Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_09-November.pdf
- S.94
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 1494 -
wenig länger wie die Dieselbusse fahren.
Aber, nehmen wir das einmal an, dann
kommt man für zehn angekaufte Dieselbusse im Vergleich zu zehn Oberleitungsbussen, jeweils Gelenksbusse, auf einen
Betrag in der Höhe von € 4 Mio an Mehrkosten. Das ist auf eine Fahrdauer von
zehn bis zwölf Jahren gerechnet. € 4 Mio
ist kein kleiner Betrag, das gebe ich zu.
Aber, auf der anderen Seite sind die
Schadstoffe für diese zehn Jahre auch
ausgerechnet worden. Die Schadstoffe für
diese zehn Jahre wurden von der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
GesmbH (IVB) berechnet und lauten folgendermaßen: 33 Tonnen Kohlenmonoxid, 77 Tonen Stickoxyd, 10 Tonnen Kohlenwasserstoffe und relativ wenig, weil die
Busse den KAT-Filter haben, 0,4 Tonnen
Ruß und Feinstaub.
Aber die anderen Schadstoffe sind Schadstoffe, wo man nicht so einfach sagen
kann, dass uns diese nicht so interessieren. Das ist im Negativen schon eine sehr
beachtliche Bilanz.
Der Stadtsenat hat sich in seiner Sitzung
mit überwiegender Mehrheit - nur ich habe
mich gegen diesen Beschlussvorschlag,
den die Frau Bürgermeisterin zitieren wird,
ausgesprochen, "Für Innsbruck", ÖVP und
Innsbrucker Grüne waren für den Beschlussvorschlag - dafür ausgesprochen,
dass die Oberleitungsbusse nicht bis ganz
hinaus realisiert werden sollen. Die Oberleitungsbusse sollen jetzt bereits durch die
Gelenksbusse ersetzt werden.
Wir empfinden es wirklich als ein umweltpolitisches Trauerspiel, das muss man
sagen. Es ist dies auch nicht beschlusskonform, wie es beschlossen und immer
vorgelegt und diskutiert worden ist. Wir
haben Maßnahmenkataloge zur Verbesserung der Umweltsituation und vieles mehr
und daher ist das ein umweltpolitisches
Trauerspiel.
Es kommt dann noch etwas dazu, das hat
GR Buchacher zu früherer Stunde ausgeführt. Am Hauptbahnhof wurde die Oberleitung wieder gebaut, aber in der Sterzingerstraße geht diese nicht weiter. Diese
Oberleitung wurde letztes Jahr realisiert
und das hat im letzten Jahr auch Geld gekostet.
GR-Sitzung 17.11.2005
In der Anich- und in der Bürgerstraße sind
die Oberleitungen für die Oberleitungsbusse auch wieder montiert worden. Das
hat alles Geld gekostet, aber es gibt offensichtlich die Mehrheitsentscheidung die
Oberleitungsbusse nicht so lange auf der
Linie "R" zu fahren, bis die Straßenbahn
dann auch tatsächlich kommt.
Noch einmal, es ist für uns nicht nachvollziehbar und das entspricht auch nicht
dem, was beschlossen wurde. Es ist dies
für uns wirklich ein umweltpolitisches
Trauerspiel und ein umweltpolitischer
Skandal.
Bgm. Zach übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Bielowski.
StR Dr. Patek: StR Dr. Pokorny-Reitter
hat in einigen Punkten sehr wohl Recht.
Aber, ich glaube, dass man das Problem
auch aus anderen Sichtweisen angehen
kann.
Ich glaube, dass wir uns zuerst vor Augen
rufen müssen, was die Ausgangslage für
die jetzige Verkehrsplanung im öffentlichen Verkehr ist. Die Ausgangssituation
war eindeutig, dass wir gesagt haben,
dass wir vom Dreispartensystem zu einem
Zweispartensystem kommen wollen. Das
war die erste Grundsatzentscheidung, die
wir getroffen haben.
Wir hatten damals schon zugegebenermaßen einen schon sehr groben Zeitplan,
der im Wesentlichen auch jetzt dem Ablaufplan beim Straßenbahn- bzw. Regionalbahnkonzept entspricht. Dieser Zeitplan
hat sich nur in zwei Dingen unterschieden.
Erstens wurde dieser vier Jahre früher gestartet. Das waren genau die vier Jahre,
die wir mit den Finanzierungsverhandlungen verloren haben. Der Zeitplan ist von
einer optimistischeren Umsetzungszeit
ausgegangen, das heißt, dass diese insgesamt kürzer war.
Ich spreche immer noch zur Variante 2,
also von beiden Straßenbahnlinien und
darauf bezieht sich auch die Aussage,
dass die Bauzeit wesentlich kürzer geplant
war.
Es ist selbstverständlich, wenn sich so ein
Konzept um vier Jahre verzögert, dann