Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_10-Dezember.pdf
- S.15
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Pflegeheime selber benötigen, werden wir
nicht mehr die Möglichkeit haben auszuweichen. Außerdem bin ich der Auffassung, dass wir für unsere Bürgerinnen
bzw. Bürger doch entsprechend Vorsorge
treffen sollten.
Das Konzept sieht im Wohn- und Pflegeheim "Am Lohbach 2" 130 Pflegebetten
vor. Aus Kostengründen gibt es keine
eigene Küche. Dass die Kosten höher sind
hat vor allem den Hauptgrund darin, dass
in den letzten zwei Jahren die Kosten im
Bereich des Bauwesens explodiert sind.
Wir hatten sicherlich Kostensteigerungen
von 15 % bis 20 %.
Wenn man das mit dem Wohn- und
Pflegeheim "Leben am Tivoli" vergleicht,
so sind hier deshalb Mehrkosten zu
erwarten, weil Erschwernisse durch das
Grundwasser entstehen und daher eine
entsprechende wasserdichte Wanne für
die Parkplätze zu machen sein wird. Das
ist eigentlich der einzige Unterschied,
ansonsten ist es auch eher ein sehr
kompakter Baukörper.
Ich habe heute noch mit Prof. Dr. Lugger
von der "Neue Heimat Tirol" Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
GesmbH (NHT) telefoniert, der sagt, dass
sie im Wohnbau das gleiche Problem
haben, da die Bauwirtschaft völlig
überhitzt ist. Vor drei Jahren war es so,
dass die Bauwirtschaft nicht ausgelastet
war. Man hat praktisch zu den Selbstkosten mit nicht ausreichenden Deckungsbeiträgen gearbeitet, um sich über Wasser zu
halten.
Wir haben nur mehr vier größere Baufirmen in Tirol, wo natürlich die Übersicht
über die Preise besser verfolgt werden
kann. Ich sage jetzt sehr vorsichtig, dass
hier das Preisniveau gestiegen ist. Das ist
zur Kenntnis zu nehmen, hat aber an und
für sich mit dem Objekt als solches nichts
zu tun.
Was die Tagesheime anlangt, so ist GRin
Dr.in Krammer-Stark schlecht informiert.
Wir haben in der Stadt Innsbruck drei
Tagesheime, wo sich die Kosten pro Tag
auf ungefähr € 60,-- belaufen. Im Rahmen
der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) betreiben wir zwei
Tagesheime. Ein Tagesheim im Heim am
Hofgarten und eines in der Reichenau.
GR-Sitzung 13.12.2007
Darüber hinaus betreibt die Stiftung
Nothburga auch ein Tagesheim.
Im Rahmen des Sozialplanes für ältere
Menschen der Landeshauptstadt Innsbruck war es immer eine Vorgabe, solche
Tagesheime einzurichten. Diese Tagesheime sind auch eine wertvolle Einrichtung. Das Problem war nur, dass einfach
diese Struktur schwer zu finanzieren ist.
Den Betrag in der Höhe von € 60,-- pro
Tag sind die wenigsten Personen in der
Lage zu bezahlen. Wenn man ein hohes
Pflegegeld bekommt, so ist es tageweise
möglich, ein solches Tagesheim in
Anspruch zu nehmen, aber nicht über
einen längeren Zeitraum.
Das Land Tirol hat trotz jahrelanger
Urgenz und Hinweise meinerseits, es
abgelehnt, diese Tagesheimstruktur
mitzufinanzieren. Allerdings hat sich
herausgestellt, dass es sehr wohl im
ländlichen Bereich im Rahmen der
Sprengelförderungen von Tagesheimen
über das Land Tirol gibt. In der Stadt
Innsbruck hat man das abgelehnt.
Hier hat man mit zweierlei Maß gemessen,
allerdings aufgrund mehrfacher Vorschläge, die wir auch schriftlich der Abteilung
Gesundheit und Soziales des Landes Tirol
vorgelegt haben. Ich habe diesbezüglich
mit dem zuständigen Leiter der Abteilung
Gesundheit und Soziales des Landes Tirol
gesprochen und nun soll es mit 1.1.2008
bzw. zumindest im Winter oder Spätwinter
zu einer Regelung kommen, dass pro Tag
€ 30,-- bezahlt werden. Das zwar nicht
über das ganze Jahr, aber zumindest für
mehrere Monate. Die genauen Daten
liegen mir noch nicht vor, denn das Land
Tirol betreibt hier eine gewisse Geheimniskrämerei.
Wir wurden zwar vom Land Tirol eingeladen, einen Vorschlag dazu zu unterbreiten, aber was jetzt kommt, das ist noch ein
bisschen mit einem Fragezeichen
versehen. Diese € 30,-- werden nach dem
Schlüssel der Grundsicherung 65 % Land
Tirol und 35 % Stadtgemeinde Innsbruck
aufgeteilt. Mit diesem Schlüssel können
wir bestens leben.
Es stellt sich nur die Frage - das müssen
wir hinsichtlich der Akzeptanz und der
Entwicklung sehen -, ob das ausreicht