Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_02-Feber.pdf
- S.81
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Wir haben Häuser, die zu 70 % bis 80 %
im Eigentum stehen. Dafür gibt es
Beispiele.
Jetzt versuche ich den Gedanken von StR
Mag. Oppitz-Plörer positiv zu beurteilen:
Wir haben auf der einen Seite eine Klasse,
um die man sich rührend kümmert und auf
der anderen Seite gibt es eine Klasse, die
hinsichtlich der Sprache besonders
gefördert wird. Weiters gibt es eine
gemischte Klasse aufgrund des Religionsunterrichtes. Das ist pädagogisch gesehen
vielleicht gut, aber eines bleibt auf der
Strecke und zwar die Integration.
Eine Integration findet nicht statt, wenn
man Kinder getrennt voneinander unterrichtet. Das findet nicht statt. Wenn man
jetzt davon ausgeht, dass die "besonders
geförderten" nicht migrantischen Kinder
dann noch einen leichteren Zugang zum
Gynmasium haben, dann bilden wir nicht
nur ein Klassenghetto, sondern ein
Bildungsghetto.
Das heißt konsequent gedacht, dass unter
Umständen durch eine bessere Ausbildung, bessere Qualifizierung und Mehrsprachigkeit jene Kinder viel leichter einen
Zugang zum Gymnasium haben als die
anderen. Das kann nicht Sinn der ganzen
Geschichte sein. Die Integration bleibt
wiederum auf der Strecke.
Integration heißt, gleiche Chancen bei
gleichen Begabungen, und zwar unabhängig woher die Kinder kommen. Wenn die
Kinder dieselben Begabungen haben,
dann sollen sie auch die gleichen Chancen
bekommen. Dafür setzen wir uns ein.
Auch wenn es von StR Mag. Oppitz-Plörer
gut gemeint war, ist das für mich ein
fatales Signal nach außen. Genau um das
Signal gilt es, über diese Diskussion
diesen Antrag von StR Mag. Oppitz-Plörer
abzulehnen. (Beifall)
GR Kaufmann: Ich möchte als betroffener
Vater sprechen. Meine Tochter besucht
diese so genannte Englischklasse, mein
ältester Sohn besucht die Hauptschule im
Olympischen Dorf und meine zwei
jüngsten Kinder besuchen den Kindergarten im Olympischen Dorf. Ich glaube daher
diese Situation auch ganz gut zu kennen.
Auch die Tochter von GR Grünbacher wird
in den nächsten Jahren diesen KindergarGR-Sitzung 22.2.2007
ten besuchen und dann kann er sich selbst
davon überzeugen, dass von 17 Kindern
11 Kinder mit Migrationshintergrund sind.
Von diesen 11 Kindern sind maximal zwei
bis drei Kinder der deutschen Muttersprache mächtig. Das ist das Faktum auch in
der Volksschule, wenn man sagt, dass es
keine Unterschiede gibt.
Es hat sehr wohl sprachliche Barrieren
gegeben. Die Volksschuldirektorin Erika
Bucher, die eine sehr engagierte Lehrerin
ist, hat nur eines im Sinn und zwar für alle
Kinder die gleichen Chancen zu bieten. Es
wurde versucht, diesen Kindern mit
verstärktem Deutschunterricht bzw.
Förderunterricht eine Chance zu bieten,
die in gemischten Klassen nicht möglich
wäre.
Eine gute Deutschausbildung heißt für
diese Kinder eine gute Berufsausbildung,
eine gute Schulausbildung und ich glaube,
das ist das, was wir diesen Kindern auch
wünschen wollen. Die Situation in den
nächsten Jahren bessert sich, was mir
vorher auch die zuständige Stadträtin
mitgeteilt hat. Wir können diesbezüglich
Gott sei Dank eine gewisse Entspannung
feststellen.
Ich möchte aber auch nicht die Besiedelungspolitik seitens der zuständigen
Stadträtin außer Acht lassen. Wir werden
auch hier neue Maßnahmen setzen, da wir
daran arbeiten, die Wohnungsvergaberichtlinien bzw. das Punktesystem zu
ändern, um einen gewissen Ausgleich in
den Stadtteilen herzustellen.
Nur so zu tun, als würde es hier keine
Probleme geben und dass das Ghettoklassen sind, GR Mag. Yildirim, das lehne
ich ab. Die Schuldirektorin Erika Bucher
war die erste Direktorin, die an einer
Schule die Aktion "Wir sind bunt, na und?"
ins Leben gerufen hat. Das war ein
Integrationsfest im Rahmen der Schule,
wo man versucht hat, mit sämtlichen
Religionsgemeinschaften und Kulturkreisen ein Fest abzuwickeln. Dieses Fest war
ein Bombenerfolg, wo diese Spannung,
die jetzt im Gemeinderat besteht, nicht
gespürt wurde.
Ich bin Mitglied des Elternvereins, wohne
in diesem Stadtteil und meine Kinder
besuchen dort den Kindergarten und die
Schule. Ich glaube, dass ich die Kompe-