Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-12-15-GR-Protokoll_.pdf
- S.14
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Wobei wir hier auch noch festgestellt haben,
dass diese Links und Informationen zum
Teil sehr mangelhaft sind.
Wenn man in Innsbruck eine Auskunft
braucht, was tut man als Erstes? Man ruft
die Mag.-Abt. I, Bürgerservice, an. Leider
sind wir an drei Testtagen telefonisch einfach nicht durchgekommen, es gab Wartezeiten bis zu 22 Minuten. Entweder ist die
Mag.-Abt. I, Bürgerservice, komplett überlastet oder es wäre einfach besser, wenn
man direkt hingeht. Telefonisch durchzukommen ist nämlich fast unmöglich.
Ich darf aber auch etwas Positives im Zusammenhang mit der Mag.-Abt. I, Bürgerservice, berichten: Mich hat kürzlich eine
Dame auf der Straße angesprochen und
meinte, dass sie ein Problem hat. Zwar
nicht mit der Teuerung an sich, aber, dass
sie eine Stromkostenabrechnung braucht.
Keine städtische, sondern von einer privaten Firma, bei der sie aber telefonisch nicht
durchkommt.
Dort gibt es eine Telefonzentrale, bei welcher man wiederum auf diverse Links verwiesen wird. Die Dame hatte wochenlang
überhaupt keine Chance irgendetwas zu erfahren. Anschließend bin ich dann mit der
Dame in die Mag.-Abt. I, Bürgerservice, gegangen. Der Mitarbeiter dort war sehr
freundlich und hilfsbereit und es ist uns
dann auch gelungen, die Firma ausfindig zu
machen und direkt zu kontaktieren. Die Seniorchefin dieser Firma, es wird wahrscheinlich jeder wissen, wer das ist, hat dieses
Problem dann auch gelöst. Diese Hilfestellung der Mag.-Abt. I, Bürgerservice, war
wirklich positiv. Negativ war leider, wie gesagt, dass sie telefonisch nicht erreichbar
war.
Wir haben dann weitere Versuche unternommen, zum Beispiel haben wir die Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol (AK) kontaktiert. Dort wurden wir zuerst
weiterverbunden und weitervermittelt, auch
ein Rückruf, der allerdings nicht passierte,
wurde vereinbart. Nach mehreren Versuchen hieß es schließlich, man soll vorbeikommen und den Pensionsbescheid mitnehmen.
Als Nächstes sind wir mit der Wirtschaftskammer (WKO) in Kontakt getreten. Es war
ein sehr freundlicher Erstkontakt, die Dame
war sehr bemüht. Man hat versucht diverse
GR-Sitzung 15.12.2022
Möglichkeiten auszuloten, wo man um Hilfe
ansuchen kann, das ist uns jedoch nicht gelungen. Daraufhin folgte ein weiterer Verweis auf das Internet, wo die benötigten Informationen aufgelistet seien. Jetzt gehe ich
einmal davon aus, dass nicht jeder 70-Jährige, 75-Jährige oder 80-Jährige ein Internet
hat, so versiert ist, wie Ihr alle im Gemeinderat es seid, und das einfach zack, zack,
zack erledigt hat.
Deswegen bin ich auf die Idee gekommen,
und darüber könnte ich hier stundenlang reden, etwas auf Gemeindeebene zu machen.
Ich bringe hierzu heute einen Prüfantrag
ein. Dabei geht es um die Einrichtung einer
sozialen Beratungsstelle. Und zwar werden
die Dienststellen im Stadtmagistrat beauftragt die Errichtung einer solchen sozialen
Beratungsstelle zu prüfen. Es geht einfach
darum, dass man dort anrufen kann - am
Ende der Leitung muss dann aber auch
wirklich jemand sitzen, der kompetent ist
und den Menschen klar und deutlich Auskunft gibt, wo man sich hinwenden kann
und welche Hilfe zu erwarten ist.
Es ist einfach nicht nachvollziehbar, dass
die Beihilfen vom Bund, vom Land, von der
Stadt zwar da sind, sich aber niemand damit auskennt. Das ist genau der Punkt, über
den so viel geschrieben wurde in der Tiroler
Tageszeitung und diversen anderen Medien: Das Beihilfensystem ist zu kompliziert,
insgesamt zu niedrig angesetzt und nicht
einheitlich.
Ich wehre mich dagegen, dass wir in Innsbruck diese Almosenpolitik, und ich bezeichne das ganz offen so, weiterverfolgen.
Wenn wir bzw. der Bund schon Zuschüsse
geben wie z. B. die gestern beschlossenen
€ 500 Mio., welche die Länder verteilen sollen, dann brauchen wir eine Anlaufstelle,
damit Menschen die Chance haben, das,
was ihnen zusteht auch abholen zu können.
Beim Amt der Tiroler Landesregierung wird
gesagt, die Leute holen die Beihilfen nicht
ab. Das ist jedoch genau der Punkt! Die
Menschen wissen gar nicht, wohin sie sich
wenden müssen! Bitte schaut Euch deswegen den Prüfantrag an. Er ist mit Sicherheit
für die Zukunft, denn das Thema wird uns
noch lange beschäftigen und ist bestimmt
nicht heute erledigt.