Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 06-Maerz.pdf
- S.12
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 238 -
zu detaillierteren Straßenfragen dar, wie
zum Beispiel südlich der Mittenwaldbahn
eine neue Straße zur Erschließung eines
derzeit noch unerschlossenen Gebietes.
Die gelben Punkte sind Stellungnahmen,
die zu Bebauungsregeln eingegangen
sind, insbesondere auch zu Höhen. Das
Gesetz verpflichtet die Stadt, sehr
detaillierte Höhenfestlegungen zu treffen,
was gerade am Hang sehr aufwändig ist
und grundstücksweise festgelegt werden
muss. Hier gibt es immer wieder
Stellungnahmen, die in einem zweiten
Entwurf weitgehend berücksichtigt werden
können.
Auf der Tagesordnung des Bauausschusses stehen noch zwei Bausperren, und
zwar für diese beiden Bebauungspläne.
Die Bausperren haben den Sinn, kein
absolutes Bauverbot auszusprechen,
sondern, dass Bauvorhaben, die den
Zielsetzungen dieser aufgelegten Pläne
widersprechen, nicht genehmigt werden
können. Der Grund ist, dass nicht während
der Erlassungsphase der Pläne, die
aufgrund der vielen Stellungnahmen
manchmal sehr lange dauert, Bauvorhaben genehmigt werden, die dann diese
Ziele konterkarieren. (Beifall von allen
Seiten)
Die Dichten sind die maßgeblichen
Kennwerte, welche die Ausnutzung eines
Grundstückes ermöglichen. Diese Dichten
werden von uns auf Basis der Qualität der
Erschließung vorgeschlagen, aufgrund der
Topographie, der umgebenden Struktur,
der Siedlungsstruktur - ob kleinkörnig oder
verdichtet - und der Lage im Siedlungsgebiet. Das variiert in diesem Bereich
zwischen einer Baumassendichte von 1,2
im Randbereich im Norden bis zu einer
Baumassendichte von 2,3 entlang dieser
Haupterschließungsachse, insbesondere
Karl-Innerebner-Straße bis zum Höttinger
Rain.
StRin Mag.a Schwarzl: Bevor GR
Ing. Krulis und ich im Jahr 1989 in den
Gemeinderat eingezogen sind, haben wir
uns anlässlich einer großen Protestversammlung der BürgerInnen der KarlInnerebner-Straße am Höttinger Rain
kennen gelernt. Damals - ich glaube es
war 1987 oder 1988 - ist es nicht um einen
Durchstich für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), sondern für den
motorisierten Individualverkehr (MIV)
gegangen. Für mich war die große
Auseinandersetzung um den geplanten
Nordring, Durchstich Karl-InnerebnerStraße - Höttinger Rain zur Schneeburggasse, damals der Einstieg in die kommunalpolitische Thematik.
Auch hier hat es Stellungnahmen gegeben, denen in Teilbereichen Rechnung
getragen werden konnte, indem für
kleinere Teilbereiche die Dichten im
zweiten Entwurf erhöht worden sind.
Wobei festzustellen ist, dass überraschenderweise sehr wenig Stellungnahmen zu diesem Thema eingegangen sind.
Ich möchte kurz die Baumassendichte
erläutern. Das ist das Verhältnis der
oberirdischen Kubatur eines Bauwerkes
zur Größe des Bauplatzes. Je heller die
Farbe auf dem Plan eingezeichnet ist,
desto niedriger ist die Dichte; je röter
desto höher ist die Dichte für den östlichen
Bereich. Auch der Flächenwidmungsplan
steht heute zur Debatte. Der Flächenwidmungsplan für den westlichen Bereich
steht heute zur Beschlussfassung an, weil
aufgrund der Stellungnahmen keine
Änderung erforderlich ist. Der Flächenwidmungsplan für den östlichen Bereich
soll für eine erste öffentliche Auflage
aufgelegt werden.
GR-Sitzung 25.3.2010
Der Konflikt hinsichtlich der Karl-Innerebner-Straße und der Tschiggfreystraße
ist weitergeschwelt. Natürlich meinen die
Leute welche in der Tschiggfreystraße
wohnen, dass durch den Ausbau der KarlInnerebner-Straße bei ihnen weniger
Autos fahren. Meine Meinung war immer,
wenn eine neue Straße gebaut wird,
fahren vielleicht ein halbes Jahr oder ein
Jahr lang auf der anderen Straße weniger
Autos, aber spätestens nach zwei Jahren
fahren auf beiden Straßen gleich viele
bzw. zu viele Autos.
Daher hat man sich in den 90er-Jahren
entschlossen, die Karl-Innerebner-Straße
zwar auszubauen, aber in der Schmalspurvariante, so wie es jetzt mit einem
Gehsteig bis zur ÖBB passiert ist. In
diesem Gebiet herrscht eine rege Bautätigkeit. Es macht sicher Sinn, über eine
gute ÖV-Erschließung in Ergänzung zum
neuen ÖV-System in Innsbruck nachzudenken.