Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 04_2023-04-25-GR-Protokoll.pdf

- S.25

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- 405 -

Ich hoffe wirklich, dass wir mehr Menschen
für die Elementarpädagogik begeistern können. Danke für die Themenauswahl und ich
garantiere, es wird heute nicht das letzte
Mal gewesen sein. Noch häufiger werden
wir über dieses Thema sprechen müssen,
weil es essentiell ist! Leider wurde zu spät
reagiert. Nun müssen wir das aufholen, was
in den letzten zwei Jahrzehnten im Wissen,
wie die gesellschaftliche Entwicklung aussieht, nicht angepackt wurde.
Bgm. Willi übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc.
10.

Österreichische Abgeordnete des
Europäischen Parlaments: Referat
über aktuelle europäische Themen durch MEP Mag. Lukas
Mandl (ÖVP)

Bgm. Willi: Ich freue mich, MEP
Mag. Mandl aus den Reihen der ÖVP begrüßen zu dürfen. Es ist schön, dass er die
Reise in die Stadt Innsbruck auf sich genommen hat. Ich darf ihn dazu einladen,
nun über seine Arbeit und seine Schwerpunkte zu berichten. (Beifall)
MEP Mag. Mandl: Es ist schön, wieder hier
sein zu dürfen. Mein letzter Besuch liegt fast
fünf Jahre zurück und fand im Jahr 2018
statt. Der Gemeinderat tagte damals noch in
einem anderen Sitzungssaal. Aus mehreren
Gründen bin ich besonders gerne hier.
Erstens: Ich liebe den Parlamentarismus.
Ich mag Parlamente besonders gern und
besuche andere Parlamente mit großer
Freude. Es ist schön, im Innsbrucker Stadtparlament zu sein. Ich gehe sogar so weit
und behaupte, dass der Parlamentarismus
eine der großen Innovationen der Menschheit ist. Ich weiß, das sagt man selten.
Häufiger hört man, der Buchdruck oder das
Penicillin sind große Innovationen. Beides
waren natürlich große Errungenschaften,
aber der Parlamentarismus bedeutet, dass
wir miteinander reden! Wir klären mit Worten, wie wir miteinander umgehen und handeln nicht wie in der Vergangenheit oder
auch in der Gegenwart in nicht parlamentarischen Systemen.
In nicht parlamentarischen Systemen
herrscht oftmals Gewalt. Sei es die Gewalt
GR-Sitzung 25.04.2023

der Straße oder die Gewalt einer Obrigkeit
und Unterdrückung. Es herrscht Gewalt verschiedenster Art und deshalb ist Parlamentarismus nicht zu unterschätzen. Deshalb ist
es schön, im Innsbrucker Stadtparlament zu
Gast sein zu dürfen.
Es gibt einen weiteren Grund für meine
Freude an diesem Besuch. In Zeiten wie
diesen darf uns die Geschichte wieder ein
bisschen besser bewusstwerden. Es sollte
uns bewusst sein, wie wertvoll es ist, in
Freiheit leben zu dürfen. Der einzige Verhandler des österreichischen Staatsvertrages, den ich jemals persönlich treffen durfte,
war ein Innsbrucker - Dipl.-Vw. Dr. Ludwig
Steiner.
Er hatte großen Anteil an der Befreiung der
Stadt Innsbruck, die einigermaßen unblutig
verlief. Das Treffen mit ihm gehört zu einer
der unvergesslichen Begegnungen meines
ganzen Lebens. Es ist eine Ehre, eine solche Persönlichkeit persönlich getroffen zu
haben. Er war ein Innsbrucker, der unglaublich viel für die Republik Österreich geleistet
hat.
Innsbruck ist innovativ, zukunftsorientiert
und vor allem weltoffen. Mehrmals im Jahr
werden KollegInnen aus dem Europäischen
Parlament in die Stadt eingeladen, um an
Diskursen und Debatten teilzunehmen. Das
ist ein weiterer Grund, weshalb ich dankbar
bin, hier zu sein.
Liebe GemeinderätInnen, wissen Sie, dass
wir alle dazu aufgefordert sind, GeneralistInnen zu sein? In Sitzungen dürfen wir ja über
alle Materien abstimmen. Das tun wir nicht
nur im eigenen Namen, sondern im Namen
derer, für die wir uns einsetzen dürfen. Wir
vertreten BürgerInnen, für die wir eine begrenzte Zeit lang arbeiten dürfen.
Gleichzeitig ist jede und jeder von uns von
Ihnen in bestimmten Materien mehr involviert und in anderen weniger. Meine Orientierung in der Arbeit im Europäischen Parlament für Österreich war immer für ein Europa beizutragen, dass mehr Stärke nach
außen und mehr Freiheit nach innen hat.
Es hilft, solche Fixsterne zu haben, um Orientierung in den Themen des Alltages zu
finden. Stärke nach außen und Freiheit
nach innen sind Anliegen, die noch wichtiger geworden sind, sowohl durch die geo-