Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 01-Protokoll_25.01.2018.pdf

- S.13

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Thema befasst. Wir alle, wie wir hier sitzen,
Jung und Alt, sind nicht gefeit vor einem
Sportunfall, einem Hirnschlag, einem Hüftbruch u. a. Das kann blitzschnell passieren.
Jeder Mensch kann in einen Zustand geraten, für den er eine solche Einrichtung in
Anspruch nehmen muss. Deshalb hat die
Stadt Innsbruck gut daran getan, vorsorglich
entsprechende Möglichkeiten geschaffen zu
haben, damit Menschen im Bedarfsfall unterkommen.
Es gibt viele ExpertInnen, die sich den Kopf
darüber zerbrechen, wie Pflege vor sich gehen soll. Natürlich ist ein Pflegefall in Lainz
(Wien) anders zu betrachten als ein Pflegefall in einem Heim im Außerfern (Tirol), um
nur ein Beispiel zu nennen. Deshalb gibt es
keine einheitliche Lösung. Man kann Pflege
nicht nach Schema F durchführen. Das ist
bei diesem umfangreichen menschlichen
Bereich nicht möglich. Ich sage menschlicher Bereich, weil jeder Mensch gefährdet
ist, ein Pflegefall zu werden.
Nun haben wir uns auch darüber den Kopf
zerbrochen, was es anzubieten gibt. Was
soll man anbieten? Die Erfahrung hat uns
gelehrt, dass der ältere Mensch - ich spreche vom älteren Menschen, aber auch vom
jungen -, wenn er ein Zuhause hat, am
liebsten in seinen eigenen vier Wänden
bleibt. Natürlich auch jener ältere Mensch,
der ohne Unterstützung nicht mehr das Bett
verlassen kann.
Es braucht dafür Angehörige! Ich bin der
Ansicht, dass das Land Tirol viel mehr Geld
aufwenden müsste, damit Menschen, die
zuhause eine Person pflegen, auch finanziell abgesichert sind. Es ist zwar derzeit
schon eine gewisse Absicherung da, aber
es müsste doch mehr aufgewendet werden.
Das würde uns, glaube ich, Kosten ersparen, denn ein Pflegeplatz im Heim kostet ca.
€ 4.000,--. Damit könnten schon einige finanziert werden, die sich zuhause um zu
Pflegende kümmern.
Ich glaube, das wäre die Lösung, die wir als
GemeinderätInnen für die Zukunft anstreben sollten. Da bitte ich um die Unterstützung von Euch und auch um jene von Frau
Bürgermeisterin. (Beifall)
GR Federspiel: Ich bin überzeugt, dass das
heutige Thema der Aktuellen Stunde für alle
hier im Gemeinderat sehr interessant und
GR-Sitzung 25.01.2018

auch sehr wichtig ist. Nicht wissend, dass
die ÖVP dieses Thema heute bringt, haben
wir uns schon vor längerer Zeit mit PflegerInnen getroffen. Wir haben uns von ihnen
erklären lassen, wie das System sowohl in
der Stadt als auch am Land funktioniert.
Wie StR Gruber sagt, die Stadt Innsbruck ist
da gut aufgestellt. Das stimmt! Es fehlen nur
noch einige Betten, damit der Gesamtplan
erfüllt ist. Die Hardware ist also in Ordnung,
aber an der Software muss noch gearbeitet
werden. Ich glaube, das ist für uns alle die
größte Herausforderung der Zukunft.
Was die Finanzierung anbelangt, glaube
ich, dass in erster Linie die Pflege oberste
Priorität haben sollte und erst in weiterer
Folge Großprojekte, die wir gerade am Laufen haben, zu betrachten sind. Das heißt,
für die Pflege muss man das Geld aufwenden. Das sind wir unseren MitbürgerInnen
schuldig.
In diesem Zusammenhang, das wurde heute noch nicht gesagt, ist auch die Pflegeversicherung ein Thema. In Österreich haben
wir insgesamt elf Versicherungs-Gesellschaften, die eine private Pflegeversicherung anbieten. Dies ist aber relativ teuer,
daher kann sich das nicht jede/r leisten. In
Zukunft sollte von Seiten des Bundes angedacht werden, eine Pflegeversicherung einzuführen.
Wenn ich jetzt zur Debatte über PflegerInnen komme, muss ich vorab erklären, was
sie uns bei den vorher erwähnten Gesprächen alles gesagt haben. Es ist interessant,
dass sie mit den Arbeitsbedingungen in den
städtischen Pflegeheimen nicht zufrieden
sind oder dort Probleme haben. Sie gehen
damit nicht zu ihren eigenen Leuten, sondern sie kommen zur Opposition.
Wie ich schon öfter gesagt habe, wir sind
nun einmal die Opposition! Ihr seid die Regierung - 80 % zu 20 % Opposition. Damit
müsst Ihr leben, aber bis dato habt Ihr das
ja ganz gut getan.
(Bgm.-Stellv. Kaufmann: Das ist Demokratie.)
Ja, das ist die Demokratie. Deshalb bedanke ich mich auch herzlich, dass wir heute,
nach sehr langer Zeit, den Vorsitz im Kontrollausschuss bekommen. Die Regierungsperiode läuft zwar nicht mehr lange, trotz-