Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_08-Oktober.pdf
- S.86
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- 1376 -
Die SPÖ hat im letzten Jahr gegen den
Christkindleinzug gestimmt und stimmt
auch heuer wieder dagegen.
GR Engelbrecht: Prinzipiell ist ein
Christkindleinzug - wie auch der im letzten
Jahr - für die Kinder ein großes Erlebnis.
Mich persönlich hat als betroffener Vater
im letzten Jahr gestört, dass mein Kind
mindestens fünfzehn Mal im Schulhof
"exerzieren" musste, damit die Choreographie genau gepasst hat. Das habe ich
insbesondere deshalb für übertrieben
erachtet, weil ich vor Jahren selbst
Mitwirkender beim Christkindleinzug war.
Damals hat sich die Vorbereitung darauf
beschränkt, dass eine Kleideranprobe
stattgefunden hat, wobei unsere Kleidung
nicht einheitlich war, und man ist dann
einfach zum Christkindleinzug gegangen.
Ich habe die Verbesserungsvorschläge
genau gelesen, aber ich möchte einen
großen Verbesserungsvorschlag dazu
anmerken: Es war nicht nur für mich
katastrophal, dass zu Beginn des Christkindleinzuges ein großes Tanklöschfahrzeug und ein Polizeiauto gefahren sind
und die Kinder dahinter in den Abgasen
dieser Autos gehen mussten. Wenn die
Kinder mit batteriebetriebenen Lampen
gehen, frage ich mich wirklich, warum ein
Tanklöschfahrzeug mitfahren muss. Wenn
das Christkind einigermaßen still einziehen soll, dann braucht man bei Gott nicht
zwei Einsatzfahrzeuge, die dem Christkind
vorausfahren.
Wenn ich bei dem Betrag in der Höhe von
€ 35.000,--, der jetzt zu beschließen ist,
die Neuanschaffungen im Gegenwert von
€ 4.500,-- abziehe, komme ich auf Kosten
für diesen Christkindleinzug von € 30.500,-, das sind knapp ATS 420.000,--. Das ist
insofern ein kleiner Unterschied, weil
StR Mag. Oppitz-Plörer in einer Presseaussendung vom 20.12.2004 davon
gesprochen hat, dass ab dem heurigen
Christkindleinzug die Kosten maximal
€ 20.000.-- betragen werden, was
immerhin ATS 275.000.-- für knappe zwei
Stunden sind. Das kann es nicht sein und
daher werde ich dieser Subvention nicht
zustimmen. Ich bin nicht dafür, dass ein
derartiger Christkindleinzug so viel Geld
kostet, weil mir dafür die Verhältnismäßigkeit fehlt.
GR-Sitzung 20.10.2005
StR Mag. Oppitz-Plörer: Ich werde jetzt
nicht versuchen, die SPÖ und die Innsbrucker Grünen davon zu überzeugen, eine
Veranstaltung gut zu heißen, welche die
zweitgrößte Veranstaltung nach den
Olympischen Winterspielen war, die in
Innsbruck Leute in die Maria-TheresienStraße gebracht hat. Beim letztjährigen
Christkindleinzug waren
20.000 teilnehmende Familienmitglieder
von klein bis groß. Der größte Kritikpunkt
war, dass man auf Grund der vielen Leute
nichts gesehen hat. Diesen Kritikpunkt
haben wir gerne aufgenommen. Er war
dadurch begründet, weil wir nicht damit
gerechnet haben, dass so viele Familien
mit ihren Kindern diese kostenlose
Veranstaltung in der Stadt während der
Weihnachtszeit besuchen.
Es hat im letzten Jahr fürchterliche
Aufregungen gegeben, wobei man die
Grenzen gesehen und sich zu traditionellen, kostenlosen Familienveranstaltungen
bekannt hat. Man wollte etwas einführen,
was vor langer Zeit eine sehr schöne
Tradition gewesen ist. Dies war deshalb
nicht möglich, weil man damals intensive
Neuanschaffungen tätigen hätte müssen,
der Weg durch die Altstadt aufgrund einer
anderen Nutzung nicht mehr möglich war
und weil viele Leute, die lange Zeit
ehrenamtlich tätig waren, gesagt haben,
dass der Christkindleinzug zu groß und zu
intensiv, vor allem hinsichtlich der
Sicherheit, wird.
Nun zu den einzelnen Kritikpunkten
bezüglich des Ablaufs des Christkindleinzuges: Der Weg durch die Stadt wird
heuer länger werden, damit die Eltern und
Kinder den Christkindleinzug besser
sehen können. Das Fahrzeug der Feuerwehr war nicht geplant, aber die Polizei
hat uns unmittelbar zu Beginn des
Christkindleinzuges angeordnet, dass am
Anfang sowie am Ende des Umzuges ein
Einsatzfahrzeug fahren muss. Bereits zu
diesem Zeitpunkt war nämlich absehbar,
dass viel mehr Leute als geplant gekommen sind und daher keine Sicherheitsvorkehrungen wie Absperrungen vorgesehen
waren. Diese Fahrzeuge sind nicht
deshalb mitgefahren, weil uns das so
gefallen hat, sondern das war eine
Sicherheitsvorkehrung.