Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf

- S.41

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2008_02-Feber.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2008
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 102 -

wieder Leere ist und man plötzlich
dahinter kommt, wie schön der einmalige
Raum der Altstadt ist. So hat sich natürlich
auch die Maria-Theresien-Straße zu
einem wunderschönen Raum entwickelt,
der auch dann noch eine gewisse
Veränderung erfährt, die aus meiner Sicht
überhaupt nicht einfließt, sprich das
"Kaufhaus Tyrol-Neu" mit dem Entrée. Ich
glaube, dass man das auch noch berücksichtigen hätte sollen, was aber vielleicht
aufgrund der zeitlichen Überschneidung
nicht erfolgt ist.
Man hat damit begonnen indem man
gesagt hat, dass die Maria-TheresienStraße eine Flaniermeile sein soll. Die
Flaniermeile können wir nicht daran
festmachen, ob wir jetzt Straße, Gehsteige
oder in der Mitte Gastgärten haben oder
nicht. Damals hat man schon von einer
Flaniermeile gesprochen, wie noch der
Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)
und Autos in der Maria-Theresien-Straße
gefahren sind.
Es war aber ein anderer Branchenmix und
etliche Magneten in der Maria-TheresienStraße, wie zum Beispiel das Cafe
Schindler, Kaufhaus Tyrol, warum die
Leute dort flanieren gegangen sind.
Natürlich hat es auch gastronomische
Betriebe gegeben, wo die Leute oberhalb
gesessen sind und gesehen haben, wer
mit wem auf der Straße geht. Das hat
einen gewissen Charme ausgemacht.
Man hofft, dass das durch das "Kaufhaus
Tyrol-Neu" mit der Wiederbelebung des
Schindler-Hauses gewisse Auswirkungen
hat. Ich glaube, das Flanieren hängt jetzt
nicht unbedingt davon ab, ob ein Gehsteig
4 m, 5 m oder 6 m breit ist oder wo sich
die Gastgärten befinden. Wenn das
Angebot gut ist und das Ganze insgesamt
eine Atmosphäre vermittelt die zum
Verweilen einlädt, wird es funktionieren.
Was mich an diesem Projekt stört, ist,
dass man vielleicht aufgrund der vielen
Funktionen die man hier unterbringt, dann
zu diesem Ergebnis kommt. Mir hat zum
Beispiel die gesamte Möblierung eine
vielzu große Bedeutung. Wir haben bis
jetzt die Annasäule als einziges vertikales
Element in der Maria-Theresien-Straße
gehabt. Jetzt haben wir erstmalig
Beleuchtungskörper, die sozusagen als
GR-Sitzung 28.2.2008

Masten in der Maria-Theresien-Straße
sind und natürlich in einem gewissen
Konkurrenzverhältnis zur Annasäule
stehen, auch wenn sie für sich sehr zart
und modern gehalten sind.
Es gibt weitere Elemente und zwar die
Fahrradständer, Sitzbänke, Lampen und
Papierkörbe. Diese sind nicht in einem
schlichten Ton gehalten, sondern man hat
hier das Konzept dieser goldenen Idee,
wobei klar war, dass es nicht Gold,
sondern bestensfalls Messing ist. Messing
glänzt nach einer gewissen Zeit nicht
mehr, außer man poliert es wie in NewYork, wo bei den Banken täglich eine
Person beschäftigt ist, die nur die
Messingschilder und Geländer poliert,
damit sie diesen Glanz haben.
Das ist zum Beispiel bei den eingelegten
Teilen in der Straße nicht möglich, denn
wenn man das macht, wird es die Leute im
Winter nach dem ersten Schnellfall bei
jedem Quadrat zum Ausrutschen bringen.
So gesehen, wird das Material eine
gewisse Patina bekommen und man wird
das wahrscheinlich so lassen, wobei
jedoch dieser Gold- und Reflektionsgedanke nach einer gewissen Zeit
wahrscheinlich nicht mehr gegeben ist.
Ich glaube, dass man mit dieser edlen
Wahl des Messings bei den Sitzbänken,
Lampen usw. untergeordnete Bereiche
massiv aufwertet. Ich will das nicht, denn
ich möchte in einer Stadt, die hinsichtlich
der Architektur sehr schön ist, das Gefühl
haben, dass die Fassaden und all diese
Dinge wirken und es nicht überall solche
Ablenkungsmanöver gibt. Mich stört
massiv, dass wir in einer Zeit, die ohnehin
an Informationen überladen ist, ständig
immer noch Punkte brauchen, die letzten
Endes irgendwo reizen oder auch "stören".
Mich stören diese Dinge.
Ich kenne die Problematik der Breite und
Länge, ob es eine Straße oder ein Platz
ist. Letzten Endes hat man sich dazu
durchgerungen, dass es ein Platz werden
soll. Jetzt haben wir keinen Platz, sondern
einen Raum, der wieder mehr Straße im
Sinne des Befahrens aber in der Strukturierung ist und das wird noch zusätzlich
durch verschiedene Elemente betont. Ich
sage jetzt nicht, dass dies ein Markusplatz
von Venedig hätte werden sollen, auf dem