Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf
- S.51
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Die Summe der subjektiven Meinungen ist
leider Gottes nicht die Objektivität,
sondern wir haben schlicht und einfach
einen ganz normalen Prozess durchzulaufen gehabt. Dieser normale Prozess hat
mit der Einbindung der Betroffenen
begonnen und ist mit der Definition der
Rahmenbedingungen weitergegangen.
Wir haben über die Rahmenbedingungen
Beschlüsse gefasst, und hier gehe ich mit
StRin Dr.in Pokorny-Reitter konform, dass
wir alle diese Rahmenbedingungen
beschlossen haben.
In der Folge wurden Ausschreibungen für
den Architektenwettbewerb gemacht und
darüber haben wir sehr produktiv diskutiert. Es wurde einstimmig beschlossen,
welches Projekt das Beste ist und ich
stehe nach wie vor dazu, dass das
vorliegende Projekt das Beste ist. In
weiterer Folge haben wir eine sehr
ausgiebige Information gestaltet und
haben sehr viele gute Diskussionen
geführt, die wir auch weiterhin führen
werden, um dieses Projekt weiterzuentwickeln.
Es gibt in einer Projektentwicklung zwei
Gruppen. Es gibt die "Bedenkenträger"
und im Prinzip diejenigen, die etwas
weiterbringen wollen. Wenn wir nach
Euren Ansichten Projektentwicklungen
machen, dann ist dieses Eternity immer
der liegende Achter, weil nie etwas
passieren wird. Mit dem habe ich ein
akutes Problem.
Ein Projekt besteht aus Entscheidungen
und Entscheidungen müssen gefällt
werden. Ich gebe schon zu, dass manche
Entscheidungen schmecken und manche
nicht. Es schmeckt zum Beispiel den
Betreibern der Tiroler Museumsbahnen
nicht, dass wir entschieden haben, das
Gleis aus der Maria-Theresien-Straße zu
entfernen.
Daher muss man einfach und eindeutig
Folgendes sagen: Wenn man sich nicht
der Gruppe der "Bedenkenträger",
sondern der Gruppe anschließt, dass man
etwas weiterentwickelt, dann müssen wir
meines Erachtens so tun, wie wir es jetzt
gemacht haben und ich hoffe, auch
weiterhin so tun werden. Wir werden
sicherlich geschlossen für dieses Projekt
stimmen. (Beifall)
GR-Sitzung 28.2.2008
GR Grünbacher: Ich habe mir diese
Diskussion jetzt eine Stunde bzw.
eineinhalb Stunden lang angehört und
werde fast depressiv.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das
kann ich mir bei Dir nicht vorstellen.)
Wir können in diesem Raum nicht einmal
sagen, dass es ein guter Kompromiss und
eine tolle Geschichte ist. (Beifall) Das
verstehe ich einfach nicht. Zu Tode
diskutieren ist auch gestorben. Man kann
natürlich immer wieder zuerst Sachen
festlegen und dann immer wieder die
Kurve kratzen und sagen, dass es nicht so
gemeint war und dies und jenes hätten wir
auch noch haben wollen.
In meinen alten "Jusos-Zeiten" hat es
geheißen: "Wenn einer sich nicht zu helfen
weiß, gründet er einen Arbeitskreis". Man
kann natürlich nachher immer wieder
Hearings, Workshops, noch einmal
Workshops und wieder neue Hearings
veranstalten, bis immer das herauskommt,
was man haben möchte. Das ist aber nicht
mehrheitsfähig. Wir leben in einer
Demokratie und laut Karl Marx ist "Die
Demokratie die Diktatur der Mehrheit". So
ist es und in diesem Fall muss man mehr
als Entscheidungen treffen.
Inhaltlich ist es ein tolles Projekt und ich
bin davon zu 90 % überzeugt. 10 % darf
jedes Mitglied des Gemeinderates haben,
aber trotzdem ist es das richtige Projekt.
Ich möchte noch etwas zu meinem
geschätzten Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger und zu den Innsbrucker Grünen
sagen: Ich kann es nicht mehr hören,
wenn man in Innsbruck über fehlendes
Grün diskutiert. Man kommt in der Stadt
Innsbruck in zwanzig Minuten überall ins
Grüne. Die Städte Solingen, Recklinghausen und Essen würden uns beneiden,
wenn sie eine solche Infrastruktur hätten
wie wir. Es ist kein Thema, dass ein
Schanigarten schöner ist, aber man kann
nicht fordern, dass es in der MariaTheresien-Straße einen Schanigarten gibt.
Natürlich ist es eine urbane Geschichte.
Wir haben ein tolles Projekt vorliegen und
hier ist es nicht unbedingt notwendig, die
Straßen aufzureißen, um irgendwelche
Sträucher und Bäume zu pflanzen. Mir
reicht das mobile Grün vollständig.