und die
Öffentlichkeit wieder einmal aufzurütteln.
Ich habe auch schon mit einem Medium
Gespräche geführt, ob man in der Stadt
Innsbruck nicht eine Aktion - das ist in
Absprache mit der Frau Bürgermeisterin
auf großen Anklang gestoßen - auf minus
10 % oder minus 20 % an Verbotsschildern setzt. Das heißt, dass wir in der Stadt
Innsbruck in allen Höfen gewisse Verbotsschilder weg bekommen bzw. im Gegenzug dazu zu vermitteln versuchen, dass
Kinder willkommen sind, dass diese hier
spielen können und sollen. Einen gewissen Ansatz haben wir mit einer Aktion
schon gesetzt, wo es darum geht, dass
Kinder willkommen sind, wir achten darauf,
denn wir wollen Kinder haben. Das dient
natürlich der kinderfreundlichen Stadt.
In diese Richtung wird man arbeiten
müssen. Der Gemeinderat wird schwer
beschließen können, dass man den
Leuten so eine Regelung auf das Auge
drückt. Ich glaube, dass man hinsichtlich
der Bewusstseinsbildung sehr viel arbeiten
muss. Daher würde ich den Antrag dem
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
zuweisen,
weil ich weiß, dass in der Mag.-Abt. V,
Kinder- und Jugendförderung, auch schon
Aktivitäten, aber im Allgemeinen geplant