Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-12-15-GR-Protokoll_.pdf
- S.68
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Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber,
BSc: Wir haben uns natürlich erkundigt,
auch bei der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol (AK). Dieser Topf steht natürlich vorwiegend den AK-Mitgliedern zur
Verfügung. Es gibt darüber hinaus aber
auch noch andere Menschen in unserer
Stadt und laut Auskunft der IKB finden definitiv Abschaltungen statt.
Ich habe mich mit dem Tiroler Hilfswerk
ausgetauscht, um zu erfahren, wie man das
dort sieht. Der Antrag wird als gut empfunden, weil man gerade über den Winter die
Abschaltungen aussetzen könnte. Wir haben die Dinge abgeklärt!
Es gibt auch Menschen, die von Stromabschaltungen durch die TIWAG betroffen
sind, wie es GR Mayer schon gesagt hat.
Und natürlich ist es nur aufgeschoben, aber
ich denke, es ist wichtig, dass man die
Leute über den Winter bringt. In Coronazeiten war das auch möglich.
GR Depaoli: Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen und nur bestätigen, was
StRin Mag.a Oppitz-Plörer gesagt hat. Ich
war bereits zweimal bei der Einzahlstelle
der IKB, weil Leute an mich herangetreten
sind, denen gedroht wurde, dass der Strom
abgestellt wird. Der Mitarbeiter dort ist sehr
kompetent und freundlich. Er hat mir versichert, dass die IKB für solche Fälle ein Herz
hat und eine Stromabschaltung nur die allerletzte Möglichkeit ist.
Ich glaube daher nicht, dass es so dringlich
ist und nächste Woche bei den Leuten das
Licht ausgeht. (Beifall)
Die IKB - da auch von meiner Seite ein großes Lob der Führung - ist mit Fingerspitzengefühl bei solchen Härtefällen im Einsatz.
Bevor jemandem der Strom abgeschaltet
wird, wird er/sie etliche Male kontaktiert und
es wird gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Das heißt, wir schalten am besten
niemandem mehr den Strom ab, aber ich
glaube, es ist nicht so dringlich, dass wir
das heute mit einer Dreiviertelmehrheit beschließen müssen. (Unruhe im Saal)
Natürlich sind wir auch dafür. Darüber
braucht man nicht zu reden, aber die IKB
geht mit sehr viel Fingerspitzengefühl solche Dinge an.
GR Wanker: Was StRin Mag.a Oppitz-Plörer
und GR Depaoli gesagt haben, ist korrekt.
GR-Sitzung 15.12.2022
Daher möchte ich mich auch als Aufsichtsrat der IKB der Stimme enthalten.
Ich kann nur sagen, ich hatte gestern Kontakt mit dem Vorstand der IKB. Es wurde
mir garantiert, dass im Moment überhaupt
nichts abgeschaltet wird, weil die IKB als
verantwortungsvolles Unternehmen ja ganz
genau weiß, wie dramatisch die finanzielle
Situation bei manchen ihrer KundInnen ist.
Als sozial eingestellter Betrieb wird hier entsprechend Vorsorge getroffen.
GR Mag. Krackl: Ich glaube, da ist jetzt viel
diskutiert worden. Wir wissen, momentan ist
es sehr en vogue populistische Anträge einzubringen. Das verstehen wir, aber es ist
nicht schön und richtig, denn was passiert
da? Man spielt mit der Angst der Menschen!
Das kritisiert man bei anderen Parteien immer wieder.
Danke an alle, deren Ausführungen in diese
Richtung gingen. Der Antrag wird sicher mit
großer Mehrheit angenommen, vielleicht sogar einstimmig. Man kann dazu eine tolle
Presseaussendung machen, kann sich abfeiern lassen, aber in Wirklichkeit hilft das
niemandem. (Beifall)
GR Mag. Fritz: Ich versuche nun einen
Kompromiss. Ich verstehe die Bedenken,
die seitens FI gekommen sind, sehr gut.
Man kann den Antrag auch als unterschwelliges bis explizites Misstrauen gegenüber
dem Vorstand der IKB lesen. Das würde ich
auch nicht beschließen wollen.
Wäre es denkbar - vielleicht in einer kurzen
Sitzungsunterbrechung -, den Antrag so
umzuformulieren, dass er in Richtung Wertschätzung für die Haltung des Vorstandes
der IKB und Absicherung dessen, was sie
jetzt freiwillig macht, geht? Dann wären die
Anliegen beider Seiten unter einen Hut gebracht und wir ersparen uns gegenseitige
Anwürfe.
GR Mag. Stoll: Die Innsbrucker Bevölkerung hat Corona überlebt - auch wenn es
noch nicht ganz vorbei ist. Sie wird auch
den Krieg in der Ukraine überleben und jegliche andere Krise, die hereinflattert.
Bevor von der IKB oder der TIWAG jemandem der Strom abgeschaltet wird, muss
sehr viel passieren. Wenn man sich nämlich
die Vorkehrungen ansieht, wie dort Planungen für das nächste und übernächste
Budgetjahr gemacht werden - mit äußerster