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Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_03_27_protokoll_ges.pdf

- S.17

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Das nennt man dann Passivhäuser oder
Nullenergiehäuser. Ich darf Ihnen aber etwas berichten, über das ich selbst sehr erstaunt war. Es gibt nicht nur die Passivhäuser, sondern es gibt auch Energieplushäuser. Die erzeugen mehr Energie, wie sie eigentlich verbrauchen.
Das Problem ist nur, wir bekommen dann
nur diese Energie in das Leitungsnetz hinein. Aber das ist ein anderes Thema. Worauf ich hinweisen will ist, wir haben wirklich
schon sehr viele Hausaufgaben gemacht.
Man kann das natürlich auch so diskutieren.
Es geht alles viel zu langsam. Man muss es
ein bisschen schneller machen und man
muss viel mehr verbieten. Ich bin jetzt nicht
für die Verbietungspolitik zuständig, sondern ich glaube, wir sind auf einem sehr,
sehr guten Weg. Berücksichtigen muss man
auch, dass wir damals, als ich noch 18 oder
20 Jahre alt war, in Einfamilienhäusern, die
150 m2 groß waren, Heizungsanlagen eingebaut, die zwischen 15 und 18 kW hatten.
Da haben wir gar nicht lange nachgerechnet, sondern haben wir das über den Daumen berechnet.
Heutzutage muss man jedes Haus und jede
Wohnung über den Energieausweis ausrechnen, wie viel Watt pro m2 die/der HeizungsbauerIn dort einbaut. Sei es über eine
Radiatorenheizung, Fußbodenheizung oder
ein sonstiges Abgabesystem. Das gehört
auch mitberücksichtigt. Ich möchte Sie auf
diese kleine Reise und auf diese kleine
Rückschau mitnehmen. Wir haben aber leider sehr wenig Zeit und ich muss noch ein
paar Minuten übrig lassen.
Wir sind nun also schon so weit, dass wir im
Jahr 2025 die Häuser mit 3,8 kW installieren
und die Heizungsanlagen immer kleiner
werden. Wenn jemand die Tiroler Bauordnung (TBO) und die Tiroler Feuerpolizeiordnung (T-FPO) kennt, weiß sie/er, dass,
wenn ein Haus gebaut wird, dieses zuerst
einmal an die Fernwärme angeschlossen
werden muss. Danach kann eine alternative
Energie ausgesucht werden und später vielleicht an biogene Brennstoffe gedacht werden, bevor man überhaupt irgendwas einbauen darf.
Ich glaube, wir sind da wirklich auf einem
sehr guten Weg. Wir dekarbonisieren jeden
Tag und reißen zumindest einmal in der
Woche einen Ölkessel aus einem Haus,
GR-Sitzung 27.03.2025

stellen um auf Fernwärme, auf Photovoltaik
und auf Wärmepumpen. Da geschieht etwas und das nenne ich Dekarbonisieren
und das findet jeden Tag statt. Wir bauen
auch Wohnungen um, die mit Infrarotpanelen geheizt werden. Das ist eine Stromheizung, die man sich leisten können und auch
wollen muss. Aber auch das findet statt.
Wer sich in Innsbruck auskennt, der weiß,
dass die alten Bahnhäuser auf der Südseite
in der Egger-Lienz-Straße, halb, wenn nicht
ganz Pradl und Mentlberg, alle mit Koks geheizt haben. Das waren die typischen Melleröfen. Da stehen jetzt hochmoderne Pelletsöfen drinnen, die sehr wenig emittieren.
Über Pellets lässt sich diskutieren, aber wir
wollen ja hier keinen Fachvortrag abhalten.
Wir sind wirklich auf einem guten Weg und
diese Einzelöfen, die jetzt verkauft und eingebaut werden, haben die besten Abgaswerte, ein C-Zeichen und einen Blauen Engel und was es noch so an Abzeichen gibt.
In der Egger-Lienz-Straße, da waren die alten Bahnhäuser auf der Südseite und in denen waren nur Melleröfen vorhanden. Da
gibt es keinen einzigen mehr davon. Man
bekommt auch keine Kohle mehr, was ich
weiß. Also, das ist Dekarbonisierung live
und gelebt. Ich habe das auch 16 Jahre
lang unterrichtet, deswegen kenne ich mich
bei diesem Thema ein wenig aus.
Ich selber bin dreimal in der Woche mit dem
Auto nach Kufstein gefahren, weil ich dort
ein Geschäft habe. Eine Stunde lang auf
der Autobahn mit Stau, mit Verkehrshindernissen und mit Sperren durch Asphaltieren.
Ich mache das nicht mehr. Ich steige in den
Zug ein und bin in 27 oder 28 Minuten mit
dem Railjet in Kufstein. Das tue ich mir nicht
mehr an.
Wir haben tausende Fahrräder in der ganzen Stadt stehen. Man sieht als, dass sich
da etwas tut und das sollte auch zum positiven Klimaschutz beitragen. Wenn ich einmal mit meinem Firmenwagen mitfahre, und
jemandem helfen muss und ich fahre in die
Rossau zum Recyclinghof bzw. zur Sperrmüll, dann müsst ihr Euch mal anschauen,
wie es da zugeht. Das ist ein Bienenhaus
schlechthin. Man sieht, dass die Innsbrucker Bevölkerung wirklich den Müll trennt.
GR Mayer: Klimaschutz ist wichtig, keine
Frage. Daran gibt es auch keinen Zweifel.