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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil2.pdf

- S.36

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- 967 -

StR Gruber: Ich möchte noch eine Anmerkung zur Wortmeldung von GRin Reisecker
bzw. zum Kulturbegriff bringen. Ich habe
den Vorteil, dass ich in vielen kulturellen
Welten zu Hause bin. Von der so genannten
Hochkultur bis hin zu Rockkonzerten und
von der Literatur bis hin zur bildenden
Kunst, bin ich überall interessiert. Ich bin
zwar kein Schaffender, aber ich bin jemand,
der sehr gerne Kultur konsumiert.
Ich möchte daher GRin Reisecker doch ein
wenig widersprechen, weil sie hier einen
ideologischen Ansatz gezeigt hat. Die Unterstützung von großen Leuchtturmprojekten wie dem "Innsbrucker Tanzsommer"
und den "Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik" halte ich aus den verschiedensten
Gründen heraus für unbedingt notwendig.
Tatsache ist, dass gerade diese beiden genannten Festivals eine entsprechende Qualität an Kultur bringen. Kultur hat nun einmal
unterschiedliche Qualität. Diese Veranstaltungen bringen in zwei besonderen Bereichen eine große Qualität in die Stadt Innsbruck und haben auch einen gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Faktor.
Kultur alleine ist nicht nur schaffend, sondern hat auch mit einer Wertschöpfung zu
tun. GRin Reisecker hat die Preisgestaltung
in der Hochkultur und in anderen Bereichen
angesprochen. Genau das Gegenteil ist der
Fall. In der Hochkultur kann ich heute eigentlich sehr günstig Leistungen bzw. Veranstaltungen erleben. Aber Pop- oder
Rockkonzerte sind sehr hochpreisig. Ich
kann mir das leisten, aber bei jungen Leuten ist das oft nicht der Fall. Für Pop- oder
Rockkonzerte bzw. für die moderne Musik
werden zum Teil Eintrittspreise verlangt, wo
ich mich oft wundere, dass die jungen Leute
überhaupt in der Lage sind, diese zu bezahlen. Das hat mit Interessen zu tun.
Eine Person im jugendlichen Alter wird nicht
in die Oper gehen, denn dieses Interesse
wird erst im Laufe der Jahre wachsen. Ich
möchte auch eine ideologische Klarstellung
treffen, denn die Aussage, dass mehr Geld
in die Alternativkultur und weniger in die
Vereine investiert wird, stört mich sehr. Es
ist tatsächlich so, dass sich bei den traditionellen Kulturveranstaltungen mit den Vereinen, von der Blasmusik bis zu den Chören,
etc., eine viel größere Anzahl an Menschen
aktiv und ehrenamtlich einbringt. Politik
muss das widerspiegeln und unterstützen,

was die Bevölkerung für sich im kulturellen
Leben und im kulturellen Schaffen definiert.
Wenn man meint, dass die alternative Szene in der Stadt Innsbruck zu wenig ausgeprägt ist, dann muss ich dem widersprechen. Wir haben gerade in den letzten Jahren auch auf Grund der Initiativen der Innsbrucker Grünen gemeinsam mit der damaligen Kulturreferentin Alt-Bgm.in KRin Zach für
die junge Szene Rahmenbedingungen geschaffen, für die wir uns nicht schämen
müssen. Diesen Weg sollen wir weiter gehen. Die Kultur soll bunt sein und die Mehrheit an Interessen in der Stadt Innsbruck,
vor allem bei den Bürgerinnen und Bürgern
von jung bis alt, widerspiegeln.
GRin Dr.in Moser: Wir haben jetzt wirklich
schmunzeln müssen, denn das Outing von
GRin Reisecker war ganz nett, dass sie das
Tiroler Landestheater nicht besucht. Das
reißt jetzt niemanden mehr vom Hocker,
denn das war vielleicht vor fünfzig Jahren
der Fall. Genauso ist es gemeint, dass in
dieser Stadt so vieles möglich ist und besucht werden kann, sodass jede bzw. jeder
für sich etwas findet.
Das schließt nahtlos an die Diskussion von
gestern an, wo wir uns einig waren, dass
die Berührung notwendig ist, um sich zu infizieren. Es wäre wichtig, so früh als möglich
diese Berührung zu erfahren. Irgendwann
kommt dann der Moment, wo man von jeglicher Kultur gefunden wird.
Die Tradition ist sehr wichtig und das ist ein
wichtiger Bestandteil einer Stadt. Ich glaube, dass es auch deshalb so gut funktioniert, weil es grundsätzlich falsch wäre, im
Bereich der Kultur zu polarisieren.
Zum Tiroler Landestheater möchte ich sagen, dass gemeinsam mit der Leiterin der
Mag.-Abt. II, Jugendwohlfahrt, sowie der
ehemaligen Intendantin Möglichkeiten für
sozial Schwächere geschaffen wurden, das
Tiroler Landestheater zu besuchen. Es sind
sehr niederschwellige Angebote notwendig,
um die Leute zur Kultur zu bringen.
Es stimmt, dass die Stadt Innsbruck dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum einen
Betrag in der Höhe von € 20.000,-- gewährt,
aber für unsere Mag.-Abt. V, Stadtarchiv Stadtmuseum, bekommen wir keine Mittel.
Ich bin daher mit dem Betrag in der Höhe
von € 20.000,-- schon sehr zufrieden und

GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2012 (Fortsetzung der am 13.12.2012 vertagten Sitzung)