Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 03-Protokoll-30-04-2020_fertig.pdf
- S.26
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reits geschossen hast, mit Deiner Linksaußen, Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl, nicht
mehr in der Startelf!
Du wärst auch nicht mehr auf der Ersatzbank und ich bin mir nicht sicher, ob Du
überhaupt noch Platz- oder Zeugwart dieses Sportvereins sein würdest.
GR Mag. Falch: Man kann sagen, dass
sich seit sieben Wochen unser Alltag radikal
verändert hat. Wir erleben einen psychischen und emotionalen Ausnahmezustand
mit großen Einschränkungen und Entbehrungen. Wir spüren unsere Verletzlichkeit
und müssen von heute auf Morgen das Leben komplett anders sehen.
Der Leidensdruck ist natürlich für viele Menschen, auch in der Stadt Innsbruck, enorm.
Gott sei Dank, wir hatten in der Stadt relativ
wenige Corona-Fälle, obwohl ja Tirol das
Epizentrum der Epidemie in Österreich war.
Die Bundesregierung, das Land Tirol und
die Stadt Innsbruck haben - nach meiner
Meinung - wirklich rasch und verantwortungsvoll reagiert. Man müsste jetzt vielen
Leuten danken, keine Frage, aber ich
möchte unserem neuen Bgm.-Stellv. Ing.
Mag. Anzengruber, BSc danken, der das
Gesundheitsressort erst seit Kurzem innehat und gleich mit dieser Mega-Aufgabe
konfrontiert wurde. (Beifall)
Das Krisenmanagement in Österreich und
in Innsbruck war im Großen und Ganz in
Ordnung. Man kann mit den getroffenen
Maßnahmen wirklich zufrieden sein. Ein
Kollaps des Gesundheitssystems konnte
verhindert werden. Ich sehe auch die
Grund- und Freiheitsrechte nicht in Gefahr.
Was richtig und was falsch war, werden die
entsprechenden Analysen später zeigen.
Beim Wiederhochfahren des Alltagslebens
und besonders natürlich auch der Wirtschaft
bewegen wir uns, wie Sie alle wissen, wirklich auf sehr dünnem Eis. Der positive
Trend darf uns wirklich nicht sorglos machen und kein Freibrief dafür sein, dass wir
jetzt alle Vorsichtsmaßnahmen über Bord
werfen.
Die Folgen, die der Shutdown langfristig für
die Stadt Innsbruck haben wird, ist zurzeit
noch nicht absehbar. Der Schaden wird
aber enorm sein.
GR-Sitzung 30.04.2020
Ich habe eine besondere Bitte: Beim Hochfahren darf man auch auf die SenirorInnen
nicht vergessen. Auch wenn sie eine Risikogruppe sind, gibt es keine Rechtfertigung,
nur den SeniorInnen länger Ausgangssperren aufzuerlegen. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft wäre moralisch nicht zu vertreten.
Die Coronakrise - die größte Krise seit dem
2. Weltkrieg - ist für uns alle eine große Herausforderung. Sie hat viele Systemschwächen aufgezeigt und wir lernen hoffentlich
daraus. Ich wünsche mir, dass wir bald zu
einer verantwortungsvollen Normalität zurückkehren können.
Vielen Dank allen, die einen Beitrag zur Bewältigung dieser Krise geleistet haben und
auch noch länger leisten werden. (Beifall)
StRin Mag.a Mayr: Es ist tatsächlich so, die
Krise ist nicht vorbei. Corona hat uns noch
immer fest im Griff und das gilt für Jung und
Alt.
Wir haben diese Maßnahmen, die zum Teil
sehr große Einschnitte bedeuten, akzeptiert
und uns entsprechend verhalten. Man muss
aber nochmals betonen, gerade für unsere
Kleinsten, für unsere jüngsten MitbürgerInnen, für Kinder und Jugendliche waren die
Einschnitte besonders groß. Sie konnten
nicht gut nachvollziehen, warum sie ihre
FreundInnen nicht mehr sehen dürfen, die
Spielplätze gesperrt sind, die übrigens am
01.05.2020 wieder geöffnet werden.
Es ist schwer zu erklären, warum das notwendig ist und wie es weitergeht, vor allem,
weil wir alle nicht wissen, was morgen oder
nächste Woche gilt. Oma und Opa dürfen
nicht besucht werden, was auch für die
Großeltern ein schwieriges Thema ist.
Die Eltern sind sehr stark verunsichert, wie
es beruflich weitergeht. Wenn sie arbeiten
müssen, ist das sehr schwer mit der Familie
zu vereinbaren. Wenn sie zuhause im
Homeoffice arbeiten, dann ist oft gleichzeitig
Homeschooling notwendig. Da geht es darum, ob man überhaupt genug Raum zur
Verfügung hat, um entsprechend gut arbeiten zu können. Kann man sich genügend digitale Geräte leisten, dass das gleichzeitig
und gut passieren kann?
Es sind einfach viele Eltern überfordert, vollkommen zurecht, vollkommen nachvollziehbar. Auch Kinder sind überfordert und genau aus diesen Gründen ist es bisher zu