Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 05-Mai.pdf
- S.92
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ein alter Mensch nach einem Schlaganfall aus dem Krankenhaus entlassen
wird, besteht keine Zeit, den Menschen richtig zu aktivieren. Ebenfalls hapert es mit der Durchführung der aktivierenden Pflege nach Böhm. Damit
sich ein Mensch nicht selbst aufgibt und nicht depressiv wird, benötigt er
Zuwendung und Hilfestellung auf anderer Ebene. Es reicht daher nicht,
dass die Wäsche sauber ist und das Zimmer gereinigt wird.
Ich gebe schon zu, dass hiefür die finanzielle Situation sehr
maßgeblich ist. Vielleicht könnte man prüfen, ob in den anderen Bundesländern das Land sowohl im Altenbereich bzw. Altersheimbereich nicht
mehr mitfinanziert. Das Thema ist mir ein großes Anliegen, da in diesem
Bereich mehr geschehen muss. Es leben manche Menschen doch einige
Jahre in den Altersheimen und daher sollten diese Heime nicht nur Verwahrungsstätten mit Grundversorgung sein.
Wenn Wohn- und Pflegeheime über die Grundversorgung hinaus eine menschenwürdige Lebensbegleitung für die letzten Lebensjahre
oder Lebensmonate bieten wollen, dann bedarf es des politischen Willens
für positive Änderungen und eines Handlungsbedarfes Maßnahmen zu setzen. Deshalb habe ich gebeten, dass sich die Gemeinderäte mit diesem
Thema auseinandersetzen und mit Leuten, die in den Wohn- und Pflegeheimen arbeiten, sprechen. Vielleicht kann man dadurch Druck auf das
Land Tirol ausüben, um eine bessere Finanzierung zu erreichen. Das sind
meine Intentionen zu diesem Antrag.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Die Versorgung und Betreuung von älteren Menschen in unserer Stadt ist ein ganz wichtiges Thema.
Es ist nicht nur die Betreuung in den Wohn- und Pflegeheimen schwerpunktmäßig von besonderer Bedeutung, sondern es ist dieses Thema auch
weiter gefasst zu behandeln. Ich darf darauf hinweisen, dass vor eineinhalb
Jahren im Stadtsenat über meinen Antrag der Beschluss gefasst wurde, dass
wir einen Sozialplan für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ausarbeiten.
Es wurde eine entsprechende Arbeitsgruppe eingesetzt, in der
Vertreter von allen Sozialvereinen und sozialen Organisationen tätig sind.
Ich habe auch vorgeschlagen, dass alle politischen Gruppierungen dieser
Arbeitsgruppe angehören sollten und Vertreter des Landes Tirol, Vertreter
der stationären Einrichtungen, Heimleiterinnen und Heimleiter dazu einge-
GR-Sitzung 22.5.2003