Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_02-Feber.pdf
- S.78
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Kind wegfällt, der Religionsunterricht in
diesem Ausmaß bestehen bleibt.
Man hat eine Klasse mit Kindern, welche
die gleichen Bedürfnisse haben, zusammengefasst. Hierbei handelt es sich um
Kinder, die im sprachlichen Bereich
einiges nachzuholen haben, da sie nicht
deutsch-muttersprachig sind. Man hat in
dieser Klasse nicht nur die Kinder
zusammengefasst, sondern hat Stützlehrer eingesetzt und dieser Klasse zusätzliche Deutschstunden aus dem Stundenkontingent des Bezirkes zugewiesen.
Es wurde dort ganz bewusst eine Lehrerin
eingesetzt, die das positiv begleitet und
das nicht als eine problembehaftete
Klasse sieht. Nach dem ersten Schuljahr
wird diese Lehrerin einen entsprechenden
Bericht abliefern.
Mir ist es besonders wichtig, die Mitglieder
des Gemeinderates im Detail darüber zu
informieren, weil ich zurückweisen möchte,
dass es hier um eine Ghettoklasse geht.
Das ist eine Klasse, wo ganz bewusst mit
spezieller Förderung bzw. mit spezieller
Zuteilung von weiteren Stunden engagiert
versucht wird, den Kindern jenen Startnachteil, den sie durch die Sprachbarriere
haben, auszugleichen.
Gerade hinsichtlich der Kindergärten darf
ich sagen, dass wir in der Stadt Innsbruck
federführend für ganz Tirol - wenn nicht
zum Teil österreichweit - dort eine
sprachliche Frühförderung anbieten. Es
werden Kinder in Gruppen zusammengefasst, die von Lehrern der Volkshochschule Innsbruck, die deutsch als Fremdsprache unterrichten, in der deutschen
Sprache unterrichtet werden. Das ist ein
Projekt, das in der Stadt Innsbruck
einmalig ist. Wir schicken nicht nur die
Kindergärtnerinnen in die sprachliche
Frühförderung, sondern arbeiten mit
Lehrerinnen bzw. Lehrern, die deutsch als
Fremdsprache unterrichten.
In Zusammenarbeit mit dem Land Tirol das dies finanziell unterstützt hat -, hat die
Stadt Innsbruck vor drei Wochen diese so
genannte Integrations-CD-Rom präsentiert. Die Mitglieder des Ausschusses für
Bildung, Gesellschaft, Kinder- und
Jugendbetreuung, wissen das. Es werden
bereits Materialien für die sprachliche
Förderung im Kinderkarten in einem
GR-Sitzung 22.2.2007
Ausmaß angeboten, das über das
Angebot für die Kinder bzw. Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter in anderen Gemeinden, hinausgeht.
Wesentlich ist, dass die Kinder, wenn sie
in die Schule kommen, einen gewissen
Sprachschatz haben. Diesbezüglich sind
wir sehr intensiv tätig. Alle wissen, dass
die "Sprachscheckgeschichte" unter der
damaligen Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur, Elisabeth
Gehrer, drei Jahre alt ist. Man kann hier
nicht von dem einen auf das andere Jahr
einen vollkommenen Erfolg verbuchen,
aber nachdem von den 140 Kindern, die
im letzten Jahr bei der Anmeldung als
sprachförderungswürdig eingestuft
wurden, haben wir auch eine fast vollkommene Abdeckung dieser Kinder, die
eine solche Sprachförderung brauchen.
Unsere Bemühungen gehen dorthin, die
Kinder im jeweiligen Stadtteil zu halten
und den Kindern bei Eintritt in die Schule
diesen Migrationshintergrund zu nehmen.
Das heißt, dass es auch österreichische
Kinder betrifft, die dann nach Möglichkeit
dieselben Sprachkenntnisse haben sollen.
Es soll allen Kindern die gleichen Chancen
ermöglicht werden.
Dieser Antrag würde bedeuten, wenn wir
in einem Sprengel - so wie in Neu-Arzl diese Kinderanzahl von 60 Kindern haben,
wovon in einem Jahrgang mehr als
40 Kinder mit Migrationshintergrund sind,
dass wir ein Schulbussystem einrichten
müssten und die Kinder in der gesamten
Stadt herumführen. Das ist etwas, was ich
überhaupt nicht haben möchte.
Die Sprengelzuteilung ist für den sozialen
Ausgleich im Stadtteil, für die soziale
Integration sehr wichtig. Die Kinder sollten
nicht quer durch die ganze Stadt herumgeführt und aufgrund dessen in einzelne
Schulen verteilt werden.
Es sind finanzielle Mittel, personelle
Ressourcen in dieses Projekt investiert
worden und ich bitte, jetzt diesen Bericht
abzuwarten, um anhand dieser Zahlen zu
sehen, was ermöglicht wurde. Jene
Klasse, die in Neu-Arzl eingerichtet wurde,
ist bei Gott keine Ghettoklasse, sondern
eine Klasse, auf die von der Schulleitung,
von Bezirksschulinspektor Ferdinand
Treml, vom Amtsvorstand des Bezirks-