Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_02-Feber.pdf
- S.62
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Ich ersuche
um Zuweisung des Antrages an den
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung.
Es ist nicht einzusehen, dass gerade die
Jungen, denen man jetzt eine Stadtwohnung zuweist, darauf hoffen müssen, dass
es eine von der "Neuen Heimat Tirol" Gemeinnützige WohnungsGmbH (NHT) und
nicht eine von der Innsbrucker Immobilien
GmbH & Co KG (IIG) ist, da ein großer
Mietzinsunterschied besteht.
Ich darf erinnern, dass ich bei einer der
letzten Gemeinderatssitzungen einen Antrag gestellt habe, dass man sich die gesamte, komplexe Wohnungspolitik umfassender ansieht. Ich möchte fragen, wie Ihr
Euch das vorstellt? In der jetzigen Situation finde ich es gut, dass Menschen mit einem Einkommen, das nicht überschritten
werden darf, genauso eine Wohnung bekommen und möglichst wenig bezahlen.
Wir wissen auch, dass wir im sozialen
Wohnbau über einen Zeitraum von 15 bis
25 Jahren Gott sei Dank eine Fehlbelegung erhalten, da es Scheidungen usw.
gibt.
Im Endeffekt entwickelt sich das Einkommen unserer SozialwohnungsbewohnerInnen nach oben. Das ist gut so, denn es
wäre schlimm, wenn die erwachsenen
Familienmitglieder das gleiche wie beim
Start verdienen würden.
Mir wäre es recht, nicht nur kleinweise Gerechtigkeit für den Moment zu schaffen,
sondern dass man sich in dieser Überlegung auch Gedanken macht, ob wir überhaupt eine Möglichkeit hätten, eine Einkommensorientierung vorzunehmen oder
ob es irgendwelche Stählschrauben zur
Umkehr der Ungerechtigkeit gäbe. Es sollten dort teilweise nicht Leute wohnen, die
viel weniger zahlen als sie eigentlich in der
Lage wären und wir deshalb wieder ganz
billigen Wohnraum für jene schaffen müssen, die es eigentlich dringend benötigen.
Ich möchte irgendwie einen Weg aus dieser Spirale finden.
GR Grünbacher: Diese Bestrebungen
sind völlig legitim. Wir haben immer versucht, diese einkommensabhängigen
Komponenten zu haben. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass es sich nicht
GR-Sitzung 23.2.2012
nur auf Mietwohnungen beziehen kann,
sondern auch auf Eigentumswohnungen,
wo Menschen aufgrund ihrer Biographien
oder aufgrund dessen, dass die Frau wieder zur Arbeit geht, plötzlich in eine andere Einkommenssituation kommen.
In diesem Falle geht es jetzt nur um Neuvermietungen. Die große Baustelle dieser
€ 5,39 pro m2 Altsystem haben wir noch
bei etwa 1.600 Wohnungen. Diese haben
wir überhaupt noch nicht angegriffen. Es
geht jetzt nur um die 1.800 ab jetzt und in
Zukunft neu zu vermietenden Wohnungen.
Hier gibt es noch eine extrem hohe Treffsicherheit in der sozialen Geschichte.
Es geht uns nicht um den 15.4.2012, sondern darum, wie man mit Wohnungsmieten im Bereich von € 700,-- bis € 1.000,-klar kommt.
GRin Dr.in Waibel: Wenn man sich den
gesamten Wohnungsmarkt ansieht, würde
es Sinn machen - wie im Umweltschutzausschuss im Umweltbereich - zu versuchen, mit ExpertInnen weitfassende Lösungen zu machen.
Was passiert mit Leuten, die de facto
plötzlich viel zu große Wohnungen bewohnen? Wir haben einzelne Wohnungsmieter auf 130 m2, da es früher ein SechsPersonen-Haushalt war. Jetzt sind es vielleicht nur noch zwei Personen. Es gibt hier
sehr viel Handlungsbedarf und es müssten
in vielen Bereichen Lösungsvorschläge
ausgearbeitet werden.
Es macht Sinn, sich hier nicht nur mit einer
schmalen Komponente zu befassen, sondern sich wirklich dem gesamten Wohnbau zu widmen. Wo sind die Vertrauensgrundsätze und was ist sittenwidrig? Wie
könnte man gute Lösungen finden?
StRin Dr.in Pokorny-Reitter: Es gibt natürlich alte Menschen, die in großen Wohnungen wohnen, da es vorher die Familienwohnungen waren, wo sie mit der Familie aufgewachsen sind. Wir bemühen uns
redlich, ihnen barrierefreie Wohnungen
anzubieten und zu schauen, dass man
nachträglich einen Lift einbauen kann.
Die Stadt Innsbruck finanziert den seniorengerechten Badumbau. Es gibt die SeniorInnenwohnungen, die immer besser
angenommen werden, aber es gibt auch