Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_03-Maerz.pdf
- S.67
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Raumordnungskonzept (ÖROKO)
entspricht und dem öffentlichem Interesse
dient. Dass das dem öffentlichen Interesse
dient, das kommt bei meiner Abschätzung
der Chancen und Risiken nicht heraus und
deshalb müssen wir diesen Entwurf
ablehnen.
GR Buchacher: Ich werde wie im Bauund Projekt-Ausschuss diesem Projekt die
Zustimmung geben, obwohl ich dazu auch
kritische Anmerkungen zu machen habe.
Diese werde ich heute wiederholen.
Ich habe für mich persönlich vier ProArgumente erkennen können: Das erste
ist jenes Argument der 100 Arbeitsplätzen,
die vom Projektbetreiber in Aussicht
gestellt werden, die schon genannt
worden sind. Es werden 10 Lehrstellen
eingerichtet. Wenn ich mir die Lehrlingssituation ansehe, dann betrifft das immerhin
10 % der Belegschaft. Wenn das jeder
Betrieb – inklusive der städtischen
Betriebe machen würde - dann hätten wir
kein Lehrlingsproblem. Insofern ist das ein
positives Argument.
Wir haben die mangelnde Alternative, weil
die Firma Eybl zumindest in der Lage ist,
sich nicht nur für die Stadt Innsbruck,
sondern auch für die Umlandgemeinden
zu entscheiden. Man kann auch noch
Folgendes dazu nehmen, wobei ich schon
verstehe und die Kritik von GR Mag. Fritz
hinsichtlich der Eile nicht ganz unrichtig
ist, aber es ist ein Faktum, wenn der
Beschluss heute nicht positiv für die Firma
Eybl fällt, dann ist der Baubeginn im
Herbst 2006 aus verschiedenen Gründen
nicht mehr möglich. Im Gegenteil, es
besteht die Gefahr, dass eine andere
Standortentscheidung gefällt wird.
Wir werden von der Politik damit leben
müssen. Wir können den Kleinen vieles
verordnen, den Großen manches nicht.
Das ist eben die Ungerechtigkeit. Mit
diesem Projekt treten einfach die Schwächen in dieser Stadt auf, auch wenn sie
immer wieder geleugnet werden. Heute
habe ich gerade wieder gehört, dass man
mit offenen Augen durch die Stadt gehen
soll. Man muss dann nur durch Wilten
gehen, da kann man die Augen zumachen, wie viele Betriebe dort schon
geschlossen haben. Das ist eine Reali-
GR-Sitzung 30.3.2006
tätsverweigerung in der unglaublichsten
Art und Weise.
Ich kann nur sagen, dass man sieht, dass
ein Stadtentwicklungskonzept fehlt. Wir
haben kein Wirtschaftsförderungskonzept,
das eine geordnete Vorgangsweise mit
großen und kleinen Betrieben in der Stadt
Innsbruck ermöglicht. Es sollten die
Kleinen trotz der Großen, die sich in dieser
Stadt Innsbruck befinden und teilweise
auch notwendig sind, bestehen bleiben
können.
Das schlimmste, das muss ich überhaupt
sagen, kann man aus den Unterlegen
lesen, denn es ist im Bereich des Einkaufszentrums DEZ Alarm angesagt. Bei
der Autobahnabfahrt-Ost muss man nur
mit offenen Augen abfahren, denn man
steht zu gewissen Zeiten mitten im Stau.
Ganz schlimm ist es, wenn man dann in
den Kreisverkehr Richtung Gewerbegebiet
einfahren will.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Deshalb
sind wir auch für die Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Mitte {AIM}, dass das
Gebiet entlastet wird.)
Kann ich bitte konstruktiv meine Dinge
noch vorbringen? Fakt ist und das deckt
sich natürlich auch mit dem Kaufhaus
Tyrol, das muss man ganz eindeutig und
kritisch sagen, dass kein geordnetes
Verkehrskonzept vorliegt, das wir dringend
benötigen, auch wenn wir ständig das
Gegenteil sagen.
Kritisch nachdenken wird man müssen,
wie es mit den so genannten kleinen
Betrieben in unserer Stadt weitergeht.
Noch haben wir - die Betonung liegt bei
noch - zirka sieben bis acht Sportfachgeschäfte im Bereich Pradl, Wilten und der
Innenstadt. Behaupten, dass die Firma
Eybl der Sargnagel für diese ist, möchte
ich nicht, aber zumindest trägt die Firma
Eybl zur Schwächung und Gefährdung
dieser kleinen Sportfachgeschäfte bei.
Ob der Kuchen, der jetzt zu verteilen ist,
immer noch der gleiche ist, oder dann der
größere, weil gesagt wird, dass die
Bevölkerung von Südtirol massenhaft
beim Intersport Eybl einkaufen wird, das
wage ich nicht zu beurteilen. Es gibt
klügere Leute, die dazu Konzepte
gemacht haben. Schade wäre es auf