Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_03-Maerz.pdf

- S.37

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GR Dr. Ratz: Nicht sein kann, was nicht
sein darf! Das ist ganz klar. Wir können
uns nicht diesen Bericht der Kontrollabteilung durchlesen und nur sagen, dass er
passt und wir uns bei der Geschäftsführung, bei den Heimleitungen und bei den
Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern
bedanken. Das können wir nicht, denn wir
befinden uns in Vorwahlzeiten und
müssen uns das kleine Feuerchen des
Populismus ein bisschen warm halten.

Man muss sich hier schützend vor die
Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter stellen.
Es ist doch ganz klar, dass die Pflege eine
extrem harte Arbeit und eine entsprechende Fluktuation zu erwarten ist. Wir können
uns hinsichtlich der Fluktuation zum
Vergleich die Jahreszahlen vom Jahr 2005
ansehen. Jetzt hat sich die Situation
natürlich beruhigt. Machen wir einen
differenzierten Blick, so wie es Bgm.Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger gemacht hat.

(GR Federspiel: Du bist ja nicht im
Wahlkampf.)

Es ist ein differenzierter Blick, wenn ich
sage, dass wir im Wohnheim Saggen
Probleme haben, aber im Wohnheim
Reichenau nicht. Aber in Bausch und
Bogen die ganzen Dinge zu verunglimpfen
oder einfach nicht leben zu lassen, kann
ich nicht gelten lassen. Das macht diese
Angelegenheit irgendwie unangenehm.

Jetzt hätte ich fast gesagt, diese große
Klappe hätte ich auch. Das Problem ist
aber ein inhaltliches. Ich lasse es für mich
persönlich nicht zu, dass Gemeinderätinnen und Gemeinderäte - nicht alle,
sondern manche - im Gemeinderat
aufstehen, aber nie in einem Wohn- und
Pflegeheim waren, keine Ahnung von der
Pflege in ambulanten Strukturen haben
und dann sagen, dass sie nicht wissen, ob
das überhaupt funktioniert. Es könnte ja
auch Qualitätsprobleme dort geben. Das
finde ich einfach nicht fair.
Die Qualität der Arbeit entwickelt sich. Es
gibt nicht das Wohn- und Pflegeheim das
man baut, es gibt nicht die Institution die
man aufbaut und sozusagen automatisch
den Goldstandard darstellt. Das gibt es
nicht! Wir entwickeln uns. Klar möchte ich
lieber im Wohnheim Reichenau arbeiten
als im Wohnheim Saggen.
Natürlich ist Behindertenarbeit positiv und
ist selbstverständlich zu unterstützen.
Aber die Leute gehen üblicherweise als
Nichtbehinderte in die Arbeit und kommen
als Behinderte heraus. (Beifall) Es ist doch
eine Frechheit zu sagen, dass diese Leute
eigentlich nichts tun. Da wird man
emotional.
Die Dinge sind im Wandel. Das, was GR
Mag. Fritz gesagt hat, war eine total
konstruktive Kritik, mit der ich arbeiten
kann. Hier kann ich sagen, dass wir uns
selbstverständlich mit dem Land Tirol
auseinandersetzen und diese Punkte
aufgreifen werden müssen. Ich kann nicht
über irgendetwas reden, wovon ich keine
Ahnung habe. Wenn ich nie zugesehen
habe, wie die Arbeitsabläufe sind, kann ich
nicht kritisieren. Ich bitte konkret zu
werden.
GR-Sitzung 30.3.2006

Man könnte jetzt wirklich hergehen und
sagen, dass die Leistung in den Wohnund Pflegeheimen gut ist. (Beifall)
GR Federspiel: Zur Geschäftsordnung!
Ganz kurz zu GR Dr. Ratz: Erstens war
das konstruktiv und im Gemeinderat kann
man diskutieren so lange man will. Wenn
Du mit der großen Klappe mich gemeint
hast, dann wirst Du Dich entschuldigen
und diesen Ausdruck zurücknehmen.
(GR Mag. Fritz: Früher warst Du stolz
darauf, dass Du eine gehabt hast.)
GR Buchacher: Nachdem ich zur
Kenntnis nehmen muss, dass es doch
einige Gemeinderäte gibt, die zumindest in
der vorletzten Sitzung ihr Rüstzeug
zusammennehmen und es allen anderen
hineinsagen, sich dann auch noch zum
Robin Hood der Beschäftigten aufschwingen, das reizt direkt zu einem Widerspruch.
Ich möchte eingangs noch einmal
festhalten, dass ich immer noch zu den
wenigen Unbelehrbaren gehöre und nach
wie vor gegen diese Ausgliederung - wie
auch gegen viele andere erfolgte Ausgliederungen - bin. Ich werde später auch
begründen warum.
Trotzdem ist unsere Fraktion hinsichtlich
der kaufmännischen Führung und der
Organisation usw., zu großem Dank
verpflichtet. Dies betrifft an vorderster
Stelle den Geschäftsführer Dr. Innerebner,
aber auch alle - und zwar ohne Ausnahme