Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 03-Protokoll_19.03.2015_gsw.pdf
- S.81
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Es war auch in der Reichenau so. Ich darf
daran erinnern, dass in der Reichenau, mit
den beiden Projekten Lodenareal und
3. Olympisches Dorf auf dem Areal der
ehemaligen Eugenkaserne (O3) innerhalb
von drei Jahren 900 Wohnungen übergeben
wurden. 900 Wohnungen sind übergeben
worden! Großteils von der Stadt Innsbruck
besiedelt und ein paar Eigentumswohnungen dazu.
Das ist doch ein Hinweis darauf, dass es
möglich ist - wenn man will -, auch die notwendige Infrastruktur zu schaffen. Denn
900 Wohnungen in drei Jahren zu schaffen,
das ist nicht wirklich wenig. Das muss man
jetzt schon sagen! Das war eine große Herausforderung auch für den Stadtteil Reichenau.
Ich darf im Übrigen, für alle, die das nicht
ganz plastisch vor Augen haben, den Plan
herzeigen, den wir bei unserem Pressegespräch verwendet haben. Wir sehen hier die
Badhausgasse und den Bereich der Patscherkofelbahnen mit den dazugehörigen
Parkplätzen. Diese gehören teils der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
GmbH (IVB) und teils sind sie in privatem
Eigentum.
Das alles, hier in Rot, sind städtische Gründe. Ich zeige Ihnen das, damit klar wird,
über welches Gebiet wir hier sprechen. Wir
sind sehr wohl der Meinung, dass dieses
Gebiet geeignet ist. Natürlich muss man
sich für die Erschließung des Verkehrs und
der Infrastruktur etwas überlegen.
Ich denke aber, dass es möglich ist, sich
dazu etwas zu überlegen. Wenn dort eine
andere Entwicklung vorgesehen ist, dann
muss man vermutlicherweise auch eine andere Infrastruktur für den Verkehr vorsehen.
Dasselbe würde auch für eine Schule gelten
und so fort.
Als wir unser Pressegespräch hatten, wurde
ersichtlich, wie notwendige es ist, dieses
städtische Freiland umzuwidmen. Das deshalb, weil wir seit drei Jahren verzweifelt
nach großen städtischen Flächen suchen,
wo wir geförderten, leistbaren Wohnbau errichten können. Es gibt die Arbeitsgruppe in
der Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co
KG (IIG), die für die Verdichtung zuständig
ist, das ist ganz klar. Es gibt das Campagnereiter-Areal, wo wir an die 300 Wohnungen errichten können. Das sind alles
GR-Sitzung 19.03.2015
Dinge, die im Wachsen und Gedeihen sind.
Aber wenn man die Studie der Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, vom letzten Jahr heranzieht - die
basiert auf Erhebungen und einer Studie
der Statistik Austria -, bleibt die Notwendigkeit bis zum Jahr 2025, 15 ha bis 18 ha
neues Bauland zu widmen.
Eine geplante Verdichtung der bebauten
Flächen um 50 % und Mobilisierung von
25 % der gewidmeten Flächen ist dabei
schon berücksichtigt. Dafür muss man aber
noch viel tun, wenn das gewidmete Bauland
mobilisiert werden soll. Freiwillig geben die
BesitzerInnen das nicht her, wenn sie statt
€ 1.100,-- oder € 1.200,-- pro Quadratmeter
dann nur noch € 430,-- bekommen würden.
Das ist wirklich eine sehr schwierige Aufgabe!
Trotzdem bleibt, bis das nächste ÖROKO
aufzulegen und zu beschließen ist, der Bedarf an 15 ha bis 18 ha Bauland. Das haben
wir uns nicht aus den Fingern gesogen,
denn diese Zahlen basieren auf einer Studie
der Statistik Austria. Darauf bauen der Bericht und die ausführliche Stellungnahme
der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, auf.
Geschätzte KollegInnen, 15 ha bis 18 ha,
das ist viel. Das ist sehr, sehr viel. Die
3,5 ha, von denen wir hier sprechen, die in
öffentlichem Eigentum sind, braucht man ja
ohnehin. Wenn man sagt, man benötigt dazu die entsprechende Infrastruktur, man benötigt Grünbereiche und Parkanlagen, kann
das auch nicht in der Form als Begründung
herangezogen werden. Bei einer guten
Stadtentwicklung, wenn nicht ein Häuschen
neben dem anderen gebaut werden soll, ist
das ungefähr ein Fünftel von dem, was wir
in den nächsten Jahren brauchen werden.
Ein Fünftel, nur damit das klar ist, wovon wir
hier sprechen.
Das Campagnereiter-Areal hat so zwischen
2 ha und 3 ha. Das hängt davon ab - man
weiß es da ja noch nicht genau -, wie es mit
den Sportplätzen aussieht. Es ist also auch
nicht so, dass man sagen kann, das deckt
den Bedarf wirklich voll ab, den wir in den
nächsten zehn Jahren haben werden.
Das heißt, wir müssen wirklich danach
trachten und schauen, was wir in der Stadt
Innsbruck an Reserven haben, was wir anbieten können - neben aller Verdichtung!