Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023-11-09-GR-Protokoll.pdf
- S.64
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dieses Problem nur bei einer fixen Montage
der Absturzsicherung.
Ich bin oftmals in Grein an der Donau in
Niederösterreich. Dort besuche ich gerne
die Cafe-Konditorei Schörgi. Die Donau
fließt knapp am Lokal vorbei. Man hat sich
dort für einen temporären Hochwasserschutz entschieden. Das bedeutet, es gibt
eine Höhenmarke, welche von der Donau
nicht überschritten werden sollte. Wenn es
zu einem Hochwasser kommt, wird ein temporärer Hochwasserschutz aufgebaut.
Wir könnten es im Bereich des Sonnendecks ebenfalls so handhaben. Wenn eine
Hochwasserlage droht, könnten wir ein temporär und demontierbar innseitig angebrachtes Gitter, das als Absturzsicherung
dient, entfernen und stattdessen den Hochwasserschutz auffahren. Wir haben gerade
ein Jahrhunderthochwasser erlebt. Wenn es
tatsächlich ein Jahrhunderthochwasser war,
haben wir jetzt sowieso hundert Jahre lang
eine Ruhe und müssen uns keine Sorgen
machen. (Gelächter im Saal)
Wir könnten die Gitter und die Absturzsicherung temporär installieren. Dadurch könnte
die Innmauer erhalten bleiben und wir würden uns Umbauarbeiten ersparen. Wenn
der Inn einen gewissen Pegel erreicht, kann
das Gitter entfernt werden, damit bei Hochwasser keine Verklausung eintreten kann.
Hochwasser entsteht nicht innerhalb von einer halben Stunde, sondern es baut sich
systematisch auf. Das weiß jede/jeder!
Wenn also eine Marke überschritten wird,
kann die Berufsfeuerwehr schnell reagieren
und das Gitter abbauen. Innerhalb von fünf
Stunden könnte das Gitter auf einer Länge
von 300 m entfernt werden! Somit wäre die
Gefahr einer Verklausung gebannt.
Hätte man der Wasserbaubehörde diesen
Vorschlag präsentiert, gäbe es vermutlich
keinen Einwand von ebendieser. Die Verklausungsgefahr würde nicht bestehen und
somit wäre einer Absturzsicherung nichts
mehr im Wege gestanden. Dann müssten
wir weder die Mauer erhöhen, noch das
Fundament abtragen. Wir könnten diese
Gitter temporär anbringen! Somit wäre die
Sache erledigt!
Herr Bürgermeister, ich war 28 Jahre bei
der Berufsfeuerwehr. Es hat eigentlich keine
Probleme gegeben, die nicht lösbar waren.
GR-Sitzung 09.11.2023
Die Menschen wollen nicht wissen, weshalb
etwas nicht umsetzbar ist. Sie wollen hören,
wie etwas möglich gemacht wird! Das erwarten sich die Menschen vom Bürgermeister! Ab April 2024 werden die BürgerInnen
wieder einen/eine BürgermeisterIn haben,
der/die Lösungen ermöglicht!
GR Appler: Ich gebe zu, wie schnell Herr
Bürgermeister uns diese Lösung vorgestellt
hat, war auch für mich überraschend. Seine
Lösung setzt darauf, Infrastruktur abzugraben. Ob das der richtige Ansatz ist, halte ich
für zweifelhaft. Dadurch werden hohe Zusatzkosten verursacht und man müsste tief
graben. Wieso wurde das nicht von Anfang
an so gemacht?
In drei Redebeiträgen wurden uns gerade
sechs bis acht alternative Lösungen präsentiert. Ich bin Herrn Bürgermeister dankbar,
dass er diesen Antrag im Stadtsenat behandeln will. Dort können wir weitergreifendere
Gespräche führen und mehr Personen einbinden. Das Ziel, das Sonnendeck als Freiraum erhalten zu wollen, eint alle Fraktionen. Ich glaube, alle von uns sind bereit,
Geld für eine gute Lösung zur Verfügung zu
stellen.
Dass hier von Beginn an Fehler gemacht
wurden, haben wir jetzt gesehen. Zuerst
wurde gesagt, das Geländer wird an der Außenseite angebracht. Danach hieß es, man
wird das Geländer in der Mitte auf der Oberfläche installieren. Dann soll es höher werden. Das Sitzen auf der Innmauer wird nicht
mehr möglich sein. Die Mauer muss um
5 cm, 10 cm, oder doch 20 cm erhöht werden. Ich glaube, es ist klug, gemeinsam
eine Lösung zu finden, die alle Fragen klärt.
Das Marktviertel wurde bereits angesprochen. Ich finde, die Frage, wie man die
Menschen näher an den Inn bringt, stellt
sich für die ganze Stadt. Die ein oder andere Promenade hat sicherlich mehr Gestaltungspotenzial. Das Sonnendeck könnte als
Präzedenzfall dienen. Wenn hier ein schönes Konzept ausgearbeitet wird, kann man
es auf viele Promenadeabschnitte übertragen.
Ich möchte mich bei GR Depaoli für diesen
Antrag bedanken. Die letzten Tage haben
gezeigt, wie intensiv eine solche Diskussion
in der Öffentlichkeit geführt wird. Anfang
des Jahres hat niemand von uns geahnt,