Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_03-Maerz.pdf
- S.34
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doch ein gewisser Stimmungsumschwung
eingetreten ist. Ich freue mich darüber,
weil ich damals schon die Meinung
vertreten habe, dass man diese Bürger das sind auch Bürger unserer Stadt, die
hier leben, ob sie die Staatsbürgerschaft
haben oder nicht - einbeziehen sollte.
Viele dieser haben die Staatsbürgerschaft
deshalb noch nicht, weil sie schon zehn
Jahre in der Stadt Innsbruck leben, aber
noch nicht das Geld gehabt haben oder es
liegen andere Gründe vor, warum diese
noch nicht angesucht haben.
Sollten diese Bürger noch nicht so lange in
der Stadt Innsbruck leben, so ist in den
meisten Fällen davon auszugehen, dass
sie Bürger des Landes Tirol werden. Ich
glaube, dass das einfach ein gutes Signal
an junge Menschen ist, dass wir sie als
Bürger der Stadt Innsbruck sehen und
dass wir sie in die Gemeinschaft dieser
Stadt Innsbruck einbinden und auf- bzw.
annehmen. Es ist dies fast wie eine
Annäherung an diese Menschen, doch an
unserer Gemeinschaft teilzunehmen,
daher bin ich sehr dafür, dass wir diese
Menschen auch zur Jungbürgerfeier
einladen.
Ich bin aber der Auffassung, dass wir die
Jungbürgerfeier nicht für die 16-Jährigen,
sondern für die 18-Jährigen machen
sollten, wenn diese wirklich volljährig sind,
weil das dann doch eine etwas andere
Qualität hat.
Bgm. Zach: Es ist das wichtigste Wort
schon gefallen, nämlich die Integration. Ich
habe hier im Gemeinderat zu diesem
Thema schon sehr viele Meinungen
durchaus ganz unterschiedlicher Art
gehört. Aber, die Zeiten ändern sich und
die Meinungen dürfen sich auch ändern.
Ich glaube, dass die Integration auch bei
jungen Menschen ganz wichtig werden
wird. Wenn ich mir die Beschwerden
ansehe, die zu mir kommen - Sie werden
die gleichen Erfahrungen haben - dann
betrifft das auch die Jugend, weil andere
Verhaltensweisen zu wenig bekannt sind.
Zu wenig Information bringt immer diese
Ängste und vielleicht auch Übergriffe
beidseitig hervor.
Die zuständige Stadträtin hat das schon
öfter erwogen. Ich möchte das jetzt
zwischen 16- und 18-Jährigen trennen.
GR-Sitzung 22.3.2007
Das werden wir bekommen, denn das wird
nicht bei uns entschieden, sondern
andernorts. Daher werden wir das noch
erfahren. Ich könnte mir durchaus
vorstellen, dass man in die Richtung geht.
StR Mag. Schwarzl oder sonst wer hat mir
Zahlen genannt. Wie viele würden jene
sein, die in der Stadt Innsbruck leben und
die noch zur Jungbürgerfeier dazukommen? Das sind zirka 150 Personen, wenn
alle an der Feier teilnehmen. Bei der
Anzahl an Jugendlichen, die eingeladen
sind, wäre es wirklich zu überlegen, ob
nicht die Integration auf einem Fest, das
wichtigste ist. Gott sei Dank ist die
Jungbürgerfeier ein jugendgerechtes Fest,
es ist nicht so, wie wir Alten uns das
vorstellen, dass die Jungbürger antreten
sollen, sondern das ist etwas für die
Zielgruppe. Ich möchte sagen, dass ich mit
der Entwicklung sehr zufrieden bin. Ich bin
auch zufrieden, dass das den Jugendlichen so gut gefällt. Ob wir diese Plattform
nicht nützen sollten, um dieses zu tun, das
ist die Frage.
Ich denke auch darüber sollten wir noch
einmal diskutieren. Wann findet Integration
statt? Beim Sport, in der Kultur, in der
Musik, beim Tanz und beim Zusammenkommen und das wäre bei der Jungbürgerfeier alles gegeben. Ich würde daher
meinen, dass wir den Antrag im Stadtsenat behandeln.
GR Heis: Integration ist sehr wichtig, das
haben wir uns gerade bei der Schule auch
an die Fahne geheftet. Bei der Jungbürgerfeier ist es unsere Ansicht, dass dort
Österreicher, Tiroler bzw. Innsbrucker
teilnehmen sollen. Wie das Wort Jungbürger schon sagt, sind das unsere gestandenen Innsbrucker Jugendlichen, die
daran teilnehmen sollen. Deshalb werden
wir diesem Antrag nicht zustimmen.
GR Dr. Waibel: GR Heis, Ihre Wortmeldung war eine leichte Provokation doch
noch etwas zu sagen. Ich meine, dass es
eine Ausgrenzung ist, einen Teil der
Jugendlichen einzuladen und einen
anderen Teil nicht, wenn der Wohnort für
alle der gleiche ist. GR Heis, wenn Sie von
einer Jungbürgerfeier sprechen, dann lädt
nicht der Staat Österreich ein, sondern die
Stadt Innsbruck und in dieser Stadt
wohnen bitte alle.