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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_12-November.pdf

- S.15

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- 682 -

Straßenbahnsystem für den Tiroler Zentralraum Innsbruck wird mit Sicherheit kommen, beim Brennerbasistunnel kann man
das noch nicht mit Gewissheit sagen.
Ich weiß nicht, wie Du dir vorstellst, dass die
Zukunft dieser Stadt aussehen soll. Der
Flächenbedarf für den ruhenden Verkehr
beträgt schon jetzt 900.000 m². Es handelt
sich dabei um eine Fläche in der Größe der
Innenstadt. Für den fahrenden Individualverkehr ergibt sich ein Flächenbedarf von
3,2 Mio m². Die Stadtteile Reichenau und
Pradl zusammen haben eine so große Fläche. Es stellt sich die Frage, wo bzw. wie
die Leute leben und wo bzw. wie sie wirtschaften sollen, wenn wir so weitermachen.
Wir erfinden nichts Neues. Sogar in den
Vereinigten Staaten von Amerika (USA)
wurde mit dem Ausbau der schienengebundenen Verkehrsmittel begonnen. Das
schienengebundene, elektrische Verkehrsmittel ist ein schnelles, pünktliches und
günstiges öffentliches Verkehrssystem. Wie
möchtest Du den Menschen leistbare Mobilität gewährleisten? Glaubst Du etwa, dass
man es sich in zwei bis drei Generationen
noch leisten kann, überall mit dem Auto
hinzufahren? Es ist Realitätsverweigerung
höchster Güte, wenn man so tut, als ob dies
noch möglich wäre. (Beifall)
Wir machen vorausschauende Umwelt-,
Sozial- und Wirtschaftspolitik. Lieber
GR Federspiel, wenn sich in 100 Jahren
irgendjemand an uns erinnert, dann anhand
der Regional- und Straßenbahn. Es ist
schade, dass Du nicht dabei warst - schade
für Dich. Dieses Projekt wird über Generationen hinaus erhalten bleiben. Die Innsbrucker Grünen sind stolz darauf. (Beifall von
Seiten der Innsbrucker Grünen)
GR Kunst: Die Kosten dieses Projektes
haben wir schon "durchgekaut". Ich möchte
auf ein anderes Thema eingehen. Für mich
ist der Verlust von Parkplätzen für den ruhenden Verkehr ein wichtiger Punkt.
In der Beantwortung der Anfrage betreffend
Umsetzung des Regional- und Straßenbahnkonzeptes wird angeführt, dass zwischen Amraser Straße und Leipziger Platz
54 Parkplätze wegfallen. Es handelt sich
dabei um keine besonders lange Strecke.
Die Strecke vom Leipziger Platz über Pradl
bis zur Reichenauer Straße bin ich persönlich abgefahren und ich habe mir die Mühe
GR-Sitzung 8.11.2012

gemacht, die Autos zu zählen. Ich habe dies
an einem Sonntag um 03.00 Uhr getan, weil
zu dieser Zeit am meisten Autos stehen. Es
werden im vorhin genannten Bereich ca.
160 Parkplätze entfallen. Entlang der Reichenauer Straße werden bis zur Pauluskirche bzw. Jugendherberge Innsbruck zwischen 80 und 100 Parkplätze verloren gehen. Dann verringert sich die Anzahl der
Parkplätze. Die Trasse für die Regionalund Straßenbahn führt über die Grenobler
Brücke weiter zur Schützenstraße. Bis zur
Piuskirche gibt es wenige Parkplätze, aber
ab der Piuskirche bis hin zur Gemeindegrenze von Innsbruck werden weitere 80 bis
100 Parkplätze wegfallen. Wenn man alles
zusammenzählt, werden ca. 450 Parkplätze
verloren gehen.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider ist jetzt leider nicht hier, aber ich frage sie, wie sie
dies den BürgerInnen, die ihre Parkplätze
verlieren, mitteilen möchte. Bgm.-Stellv.in
Mag.a Pitscheider ist auch für den ruhenden
Verkehr und nicht nur für den fahrenden
Verkehr oder für die RadfahrerInnen verantwortlich.
Bei Punkt 21 der Anfrage ging es darum, ob
daran gedacht ist, für entfallende Parkplätze
Ersatz zu schaffen. In der Beantwortung
steht, dass die Flächen erst eruiert werden
müssen und dass dafür € 3 Mio vorgesehen
sind, aber noch nicht feststeht, ob Parkplätze oder Tiefgaragen errichtet werden. Da
kann ich nur noch "Gute Nacht" sagen und
schließe mit dem Satz: "Durch die Regiobahn kommt der Parkplatzwahn." (Beifall)
StR Mag. Dr. Platzgummer: Aus unserer
Sicht ist jedenfalls festzuhalten, dass wir
damals forciert haben, in diese öffentliche
Verkehrsmittelinfrastruktur entsprechend zu
investieren und sie letztendlich auch zu betreiben.
Bei einem Punkt muss ich Kritik anmerken.
Dies betrifft alle, die mit diesem Projekt früher zu tun hatten bzw. jetzt zu tun haben.
Ursprünglich kam man aus Wien zurück und
konnte sagen, dass man jetzt die Regionalund Straßenbahn hat und diese von da
nach dort führt. Am Beginn war die Strecke
für die Regional- und Straßenbahn nur ein
Strich auf dem Stadtplan. Dann ging man in
Gespräche und hatte nach einer gewissen
Entwicklungsphase knapp über € 300 Mio
für die Realisierung dieses Projektes ange-