Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 04_2023-04-25-GR-Protokoll.pdf

- S.23

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- 403 -

siert. Daran müssen wir arbeiten! Erst danach können weitere Maßnahmen gesetzt
werden. (Beifall)
GRin Dengg: GR Onay, mehr Geld und weniger Arbeit ist ein netter Spruch. Wie soll
das umgesetzt werden?
(GR Onay: Das habe ich nicht gesagt!)
Niemand kann mir erklären, wie das funktionieren soll. Gewerbetreibende haben pro
Jahr zwölf Monate Zeit, Geld zu verdienen.
Im selben Zeitrahmen müssen sie aber vierzehn Gehälter ausbezahlen.
Im Gemeinderat wurde oft darüber diskutiert, ob private Kinderbetreuungseinrichtungen subventioniert werden sollen. Heute
können wir erkennen, wie wichtig es ist.
Ohne privaten Kinderbetreuungseinrichtungen, müsste die Stadt Innsbruck auch die
Einrichtungen der Kinderkrippen ausstatten.
Das wäre ein großes Problem.
Ich möchte ergänzen, dass nicht nur die
Stadt Innsbruck, sondern auch andere Gemeinden vor diesen Problemen stehen.
Gestern habe ich von einer Mutter aus einer
Umlandgemeinde erfahren, dass sie gerne
fünf Tage pro Woche einen Mittagstisch für
ihr Kind haben wollte. Es besucht momentan die erste Volksschulklasse. Die Gemeinde hat ihr mitgeteilt, dass leider nur
drei Tage möglich sind. Montag, Donnerstag und Freitag.
Die Mutter beginnt im Herbst ihre Arbeit. Sie
ist von Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis
13:00 Uhr beschäftigt. Zum Glück hat sie
Großeltern, die sie unterstützen. Aber man
sieht, auch Gemeinden haben diese Probleme.
Deswegen appelliere ich noch einmal: Es
kann nur eine ganzheitliche und große Lösung mit Hilfe des Landes und der Einbeziehung des Bundes geben. Tirol- und österreichweit haben wir die gleichen Probleme!
Das betrifft nicht nur den Pflege- und pädagogischen Bereich, sondern alle!

schon häufig beschäftigt hat. Wir sprechen
oft darüber, weil es sehr komplex ist.
Wir sind eine Gesellschaft, die älter wird
und daher benötigen immer mehr Menschen Pflege. Das heißt, wir brauchen mehr
Personal, das im Bereich der Pflege tätig
ist. Das Problem wird durch die Tatsache
verschärft, dass die Pflege im Familienverband abnimmt. Familien werden kleiner und
die Pflege zu Hause wird für die Angehörigen immer schwieriger. Wir brauchen also
mehr Personal in der Pflege!
Ein weiteres Problem ist, dass die Kinderbetreuung aus nachvollziehbaren Gründen immer früher gebraucht wird. Vor allem
Frauen wollen schneller in ihren Beruf zurückkehren, um dort ihre Fähigkeiten einzusetzen und Arbeiten ausüben zu können.
Andererseits ist es für das Familieneinkommen oft von unbedingter Relevanz, dass
beide Elternteile arbeiten gehen. Daher
brauchen Kinder früher als damals Kinderbetreuungseinrichtungen.
In einer Kinderkrippe findet bereits Kinderbildung statt. Das heißt, auch im Bereich
der Kindergärten und Kinderkrippen brauchen wir mehr Personal. Das sind wichtige
Bildungseinrichtungen!
Seit Jahren reden wir darüber, wie wir zu
diesem Personal kommen. Eine aktuelle
Studie der Universität Klagenfurt zeigt, wir
brauchen bis zum Jahr 2030 weitere
13.700 Personen im Bereich der Kindergartenpädagogik. Die Frage ist, wie kommen
wir zu diesem Personal?
Das Schlüsselwort lautet Wertschätzung!
Wertschätzung für Menschen, die diese Berufe ausüben! Wertschätzung hat zwei Dimensionen. Das Gehalt ist enorm wichtig.
Eine gute Bezahlung stellt eine Form der
Wertschätzung dar. Das steht außer Frage.
Aber es braucht auch eine gesellschaftliche
Wertschätzung! In unserer Gesellschaft
müssen Menschen, die diesen Arbeiten
nachgehen wertgeschätzt werden! Das
muss auch breit kommuniziert werden.

Bgm. Willi übergibt den Vorsitz an Bgm.Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc.

Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, mit
Kindern zu arbeiten. Ich fühle mich in diesem Umfeld wohl. Aber im Bereich der
Pflege würde ich mich nicht wohl fühlen.

Bgm. Willi: Es wurde heute mehrfach darauf hingewiesen, dass uns dieses Thema

Mein Bruder war ausgebildeter Fotokaufmann. Durch den Zivildienst beim Roten

GR-Sitzung 25.04.2023